VIPs gehen vor: UEFA schränkt Fan-Choreos von BVB und Bayern ein

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VIPs gehen vor: UEFA schränkt Fan-Choreos von BVB und Bayern ein

Wembley StadionDie Vorbereitungen für das erste deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München laufen auf Hochtouren, beide Fanlager sind bis in die Haarspitzen motiviert und planen verschiedene Aktionen zur Würdigung des fast einmaligen Abends, aber leider ist nicht alles so einfach realisierbar wie der Fußballfan es möchte. So wird es, wenn am 25. Mai die beiden Mannschaften ins Wembley-Stadion einlaufen, nur in der Kurve der Bayern München Fans eine Choreografie geben. Die Dortmunder haben ihre Pläne nach eigenen Angaben aufgrund der Restriktionen der UEFA nun aufgegeben.

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Wembley StadionDie Vorbereitungen für das erste deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München laufen auf Hochtouren, beide Fanlager sind bis in die Haarspitzen motiviert und planen verschiedene Aktionen zur Würdigung des fast einmaligen Abends, aber leider ist nicht alles so einfach realisierbar wie der Fußballfan es möchte. So wird es, wenn am 25. Mai die beiden Mannschaften ins Wembley-Stadion einlaufen, nur in der Kurve der Bayern München Fans eine Choreografie geben. Die Dortmunder haben ihre Pläne nach eigenen Angaben aufgrund der Restriktionen der UEFA nun aufgegeben.

Schon im vergangenen Jahr zum Pokalfinale realisierte die Dortmunder Ultragruppierung „The Unity“ nach eigenen Angaben „die mit Abstand teuerste, bestimmt aber nicht die schönste Choreo“ und trotz der befürchteten Einschränkungen und Auflagen planten die Fans auch eine Choreographie zum Champions-League Finale. Da nun aber wie schon vor zwei Jahren der komplette mittlere Tribünen-Rang (Logenplätze für Sponsoren, Verbandsmitglieder und VIPs => UEFA-Familie / Club Wembley Premium) nicht in die Choreographie-Aktion eingebunden werden darf und somit die Realisierung eines geschlossenes Kurvenbild unter diesen Umständen nicht möglich ist, haben sich die Ultras entschlossen keine Choreographie zu inszenieren und sich komplett auf den stimmungsvollen Support der gelben Wand zu konzentrieren, um so auch ohne Choreo einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Auch die Bayern München Fans klagen über die Restriktionen der UEFA und verstehen die Absage der Dortmunder. So heißt es seitens der Münchener Fan-Vereinigung Club Nr. 12: „Wir können jede Zeile nur unterstreichen. Nach rationellen Maßstäben hätten auch wir unsere geplante Aktion längst absagen müssen. Aber so ein Finale setzt beträchtliche Teile des Großhirns außer Kraft, was ja auch in anderen Bereichen rund um das Finale (z.B. Ticketpreise) deutlich wird.“ Wie drastisch die Restriktionen sind zeigt sich daran, dass (ansonsten unüblich) inhaltliche Bestandteile der Choreo veröffentlicht wurden. Die Gründe: Zum einen hat die UEFA Teile der Bayern-Choreo verboten, da diese angeblich die Sicht der Logenplätze der „UEFA-Familie“ behindern würde, zum anderen wurde der Aufbau-Termin verschoben. Denn laut den Bayern Fans darf die Choreo nicht am Samstag, sondern bereits am Freitagmorgen aufgebaut werden. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die meisten Fans aber noch auf dem Weg nach London. Anders als beim BVB, ziehen zudem Münchener Vereinsführung und Fans nicht an einem Strang. So werden zusätzlich zur Choreografie noch so genannte Klatschpappen und Fähnchen ausgelegt, wodurch nach Meinung der Bayern Fans die Chance sinken werde ein geschlossenes Choreo-Bild zu erzeugen, da der geneigte Fan lieber ein Fähnchen schwenke, als eine Papptafel hochzuhalten.

Insgesamt gesehen ein fatales Bild für die Fankultur: Auf der einen Seite die Fans, die für Leidenschaft und Begeisterung stehen und eigentlich die Basis des Erfolgs der Sportart Fußball sind und auf der anderen Seite die Logenbesitzer, die auf keinen Fall durch fantypisches Verhalten wie Fahnen und singende Fans beeinträchtigt werden sollen. Die UEFA will einfach keine Choreographie, die nicht in ihre Vermarktungsstrategie passt. So wurden beispielsweise beim Finale vor zwei Jahren zwischen dem FC Barcelona und Manchester United beide Choreographien von einer britischen Firma organisiert und – und das hätten sowohl die Fans aus Dortmund als auch aus München wissen müssen - ebenfalls ohne Einbeziehung des Mittelranges.
Trotzdem gilt: The show must go on … aber ohne die Fankultur.

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