Gesperrtes Ernst-Abbe-Sportfeld: Wie geht´s weiter beim FC Carl Zeiss Jena?

MB Updated
Abbe-Sportfeld in Jena

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Oder besser gesagt: Die Nachricht traf den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena wie eine zweite Flutwelle. Unmittelbar vor der Saisoneröffnung gegen den walisischen Verein Newport County ließ der Stadioneigentümer Kommunale Immobilien das Ernst-Abbe-Sportfeld komplett sperren. Der Grund: Starke Korrosion an den Flutlichtmasten aufgrund des Hochwassers, das auch das dortige Sportgelände überflutet hatte. 

JenaDie Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Oder besser gesagt: Die Nachricht traf den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena wie eine zweite Flutwelle. Unmittelbar vor der Saisoneröffnung gegen den walisischen Verein Newport County ließ der Stadioneigentümer Kommunale Immobilien das Ernst-Abbe-Sportfeld komplett sperren. Der Grund: Starke Korrosion an den Flutlichtmasten aufgrund des Hochwassers, das auch das dortige Sportgelände überflutet hatte. 

Unser StadionFür den FC Carl Zeiss Jena ein weitere Rückschlag. Einst zweite Bundesliga, nun in die Regionalliga Nordost abgestürzt. Die Zukunft alles andere als rosig. Äußerst verärgert zeigte sich Klubführung über die Tatsache, dass fällige Sanierungsarbeiten an den „Giraffen“ genannten Flutlichtmasten über Jahre hinweg von der Stadt Jena verschleppt wurden. Gut möglich, dass nun ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt für immer verschwinden wird. Zudem weiß der Verein noch gar nicht, wie es konkret weitergehen wird. Bis zum zweiten Spieltag der Regionalliga-Saison 2013/14 – dann ist der VFC Plauen zu Gast beim FC Carl Zeiss – muss eine vernünftige Lösung gefunden werden.

JenaImmerhin eine Lösung gefunden wurde für das Freundschaftsspiel gegen Newport County. Ausgetragen wurde diese Partie, zu der immerhin rund 300 befreundete walisische Fußballfans angereist waren, im Wimaria-Stadion in Weimar. Insgesamt strömten rund 4.000 Zuschauer zu der Saisoneröffnung. Und es wurde ein echtes Fußballfest. Ohne Barrieren, ohne Fantrennung und ohne überzogenen Sicherheitswahn – wie es der Verein erfreut mitteilen ließ. Stattdessen mit viel Herz, Wärme und Freude. Wie bei der Viertelfinalpartie im Europapokal der Pokalsieger am 04. März 1981 trennten sich der FC Carl Zeiss Jena und Newport County auch am vergangenen Samstag 2:2. Justin Gerlach (5. Minute) und Matthias Peßolat (15. Minute) hatten die Thüringer bereits früh mit 2:0 in Front gebracht. Anthony (31. Minute) und O´Connor (88. Minute) konnten jedoch in der intensiv geführten Partie ausgleichen.

Ebenfalls mit 1:0 in Führung gingen die von Hans Meyer trainierten Jena-Spieler vor über 32 Jahren. Jürgen Raab erzielte den ersten Treffer der Partie in der 22. Minute, Tommy Tynan konnte fünf Minuten vor der Pause ausgleichen. In der 85. Minute machte Jürgen Raab seine zweite Bude, doch auch Tynan schlug ein zweites Mal zu. Und das in der 90. Minute! Jena zeigte Moral und machte im Rückspiel im Newport Stadium alles klar. Lothar Kurbjuweit schoss in der 27. Minute per Freistoß das Tor des Tages! Die weitere Erfolgsgeschichte: Im Halbfinale konnte sich Jena gegen Benfica Lissabon knapp mit 2:0 und 0:1 durchsetzen. Am 13. Mai 1981 stand schließlich das EC-Finale im Düsseldorfer Rheinstadion auf dem Programm. 4.750 Zuschauer sahen einen 2:1-Sieg von Dinamo Tiflis.

JenaVom Europapokal in die Niederungen der Regionalliga. Damit der Fahrstuhl aufgrund finanzieller Engpässe nicht noch tiefer gen Oberliga oder gar Thüringen-Liga rauscht, müssen beim FC Carl Zeiss Jena unbedingt neue Fundamente gelegt werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Das Hochwasser und die Totalsperrung des Ernst-Abbe-Sportfeldes bringen den Traditionsverein in eine weitere Schieflage. Immerhin scheint es sportlich recht gut zu laufen. Zuletzt gab es gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf einen klaren 4:1-Sieg vor rund 150 Zuschauern.

Ein weiterer Test steht am morgigen Freitag (19. Juli 2013) an. Gespielt wird auf dem Sportgelände Rhön-Kampfbahn des Hünfelder SV. Dieses liegt quasi auf halber Strecke von Jena nach Offenbach. Denn genau von dort kommt der Gegner: Die Offenbacher Kickers. Diese sind zuletzt auf Grund ihrer finanziellen Schieflage von der 3. Liga in die Regionalliga Süd-West abgestürzt. Anpfiff ist um 18 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro. Sportlich ernst wird es für den FC Carl Zeiss Jena am Mittwoch, den 08. August, wenn das Auswärtsspiel bei der TSG Neustrelitz an der Tagesordnung steht!

Ein Fakt ist inzwischen sicher. Die Flutlichtmasten werden einer nach dem anderen bis Anfang August abgerissen. Ob dieser Abriss pünktlich bis zum DFB-Pokalspiel von SCHOTT Jena gegen den Hamburger SV geschehen sein wird, ist noch ungeklärt. Notfalls wird SCHOTT Jena wohl nach Halle umziehen, eine Zusage des Halleschen FC liege bereits auf dem Tisch. Ohne Flutlicht muss der FC Carl Zeiss in der Regionalliga auskommen. Soweit kein Problem. Andere Regionalligisten wie der Berliner AK 07 (im Poststadion) haben auch keine Flutlichtanlage. Allerdings würde es kritisch werden, wenn Jena in die 3. Liga aufsteigen würde. Denn in dieser Spielklasse ist Flutlicht eine Voraussetzung.

Fotos: turus.net-Archiv

> zur turus-Fotostrecke: FC Carl Zeiss Jena

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