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Hansa Rostock vs. KFC Uerdingen 05: Treff an Strand und Mole - Volle Ränge zum Abschied

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„Warnemünde, Warnemünde, Wellen, Wind und Sonnenschein. Ja ich finde tausend Gründe, um bald wieder hier zu sein…“, heißt es im bekannten Lied des Shantychors De Klaashahns. Wenngleich es für Mai-Verhältnisse noch eher frisch war, so wurde gestern an Strand und Mole von Warnemünde die Strand-Saison eingeläutet. So rief die Fanszene des F.C. Hansa Rostock dazu auf, sich vor dem letzten Saisonheimspiel gegen den KFC Uerdingen 05 in Warnemünde einzufinden. Am Besten in Badeschlappen und Trikot. Am Abend sollte es dann unter diesem Motto feuchtfröhlich weitergehen. Zwar konnte das gesteckte Saisonziel - Aufstieg in die 2. Bundesliga („zusammen nach vorn, gemeinsam nach oben“) - nicht erreicht werden, doch gab es unter dem Strich schlechtere Spielzeiten in der jüngeren Vergangenheit. Mit dem Abstiegskampf hatte der FCH nichts zu tun, phasenweise wurde an der Aufstiegszone geschnuppert. Beendet wird am kommenden Wochenende die Drittligasaison mit Rang fünf, sechs oder sieben. Hinzu kamen zwei grandiose Auftritte im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart und den 1. FC Nürnberg. 

In der kommenden Saison sind wieder unter anderen der 1. FC Magdeburg und der MSV Duisburg die Gegner. Richtig freuen darf man sich auf die beiden Duelle gegen den Aufsteiger SV Waldhof Mannheim. Der Chemnitzer FC ist auch wieder mit am Start, zudem gibt es mal was anderes aus NRW. Entweder den Drittliga-Neuling FC Viktoria Köln (in die Domstadt fährt man doch immer gern) oder aber Rot-Weiß Oberhausen. Wobei RWO doch echt mal gewissen Kultcharakter hätte. Im Niederrheinstadion war der F.C. Hansa Rostock bislang erst zweimal (2008 und 2009) zu Gast. Apropos, in Mannheim war Hansa seit der Zweitligasaison 1994/95 nicht mehr. Das wird kesseln!

Langweilig wird es nie, dafür ist einfach zu viel Rotation im Spiel und es tauchen immer wieder neue interessante Gegner auf. Zudem wird es Dank des Umzuges des KFC Uerdingen 05 nach Düsseldorf auch mal wieder ein nettes Stelldichein in der dortigen Altstadt geben. Nicht ganz uninteressant war ja auch das Hinspiel beim KFC Uerdingen in der laufenden Saison, als es auf dem Parkplatz vor dem Duisburger Stadion zu einem Showdown kam. Zwei Rostocker Busse fuhren vor, hielten im Heimbereich, und es war, als würde sich wie im Film „Desperado“ der berühmte Gitarrenkoffer öffnen. Alter Schalter, was bzw. wen haben wir denn da? Beide Seiten ließen sich nicht lange bitten.

Beim gestrigen Rückspiel war sicherlich nicht allzu viel zu erwarten. Schließlich würden die Krefelder nicht mal eben mit tausend Mann an der Ostseeküste aufschlagen. Dafür, dass die Rückrunde dermaßen unterirdisch verlief (vom Landespokalfinaleinzug mal abgesehen), konnte sich der gestern anwesende Haufen sogar halbwegs sehen lassen. Noch einmal richtig gut füllen wollten die Hansa-Fans die heimischen Ränge. Letztendlich waren es 16.713 Zuschauer, die im Ostseestadion für eine mehr als angemessene Kulisse sorgten. Verabschiedet wurden unter anderen die Spieler Willi Evseev, Anton Donkor und Oliver Hüsing.

 

Die eine oder andere Träne wurde verdrückt. Wieder einmal muss in der Sommerpause ein neuer Kader gebastelt werden. Aber was willste machen? Der Blick muss stets nach vorn gerichtet sein. Auf ein Neues! Spieler gehen, die Fans bleiben. Umso wichtiger, dass der Zusammenhalt gefestigt wird. Solch ein Stelldichein wie am gestrigen Vormittag an Teepott und Mole trägt sicherlich dazu bei. Selbstverständlich war auch das Banner „Arbeitslos wo andere Urlaub machen!“ mit am Start. Hoch die Schals, etwas Rauch, Einsingen - dann ging es gemeinsam mit der S-Bahn zum Stadion.

