In Kaiserlautern zündelten sie und im Heimspiel gegen Werder Bremen forderten sie auf einem Transparent: „DFL – Pyrodialog jetzt“. Die Kölner Ultragruppierung Wilde Horde 1996 ist nur ein Beispiel und lange nicht die einzige Fan-Organisation die sich seit Monaten für eine Rückkehr von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien stark macht. Auf der bislang größten Fandemo am 9. Oktober in Berlin trugen tausende von Fußballfans aus über 50 Vereinen den Schlachtruf „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ aus den Stadien auf die Straße. In den deutschen Stadien wird farbenfroh für das Thema geworben, aber der DFB und die DFL befinden weiter im Tiefschlaf.
In Kaiserlautern zündelten sie und im Heimspiel gegen Werder Bremen forderten sie auf einem Transparent: „DFL – Pyrodialog jetzt“. Die Kölner Ultragruppierung Wilde Horde 1996 ist nur ein Beispiel und lange nicht die einzige Fan-Organisation die sich seit Monaten für eine Rückkehr von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien stark macht. Auf der bislang größten Fandemo am 9. Oktober in Berlin trugen tausende von Fußballfans aus über 50 Vereinen den Schlachtruf „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ aus den Stadien auf die Straße. In den deutschen Stadien wird farbenfroh für das Thema geworben, aber der DFB und die DFL befinden weiter im Tiefschlaf.
Zwar ist der DFB Medienberichten zufolge zu Zugeständnissen bereit, das aber eher aus Ratlosigkeit das „Problem Pyrotechnik“ nicht in den Griff zu kriegen. Wie auch? Denn das Motto Pfefferspray gegen Feuerteufel kann bei weitem nicht die Lösung des Problems bedeuten. Unkontrollierte Polizeieinsätze in Stadien sind genauso verheerend wie unkontrolliert abgebranntes Feuerwerk. Nun streben der DFB und sein Sicherheitsbeauftragter Helmut Spahn nach Gesprächen mit den Fans. Dass es nicht nur bei Gesprächen bleiben muss, zeigt ein Blick über die Grenze.
In Österreich solidarisieren sich unter dem Label „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ inzwischen zahlreiche Spieler mit dem wichtigen Anliegen ihrer Fans. Mit Erfolg: In einigen Bereichen des Stadions dürfen wieder bengalische Feuer kontrolliert gezündet werden. Zwar ist in anderen europäischen Ländern wie Spanien oder Italien das Abbrennen auch verboten, wird aber nicht so rigoros geahndet wie in Deutschland. Hier müssen die Fans mit einer hohen Geldstrafe und einem Stadionverbot rechnen. Würde man mit den Augen der 1990er Jahre auf das heutige Fußball-Deutschland schauen, müsste man sie sich diese gehörig reiben. In einer Zeit als das halbe Frankstadion in Nürnberg die Südtribüne im Dortmunder Westfalenstadion und auch der Betze in Kaiserlautern komplett in Flammen standen, gab es gar keine Diskussion: Pyrotechnik gehörte zum Fußball wie die Spieler auf den Platz.
Klar effektvoll aber auch gefährlich ist der unkontrollierte Einsatz von Pyrotechnik im Stadion. Dies bestätigten die Fans des FC Nürnberg in der vergangenen Saison in ihrem Auswärtsspiel beim VfL Bochum. Beim Zünden der Feuerwerkskörper („Breslauer Feuer“) vor Spielbeginn trugen acht Supporters teils schwere Verbrennungen davon, da das angezündete Magnesium nicht so leicht zu löschen war. Das Abbrennen muss also genau wie es der Verein „Forza Dynamo“ und Mit-Initiator der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ mit seinen 86 Unterstützergruppen aus allen Vereinen fordert – lebendig, fröhlich und frei sein. Ein selbstregulierender und kontrollierter Einsatz von Pyrotechnik bringt beides: Sicherheit und eine spektakuläre Show für die Zuschauer.