Nun war der große Tag gekommen. Das letzte außereuropäische Fußballspiel auf meiner etwas ausgedehnteren Reise stand an. Aber noch lange nicht das letzte Spiel der Reise überhaupt, denn da wird es noch ein Stück länger gehen. Mit dem Bus ging es für mich von Manama nach Riffa. Da leider kein von mir ausfindig gemachter Bus in direkter Stadionnähe hielt, hieß es noch ein Stück zu Fuß zurückzulegen. Aber alles im Rahmen und ohne Weiteres machbar. Einzig der Umstand, dass ich nach Ankunft noch einmal komplett herumlaufen durfte nervte ein wenig, aber auch nur, weil der Anpfiff doch in bedrohliche Nähe rückte.
Riffa-Derby in Bahrain: Freier Eintritt, spezielles Stadion und etwas Stimmung
Da hatte die Busfahrt doch etwas länger gedauert als erhofft. Eintritt wurde beim Riffa-Derby nicht verlangt, sodass ich einfach schnell durchhüpfen konnte. Riffa-Derby! Das klingt schon wieder nach einem großen Spiel. Ich sehe förmlich eure weit aufgerissenen und staunenden Augen, aber ich kann euch beruhigen. Es ist nur ein langweiliges Spiel, wie jedes andere in Bahrain.
Einzig das Stadion konnte wahrlich begeistern. Die außergewöhnliche Form des Stadiondaches und auch die sehr speziellen Flutlichter machen es schon zu etwas Besonderem und Einzigartigen. Ebenfalls interessant ist das Bild des Scheichs auf der Gegengerade. Dieses ist aus tausenden kleinen, farbigen Metallplättchen gefertigt, was von weiten das Bild dieser Person ergibt. Schon eine ordentliche Fummelarbeit, dieses Bild zu erstellen. Dass sich am Ende nur 450 Zuschauer einfanden, stört letztlich nur wenig, man hat im Stadion ja schon einiges zu sehen und kann sich somit voll und ganz darauf konzentrieren.
Ich will natürlich nicht unerwähnt lassen, dass es etwas Stimmung gab. Eine Gruppe von Fans des Gastes zeichneten sich als Chor aus, wobei es schon sehr ungewöhnliche Klänge waren. Also wirklich landestypisch, ohne den bekannten Ultra-Einfluss. Was die Kollegen da von sich gaben, wird aber wohl immer ihr Geheimnis bleiben, da meine Arabisch-Kenntnisse als nicht existent anzusehen sind.
Für große Überraschungsmomente konnte der Fußball also auch in Bahrain nicht sorgen, zumindest im Hinblick auf jedwede Fanaktivitäten. Von den beiden besuchten Stadien ausgehend, gibt es für mich sicherlich wenig Grund zum Meckern.
Der Weg zurück zum Hotel war da schon viel aufregender, denn sich richtig wollte kein Bus fahren. Also hieß es laufen. Nicht nach Manama, das wäre schon ein ordentlicher Gewaltmarsch gewesen, aber zum Busbahnhof von Madinat Isa, an dem wir bereits auf der Hinfahrt hielten und der recht aktiv wirkte. Von dort aus klappte es schließlich auch und nach Abholung des Gepäcks, ging es direkt zum Flughafen. Europe calling!
Fotos: Marcel Hartmann