„Das Schönste am Sommer sind wir an unseren Stränden“, hieß es in großen Lettern. Die Südtribüne als Strand. Im Hintergrund war die Silhouette von Warnemünde zu sehen, und wie so oft lag die Liebe im Detail: Zwei Vermummte in einem Strandkorb. Oben auf dem Hotel Neptun war in roten Buchstaben „SCHEISS GÄSTE“ zu lesen. Der große Strandgänger als zentrales Element der Choreo hatte ganz schön mit seinem Beutel zu schleppen. Sicherlich befanden sich in diesem einige „Bolzen“. 

Und auf dem Platz? Nach dem 2:1-Sieg in Osnabrück sollte es doch wohl gegen die Krefelder zu einem Sieg reichen, oder nicht? Die Bilanz des KFC: Drei Siege in den letzten vier Spielen, nur beim Letzten VfR Aalen konnte mit 4:2 gewonnen werden. Aber sicherlich wollte man sich beim KFC Uerdingen auch nicht völlig hängen lassen. Mit Anstand soll die Saison beendet werden, zudem steht noch das Landespokalfinale beim Wuppertaler SV an.

Gesagt, getan. Nachdem in den ersten Minuten der Gastgeber das Spiel bestimmte, kamen die Krefelder immer besser ins Spiel. Den ersten Treffer erzielten allerdings die Rostocker. In der 31. Minute konnte Oliver Hüsing nach einer Ecke den Ball zum 1:0 unterbringen - und das mit dem Rücken zum Tor. Mensch ja, ihn wird man an der Ostseeküste wahrlich vermissen! 65 Ligaspiele hatte er seit dem Sommer 2017 für den FCH absolviert. In diesen erzielte er sieben Treffer - einen davon zum Abschied beim gestrigen Heimspiel. Bereits von Januar 2015 bis Juni 2015 hatte Hüsing das Trikot mit der Kogge auf der Brust getragen. Wer weiß, vielleicht wird es ja eines Tages ein drittes Mal geben.

Nur acht Minuten nach der Rostocker Führung konnte Connor Krempicki den Ausgleich klar machen. Es war erst das zweite Tor im Trikot des KFC Uerdingen 05 seit Juli 2017. Und es sollten am gestrigen Nachmittag noch weitere Möglichkeiten für Krempicki folgen. Es sollten jedoch keine weiteren Toren fallen. Langweilig wurde es auf jeden Fall nicht. In der 49. Minute knallte KFC-Kapitän Erb den Ball an die Latte, auf der anderen Seite hatte Breier zweimal das 2:1 auf dem Fuß. Es folgten weitere Rostocker und Krefelder Möglichkeiten, in der Nachspielzeit traf Breier nur den linken Pfosten. Am Ende gab es eine wohl gerechte Punkteteilung.

Und sonst so? Auf der Süd gab es während der Partie noch einige Spruchbänder zu sehen: „Möwen klauen nur den Touris die Fischbrötchen.“, „…Einheimische teilen mit ihren Mitbewohnern!“, „Chef, komm heute nicht… Muss zum Strand fahren!“, „Keine Rettungsschwimmer für Sachsen!“, „16.6. Tag der offenen Tür im Landtag! Alle nach Schwerin!“ In fetten weißen Buchstaben auf schwarzem Grund war zudem zu lesen: „NEIN ZUM SOG - MV“ (Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Mecklenburg-Vorpommern / Sicherheits- und Ordnungsgesetz).

Was noch ansteht? Am kommenden Samstag tritt der F.C. Hansa Rostock beim Tabellenletzten VfR Aalen an, am „Tag der Amateure“ folgt noch das Landespokalfinale in Neustrelitz. Apropos, die Sause nach Aalen wollen einige Hansa-Fans als Gelegenheit nutzen, um ein letztes Mal das Wochenend-Ticket zu nutzen…

Fotos: Tom, Aumi, Anika

> zur turus-Fotostrecke: F.C. Hansa Rostock

Artikel wurde veröffentlicht am
13 Mai 2019
Spielergebnis:
1:1
Zuschauerzahl:
16.713

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Wie immer. gähn!
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