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Perth Glory FC vs. Central Coast Mariners FC: Britische Atmosphäre und gezeichnete Jungs

Nach acht Tagen vollgepacktem Kulturprogramm durch unzählige Nationalparks an der Südwestküste ging es zumindest für ein paar Stunden zurück nach Perth. Ohhhhhhh Menschen, vieeele Menschen. Die Tage zuvor waren dahingehend ja eher karg. Nun also wieder in den Trubel der Stadt. Der Verkehr in Perth ist eigentlich recht entspannt, sodass man auch im Zentrum recht gut von A nach B kommt. Die Spielstätte des heimischen Erstligisten liegt ebenfalls recht zentral, aber zum Sonntag war hier fast gar kein Verkehr. Da mich die Parkplatzfrage etwas verwirrte, zum einen stand auf den Schildern man müsse bezahlen, an den Automaten stand wiederum man muss nicht bezahlen, einige Autos hatten gültige Parkscheine, einige wieder nicht, entschied ich mich einfach eines der Parkhäuser aufzusuchen, welches mit einer pauschalen Parkgebühr von 5 Dollar lockte. Wenn man die sonst geltenden Stundenpreise von bis zu 4,20 Dollar sieht, schon ganz okay. Kaum das Parkhaus verlassen, war natürlich klar, dass es ringsum sonntags überall kostenlose Parkplätze gab. Da habe ich mich schon etwas geärgert, aber am Ende sollte es sogar die richtige Entscheidung gewesen sein. 

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Nun ging die letzten Meter zu Fuß zum Stadion. Da ich bereits beim Spiel der Damen in der Woche zuvor ganz gut mit dem Presseverantwortlichen geplaudert hatte, war es kein Problem, den üppigen Eintrittspreis zu sparen. Kam mir natürlich sehr entgegen, denn 39 Dollar ist nicht gerade wenig. Übrigens befragte mich der Pressechef zur Situation bei Lok Leipzig und ließ eine gewisse Abscheu vor dem in Leipzig platzierten Bundesligisten durchblicken. Damit rechnet man in Australien auch nicht unbedingt. 

 

Da noch genügend Zeit war, inspizierte ich erst einmal das 20.500 Seelen fassende Stadion, welches mir in seiner Gesamtheit ziemlich gut gefällt. Der optisch recht abwechslungsreiche Bau besitzt alles was man braucht. Es gibt sogar für die Freunde des Alkohols, eine Art Biergarten am Rande der Haupttribüne. Wirkt schon alles sehr gemütlich. Von der großen Gegengeraden aus,  gibt es zudem einen netten Blick auf die Skyline von Perth, was einige gute Fotomotive bietet. Insbesondere beim anschließend ausgetragenen Spiel der Damen, welches ebenfalls im Stadion stattfand. Skyline der Stadt, Haupttribüne und einen herrlichen Sonnenuntergang auf einem Bild. Also schon einmal 10 von 10 Punkten für das Stadion einschließlich Umfeld.  

 

Beim Spiel durfte man auch gespannt sein. Vor dem Spiel lag Perth auf Platz 1 und der Gast auf dem letzten Tabellenplatz. Ich nehme es vorweg, daran sollte sich auch nach diesem Spiel nichts ändern. Das Spiel war wirklich gut anzuschauen, wobei es auch einige schwache Phasen gab. Zweimal musste Perth nach der Führung einen schnellen Ausgleich hinnehmen, sodass eine Punkteteilung auch gerecht gewesen wäre. Aber darauf hatte das Pöbelvolk und auch die Mannschaft auf dem Rasen keine wirkliche Lust. Also wurde in der Nachspielzeit der viel umjubelte Siegtreffer erzielt. Die Gäste waren natürlich etwas bedröppelt, aber man muss eben bis zur letzten Sekunde Vollgas geben. Somit wurde die Tabellenführung für Perth vorerst gefestigt. 

 

Fantechnisch wirkte es schon sehr britisch. Es gab zwar einen Bereich, der als Fanbereich markiert war, aber wirklich viel Hörbares kam von der Seite nicht. Lediglich ein paar bekannte englische Gassenhauer schallte durchs Stadion und natürlich der gute Torjubel beim Siegtreffer. Der ab und zu sangeswillige Mob wird aus etwa 150 Leuten bestanden haben. Aber auch verständlich, dass man keine Zeit für Stimmung hat, wenn man offensichtlich das gesamte Spiel damit beschäftigt war, Bier heranzuschaffen. Als ich nach dem Spiel am Fanbereich vorbei lief lagen Massen an Plastebechern herum und ein Geruch von verschüttetem Bier, klebte an den Stufen. Einige der Jungs sahen aber auch gut gezeichnet aus. 

 

Wer die englische Fußball-, Bier- und Esskultur mag, dem wird wahrscheinlich auch die Australische gefallen. Preislich nimmt es sich auch nicht viel, sodass man sich kaum Umstellen muss. Mir hat es ebenso gefallen, allerdings war es das bereits schon mit meinem fußballerischen Ausflug nach Down Under. Das anschließende Spiel der Damen von Perth Glory, gegen die Auswahl von Melbourne City gönnte ich mir auch noch. 800 Zuschauer gaben sich auch hier noch die Ehre und konnten beim 5:2 Heimsieg noch einige Tore beäugen. Drei Spiele Perth Glory, drei Siege Perth Glory. Ich warte bereits auf das Jobangebot als Glücksbringer!

 

Am Abend ging es dann bereits weiter in Richtung Norden, wo ich den Besuch einiger weiterer Nationalparks eingeplant hatte. Australien? Immer wieder gern!

Fotos: Marcel Hartmann

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Australien

Artikel wurde veröffentlicht am
11 Dezember 2018
Spielergebnis:
3:2
Zuschauerzahl:
10.417

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