Rückblick Berlin-Liga 2012/13: Rekorde und Kuriositäten

SK Updated
SC Staaken

Die Berlin-Liga-Saison 2012/2013 war eine, die es in die Geschichtsbücher geschafft hat. Rekorde, Überraschungen, Spannung und mehrmals bundesweit in den Zeitungen und Magazinen. Es ist soviel passiert in der Zeit, dass man nicht mal weiß wo man anfangen soll. Die Favoritenrollen waren schnell verteilt. Eintracht Mahlsdorf und Hertha Zehlendorf waren für alle die Topfavoriten, Mahlsdorf gab direkt die Ansage heraus Berliner Meister zu werden. 

HermsdorfDie Berlin-Liga-Saison 2012/2013 war eine, die es in die Geschichtsbücher geschafft hat. Rekorde, Überraschungen, Spannung und mehrmals bundesweit in den Zeitungen und Magazinen. Es ist soviel passiert in der Zeit, dass man nicht mal weiß wo man anfangen soll. Die Favoritenrollen waren schnell verteilt. Eintracht Mahlsdorf und Hertha Zehlendorf waren für alle die Topfavoriten, Mahlsdorf gab direkt die Ansage heraus Berliner Meister zu werden. 

HürtürkelDen restlichen Mannschaften war alles zu zutrauen. Besonders die Aufsteiger TuS Makkabi und der BSV Hürtürkel sollten für Überraschungen sorgen, ähnlich wie im Jahr zuvor der 1.FC Wilmersdorf (Platz 3) und der SC Staaken (Platz 5). Hätte Zehlendorf eine Glaskugel gehabt – sie hätten sich über den Weggang von Safa Sentürk zum BSV Hürtürkel wohl noch einmal Gedanken gemacht und ihn womöglich verhindert, aber dazu kommen wir später. Groß war auch die Hoffnung auf Zuschauerzuwachs wegen der attraktiven Namen in der Berlinliga. Tennis Borussia Berlin, Füchse Berlin (ehem. Reinickendorfer Füchse), der abgestiegene BFC Türkiyemspor und der ewige Rekordhalter der Bundesliga, der SV Tasmania, welcher nach vier Jahren endlich wieder aufgestiegen war – gaben der Berlinliga Glanz.

Hertha 03Fangen wir bei den Favoriten an. Zehlendorf lief anfangs voll im Soll. Bis zum 12. Spieltag war man lange Zeit immer wieder auf Platz eins, brach kurz ein und holte sich am 21. Spieltag letztmalig die Polposition. Danach begann die Talfahrt, man war plötzlich mit im großen Reigen der Abstiegskandidaten und landete am Ende auf einen enttäuschenden Rang 11. Der zweite Favorit, Eintracht Mahlsdorf, lief wie auch Zehlendorf zu Beginn rund, brach dann im Winter komplett ein und konnte dank einer starke Endphase wenigstens Rang 5 erreichen und war somit eine Platzierung schlechter als im vergangenen Jahr.

TasmaniaAndere sorgten für den nötigen Wirbel – die Aufsteiger aus der Landesliga. Während sich Tasmania geradlinig im Abstiegskampf, aber selten auf einem Abstiegsplatz vergnügte, kam der Club Italia nur einmal raus aus dem roten Bereich. Die ambitionierten Charlottenburger beendeten die Hinrunde mit sechs Punkten und einem noch vernünftigen Torverhältnis von 23:46. Nun aber brach alles auseinander. Trainer Kostic, Finanzier Sinnig und fast alle Spieler verließen Club Italia in der Winterpause. Es gab zwei Möglichkeiten: Zurückziehen und vielleicht irgendwann in der Kreisliga C erneut starten oder man nimmt die zweite Mannschaft aus der Kreisliga B und versucht die Saison einfach runterzuspielen. Trainer Özgenc und seine Mannschaft fackelten nicht lange. Wann werden sie schon die Chance haben mal in der Berlinliga zu spielen?

TebeUnd so holten sie sich eine Packung nach der anderen. Rekord dabei das 0:21 bei Mitaufsteiger TuS Makkabi. Rekord auch die Bilanz am Ende der Rückrunde 17 Niederlagen, 3:187 Tore und insgesamt war es noch ein Rekord, der selbst Tasmania erzittern lässt: 26:233 Tore, ein Minus von 207 Toren.
Man könnte meinen, die Spieler wären nach jeder der Niederlage zerfressen, doch sie wurden dafür gefeiert und gelobt. Bei der 0:13-Niederlage im Mommsenstadion gegen TeBe wurden sie von den 200 Zuschauern gefeiert und Italia erlaubte sich sogar Kuriositäten bei dem Spiel, wie den Wechsel eines Feldspielers mit dem Torwart. Der Torwart von Club Italia, Alexander Werner, wurde wegen der Gegentore befragt, ob dies nicht deprimierend sei, doch er antworte, dass wenn von 20 Bällen 10 reingehen er doch immerhin 10 gehalten hätte und er hatte mit einigen schönen Paraden wahrlich noch höhere Niederlagen verhindert.


