Fans und Stadt stehen hinter dem krisengeschüttelten FSV Zwickau

Fans und Stadt stehen hinter dem krisengeschüttelten FSV Zwickau

Durch Zwickau ging ein Ruck. Vor etwa zwei Monaten teilte der FSV Zwickau mit, dass er zahlungsunfähig sei. In der Zeit danach hatte sich viel bewegt. Die Leute rückten enger zusammen. Ältere und junge Fans packten mit an. In der Stadt ist zu spüren: Die Leute stehen hinter dem Verein. Verhindert werden soll das Einreichen der Insolvenz bis zum 31. Mai 2010. Es geht um das Überleben des Vereins, um die Gewährleistung des Oberligafußballs in der Oberliga NOFV-Süd.
 

Der FSV Zwickau ruft alle Unterstützer dazu auf, nicht nachzulassen, keinen Alltagstrott entstehen zu lassen. Es ist bereits viel geschehen, doch noch ist der Weg hart und steinig, noch sind zahlreiche Hürden zu nehmen. Überall in Zwickau sind Ansetzungsplakate in den Schaufenstern zu sehen, Spendendosen wurden vielerorts aufgestellt. Einiges getan hat sich auch rund um das Westsachsenstadion. So wurde der rostige Zaun rot-weiß angepinselt, die Vereinsfarben zieren nun auch den Eingangsbereich, junge Fans reparierten die alte marode Anzeigetafel.

Zum Heimspiel gegen den VfB Pößneck am 24. April wird in den Räumlichkeiten des Stadionturms die Ausstellung „Zwickauer Fußball“ eröffnet. Ein weiteres Highlight wird es am 11. Mai 2010 auf „der Halde“ geben. Um 18 Uhr wird das Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund angepfiffen. Die Eintrittskarten für dieses Spiel werden ab kommendes Wochenende verkauft. Der Verein hofft auf ein ausverkauftes Westsachsenstadion – das würde 7.000 Zuschauer bedeuten. 
 
In der Oberliga NOFV-Süd befindet sich der FSV Zwickau derzeit auf dem siebten Tabellenplatz. In 22 Saisonspielen wurden 32 Punkte eingefahren. Am heutigen Mittwochabend wird das Nachholspiel gegen Rot-Weiß Erfurt II ausgetragen. Am Samstag folgt das bereits erwähnte Heimspiel gegen Pößneck und in der Woche darauf geht es zum FC Erzgebirge Aue II. Am 6. Mai 2010 findet zudem das Landespokalhalbfinale daheim gegen die erste Mannschaft von Erzgebirge Aue statt. Dass die Zwickauer Fans durchaus hinter ihrer Mannschaft / ihrem Verein stehen, hat man beim Heimspiel gegen RB Leipzig gesehen, als über 1.600 Zuschauer ins Westsachsenstadion strömten. Auch auswärts sind stets einige Zwickau-Fans dabei – beim Spiel bei Borea Dresden waren 268 Fans vor Ort, beim VfL Halle 96 waren 169 Fans mit dabei, beim Spiel in Gera waren es rund 200.
 
Als Horch Zwickau war der Verein bereits von 1949 bis 1950 in der DDR-Oberliga dabei. Von 1950 bis 1968 spielte der Verein als BSG Motor Zwickau in der DDR-Oberliga. Bis 1989 hieß der Verein dann BSG Sachsenring Zwickau. In den 80er Jahren spielte Zwickau vorwiegend in der zweitklassigen DDR-Liga. 1991/92 ging es in der Oberliga NOFV Staffel Süd weiter. Am Ende der Saison 1993/94 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga, vier Jahre konnte sich der FSV Zwickau in der 2. Bundesliga halten. Es folgten zwei Saisons in der Regionalliga Nordost.
 
 
Von 2000/01 spielte der FSV Zwickau fast nonstop in der Oberliga NOFV-Süd. In der Saison 2005/06 spielten die Zwickauer noch eine Etage tiefer. Als Tabellenführer der Landesliga Sachsen gelang jedoch der sofortige Wiederaufstieg.Von höheren Spielklassen spricht in Zwickau derzeit niemand. Allein die Verhinderung der Insolvenz und der Erhalt der Oberligalizenz wäre ein großer Erfolg! 
Fotos: Marco Bertram, Marco S.
 

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