Die „CASA Arena“ in der an der Ostküste Jütlands gelegenen Stadt Horsens ist aufgrund ihrer außergewöhnlichen Flutlichtmasten und der geschwungenen Dächer auf den Hintertor-Tribünen schon von weitem zu erkennen. Ansonsten steht hier ein typischer Neubau, welcher aber trotzdem noch einen gewissen Charme versprüht. Eine der Hintertorseiten besteht aus einer Stahlrohrtribüne und bietet einige Stehplätze. Am Ende der Gegentribüne befindet sich zudem ein weiterer Stehplatzblock, wohin der Rest des Stadions aus gelben Klappsitzen besteht.
Der Verein AC Horsens ging 1994 aus einer Fusion der Vereine Horsens fS und FC Horsens hervor. Ziel dieses Zusammenschlusses waren die gezielte Förderung und Ausbildung junger Spieler aus der Region. Die Perspektiven sollten in 55.000-Einwohner-Stadt sowohl sportlich als auch ökonomisch verbessert werden. Größter Erfolg des AC Horsens war die Teilnahme an der Europa League in der vergangenen Saison. Letztendlich scheiterten die Dänen jedoch an Sporting Lissabon. Der wohl bekannteste Spieler im aktuellen Kader ist Charles Takyi (zuvor unter anderen beim Hamburger SV und der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag).
Der Gast FC Nordsaelland ist indes in Farum, Furesö Kommune, einem Vorort von Kopenhagen, beheimatet. Der Klub ist ein Zusammenschluss der ersten Mannschaften von kleineren Vereinen aus diversen Kommunen im Norden der Insel Seeland. Die besten Spieler der Region Hovedstaden werden somit zu einer Profimannschaft zusammengestellt. Derzeit sind die Vereine Esperaerde IF, Farum Boldklub, Gaested IF, Helsinge SI, Hundested BK, Slagslunde-Ganlose IF, FC Jonstrup und Malov Boldklub beteiligt, die allerdings weiterhin eigenständig fortbestehen. Der größte Erfolg ist zweifelsohne der Gewinn der Dänischen Meisterschaft im vergangenen Jahr und die damit verbundene Teilnahme an der Champions League.
Der, wenn man es so nennen kann, aktive Teil der Heimszene des AC Horsens bestand beim Spiel gegen Nordsaelland aus rund 100 Leuten, die ihren Block mit ein paar einfachen Zaunfahnen schmückten. Dazu gab es ein paar Fahnen und Doppelhalter in Schwarz-Gelb. Zum Intro vernebelte noch eine Prise gelber Rauch den Himmel. Akustisch war allerdings kaum etwas zu vernehmen. Insgesamt war es besser als erwartet und somit durchaus zufriedenstellend. Aus Farum waren ebenfalls zirka 100 Leute anwesend, bei denen ab und an etwas Gesang zu vernehmen war. Zum Großteil waren es allerdings nur Nachwuchs-Fans im Alter von maximal 14 Jahren, welche auf sich aufmerksam machen konnten. Zum Intro erblickten einige Fahnen sowie ein paar Wurfrollen das Licht der Welt. Sicherlich keine San-Siro-Atmosphäre, aber immerhin ein Hauch Fußballatmosphäre.
Beide Teams spielten vor insgesamt 2.642 Zuschauern zwar recht offensiv, aber individuelle Fehler ließen keinen richtigen Spielfluss aufkommen. Die Gäste waren über die gesamte Zeit gefährlicher und somit gingen diese auch verdient durch einen sehenswerten Schuss von Lasse Petry in der 36. Spielminute in Führung. In der zweiten Hälfte brannte aus Sicht der Gäste nicht mehr viel an. Horsens konnte einfach nicht und Nordsjælland musste nicht unbedingt. Eine Viertelstunde vor Schluss konnte Morten Nordstrand schließlich zum 2:0 nachlegen und den Sack endgültig zumachen. Unter dem Strich ein völlig verdienter Sieg des FC Nordsaelland, der in der Tabelle der dänischen Superliga auf Rang zwei hinter dem FC Kopenhagen zu finden ist. Der AC Horsens steht auf dem zehnten Platz und muss in Sachen Abstiegskampf Vorsicht walten lassen.
Fotos: Björn Lange
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