MakkabiEbenfalls für Überraschungen sorgten zwei weitere Aufsteiger. TuS Makkabi, souveräner Sieger in der Landesliga, hat dank einer sehr starken Rückrunde den Vizemeistertitel erreichen können. Dass ein Aufsteiger eine solche Leistung hinbekommt, ist nichts besonderes. Häufig gibt es einen Durchmarsch. Doch dass Meister und Vizemeister Aufsteiger sind, ist nicht allzu häufig, denn der BSV Hürtürkel marschierte durch gen Oberliga. Souverän und ohne Probleme neben dem Platz. Gab es in der Saison davor noch Punktabzug wegen antisemitischen Äußerungen, überzeugte man nun auf spielerischer Art. Vor allem einer konnte sich dank seinen Mitspielern auch überregional präsentieren. Der 21-jährige Safa Sentürk schaffte gegen Club Italia, was vor ihm in einem Pflichtspiel niemand schaffte. Beim 16:1 schoss er sämtliche 16 Tore und sicherte sich so frühzeitig bereits die Torjägerkrone. Der BSV Hürtürkel und auch der Club Italia waren beide in die Saison als Berlinliga-Neulinge gestartet – und verließen in unterschiedliche Richtung nach nur einem Jahr die Liga wieder.

ABC 08Während der Aufstieg früh besiegelt wurde, war es beim Abstieg mitnichten so. Zwar waren zwei der drei Plätze mit Club Italia und dem Adlershofer BC belegt, doch um den letzten Abstiegsplatz rangelten sich nicht weniger als sechs (!) Mannschaften noch im Abstiegsstrudel. Nach einem Hin und Her und Rechnereien während des Spieltags traf es leider Türkiyemspor. Gerade in den letzten zwei Spielen war die Leistung, welche einen Klassenerhalt verdienen würde, nicht gegeben. Am letzten Spieltag musste Türkiyemspor zum VfB Hermsdorf, bei dem die gesamte Mannschaft samt Trainerstab bereits auf Mallorca weilte, und verlor mit 2:4. Der TSV Rudow rettete sich mit einem 5:0 über Zehlendorf, Gatow und Tasmania hatten ein 1:1-Nichtangriffspakt, die Füchse fegten Stern mit 4:1 vom Platz und TeBe konnte beim letzten Schiedsrichtereinsatz von Steffen Mehnert ein 2:1 über den SV Empor feiern.

KSCDurch die Fusion der Berliner Oberligisten BFC Viktoria 1889 und dem Lichterfelder FC zum „FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof“ (Kurzform: FC Viktoria 1889 Berlin) gibt es für die folgende Saison keinen Absteiger aus der Oberliga, dafür vier Aufsteiger. Aus der ersten Abteilung sind es der SV Sparta Lichtenberg und die Sportfreunde Johannisthal, aus der zweiten Abteilung sind es der Köpenicker SC, sowie der Nordberliner SC. Bis auf die Johannisthaler, die anfänglich leichte Probleme hatten, spielte der Rest recht souverän um den Aufstieg mit.

BFC DynamoEine Relegation zwischen Johannisthal und den Nordberlinern musste nicht stattfinden. In der Staffel 1 sind die Vereine aufgestiegen, von denen man es erwartete, in Staffel 2 gab es dagegen Überraschungen. Topfavoriten waren der abgestiegene BFC Preussen (Platz 10), der BSV Al-Dersimspor (Platz 11), welcher sich in der Vorbereitung massiv verstärkte sowie der SSC Teutonia. Auch der Zweitvertretung des Berliner Pokalsiegers, dem BFC Dynamo, wurde ein Aufstieg zugetraut, welchen die Dynamos auch nur knapp verfehlten und wo sie sicher in der kommenden Saison noch mal ansetzen werden.

Gerade Sparta Lichtenberg ist vielleicht eine Überraschung in der kommenden Saison zuzutrauen. Ansonsten ist die Berlinliga wie jedes Jahr eine Wundertüte. Wie zeichnet sich die Jugendarbeit von Stern und Staaken aus? Kommt Zehlendorf wieder auf die Füße? Kann Tennis Borussia Berlin das leidige Kapitel Berlinliga endlich zuschlagen? Die nächste Saison wird sicher wieder spannend.

Fotos: turus.net-Archiv-Aufnahmen

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