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„Drei Eigentore“ - die VSG Altglienicke besiegt den VfB Auerbach souverän mit 4:1!

Die VSG Altglienicke möchte in ihrem dritten Jahr ankommen in der Regionalliga Nordost. Nach einer knappen Premierensaison mit Klassenerhalt nur durch den Aufstieg von Energie Cottbus in der Relegation um Liga 3 sowie Platz 14 in einer durchwachsenen Spielzeit 2018/19, soll dieses Mal mehr Stabilität ins Team und der Klassenerhalt früher feststehen. Dafür wurde mit Karsten Heine ein in der Region nicht unbekannter Trainer verpflichtet: Heine arbeitete über 10 Jahre bei Hertha BSC (v.a. zweite Mannschaft), zwischendurch beim 1. FC Union Berlin und dem SV Babelsberg 03 sowie zuletzt beim Chemnitzer FC. Zudem geht der Trend auf dem Platz zu jüngeren hungrigen Spielern anstelle bekannter und begabter aber vermutlich deutlich stärker gesättigter Spieler mit Vergangenheit in Liga 2 und 1 (Chinedu Ede und Björn Brunnemann verließen den Verein). Nach Marktwert sind die Altglienicker immerhin Achter (€1,68 Mio.) - daraus soll Heine nun mehr machen.

Bei den in die Regionalliga abgestiegenen Cottbussern gab es am ersten Spieltag eine 1:3-Pleite, umso größer war nun der Wunsch der Altglienicker, beim Heimauftakt den ersten Sieg gegen den VfB Auerbach überhaupt einzufahren. Bisher gab es vier Remis zwischen den beiden Mannschaften. Den Heimauftakt gab es übrigens im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark, der auch in dieser Saison Heimstätte der Südostberliner sein wird - der Abriss erfolgt nun erst nach Ende dieser Saison (sofern Pläne dieser Art in Berlin eine Bedeutung haben). Seine Flutlichtmasten sind weiterhin nur noch Dekoration: Nachdem das Stadion zum Ende der letzten Saison zeitweise gesperrt war, da Leuchtmittel drohten ihren Fassungen zu entweichen, wurden kurzerhand alle demontiert und starren die ikonischen Masten nun vorwurfsvoll nackt und impotent ins Leere, erste Vorboten für das nahende Ende. Viel Licht haben sie allerdings eh nie gespendet.

Auf dem Rasen waren die Vorboten für den Verlauf des Spiels auch schnell da: nach 10 Minuten erkämpfte sich Benjamin Förster einen langen hohen Ball, vorbei am Auerbacher Keeper der überstürzt rausstürzte und sich dabei verschätzte. So konnte Förster locker vorbeilaufen und ins leere Tor einschieben. Das Spiel war bis dahin ausgeglichen ohne Chancen, aber die VSG wirkte strukturierter, störte früh, fing gut ab und spielte überlegt nach vorn. Und bestrafte Fehler auch mit der Führung im Rücken knallhart: nach 18 Minuten überquerte das runde Leder erneut die Auerbacher Torlinie, nachdem zuvor ein böser Auerbacher Rückpass im eigenen Strafraum beim Gegner und nach ein paar Pässen auf dem Fuß von Toni Schmidt landete, der es an seinem Namensvetter Schmidt im Gästetor halbhoch vorbei beförderte. Für Auerbach gab es auch im weiteren Verlauf der Halbzeit kein Durchkommen.

Der zweite Durchgang begann hektisch, beide Teams waren um offensive Aktionen bemüht und tauchten mehrfach in den entsprechenden Strafräumen auf. Es klingelte dann aber schnell wieder im Auerbacher Tor: in Minute 53 traf erneut Förster, dieses Mal nach Vorlage von Christopher Quiring - erneut eine Aktion der Marke: nimm du ihn, ich hab ihn sicher. Die Auerbacher Abwehr und ihr Torwart gaben heute in diesen entscheidenden Momenten wahrlich ein klägliches Bild ab. Ihr Trainer Sven Köhler sprach später von „drei Eigentoren“.

Und so bestimmten auch die Rufe der Spieler, vor allem die des Auerbacher Keepers, die Akustik im Stadion. Mit Feldspielern, Bank und Funktionären waren auch fast genauso viele im Stadion, die ihrer Arbeit nachgingen wie diejenigen, die sich an diesem lauen Sommerabend unterhalten lassen wollten (offiziell 106 Zuschauer). Als eine gute Stunde gespielt war, bekam der Schiedsrichter den Ball ab und pfiff Schiedsrichterball - Keeper Schmidt wollte sich ob des vermeintlich verlorenen Vorteils erneut in Rage rufen, wurde aber von den sich aufwärmenden Kollegen eines Besseren belehrt: „kennt ihr ne die Regeln? Braucht ihr ne Schulung oder wie?“ - der Schiedsrichter ist seit dieser Saison in der Tat nicht mehr offiziell aus Luft.

Aber es gab noch weitere Anlässe für Schmidt, die Stimme zu erheben: so tönte er „Kein Foul!“ als die Altglienicker erneut in seinen Strafraum eindrangen. Zu spät: VSG-Schmidt Toni fiel, der Pfiff ertönte und Christian Skoda konnte sich vom Punkt auch noch in die Torschützenliste eintragen lassen (71.). Schmidt im Tor („na so ein Mist“) war dieses Mal chancenlos: der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor. Der Gäste-Keeper motivierte seine Mannen aber auch bei diesem Spielstand pausenlos - und es half: Marcel Schlosser verkürzte in der 81. Minute mit einem satten Schuss. Eine weitere Rakete verfehlte später knapp ihr Ziel - Auerbach kam jetzt noch mal aber Altglienicke reichte das Nötigste, um den Spielstand zu halten und das war für den Rest des Spiels genug.

Karsten Heine lobte bei seiner Rückkehr zunächst die Qualität des Rasens, meinte, dass seine Mannschaft schon sehr aktiv war um die „Eigentore“ zu erzwingen, aber auch, dass sie die Führung nicht so lässig herunter spielte wie es der Spielstand erlaubt hätte - es gab noch „zu viel Hektik und Anspannung ... die nötige Lockerheit fehlte“.  Dennoch muss er sich keine Sorgen machen, sollte sein Team die heutige Leistung regelmäßig auf dem Platz zeigen, z.B. am nächsten Spieltag beim letztjährigen Fast-Absteiger in Rathenow. Die Auerbacher Defensive sollte sich hingegen schnell finden - bereits zum Auftakt gegen Aufsteiger Lichtenberg 47 setzte es eine Niederlage, jetzt geht es gegen Hertha II die heute souverän gegen Energie Cottbus gewannen.

Fotos: Felix

> zur turus-Fotostrecke: VSG Altglienicke

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
31 Juli 2019
Spielergebnis:
4:1
Zuschauerzahl:
106

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Regionalliga

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