Oberneuland-Insolvenz: Holstein Kiel bewahrt Nerven und sichert Aufstiegsrunde

MB Updated
Holstein Kiel

Holstein KielEs gab beim deutschen Fußball zuletzt einige Damoklesschwerter, die in Form von drohenden Insolvenzen und damit einher gehenden Spiele-Annullierungen über den Köpfen der Verein schwebten. Alemannia Aachen war in der 3. Liga solch ein Beispiel. Mit Furcht wurde beim Abstiegs- und Aufstiegskampf in Richtung Tivoli geschaut. Erfolgt vor Saisonabschluss noch der Rückzug und somit die Annullierung sämtlicher Spiele? In der Regionalliga Nord gab es bereits im Herbst 2012 den ersten Fall, als der Traditionsverein VfB Lübeck am 05. November aufgrund des Schuldenstandes einen Insolvenzantrag stellte. Nun – unmittelbar vor Saisonende – kam der nächste Fall: Der FC Oberneuland.

Holstein KielEs gab beim deutschen Fußball zuletzt einige Damoklesschwerter, die in Form von drohenden Insolvenzen und damit einher gehenden Spiele-Annullierungen über den Köpfen der Verein schwebten. Alemannia Aachen war in der 3. Liga solch ein Beispiel. Mit Furcht wurde beim Abstiegs- und Aufstiegskampf in Richtung Tivoli geschaut. Erfolgt vor Saisonabschluss noch der Rückzug und somit die Annullierung sämtlicher Spiele? In der Regionalliga Nord gab es bereits im Herbst 2012 den ersten Fall, als der Traditionsverein VfB Lübeck am 05. November aufgrund des Schuldenstandes einen Insolvenzantrag stellte. Nun – unmittelbar vor Saisonende – kam der nächste Fall: Der FC Oberneuland.

Der Klub aus dem Bremer Stadtteil Oberneuland hatte im Sommer 2010 für mächtig Furore gesorgt, als der brasilianische Stürmer Ailton an die Weser geholt wurde. Für einen Aufwind konnte dieser nicht sorgen. Ganz im Gegenteil, bereits im Februar 2011 wurde der Vertrag wieder aufgelöst. Deutschlandweit konnte sich der FC Oberneuland einen gewissen Namen mit Hilfe seiner zahlreiche DFB-Pokal-Auftritte machen. 1993, 2003, 2008, 2009, 2010, 2011 und 2012 wurde der FC Oberneuland Bremer Pokalsieger. Zuletzt wurde in der ersten Runde kein Geringerer als Borussia Dortmund (0:3) empfangen. Die fünf DFB-Pokal-Teilnahmen in Folge konnten jedoch nicht verhindern, dass der Klub in arge Schieflage geriet.

Holstein KielAls kürzlich der Insolvenzantrag gestellt wurde, schlug das Ganze in der Regionalliga Nord ein wie eine Bombe. Sämtliche Spiele mit Oberneuland-Beteiligung wurden annulliert, die Tabelle wurde noch einmal komplett gemischt. Plötzlich stand Tabellenführer Holstein Kiel mit sechs Punkten weniger da. Schlimmer noch: Die Tabellenführung ging flöten, stattdessen fand sich der TSV Havelse auf dem Platz an der Sonne, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, wieder. Große Empörung in Kiel – und das völlig zurecht. Rechtliche Schritte wurden geprüft. Doch noch war sportlich alles möglich, denn wie der Zufall wollte, stand am vergangenen Samstag das direkte Duell zwischen Holstein Kiel und Havelse auf dem Programm.

Knapp 6.400 Zuschauer strömten ins Kieler Holstein-Stadion, um das Spitzenspiel zu sehen und den „Störchen“ die Daumen zu drücken. Die Hausherren hatten nach eigenen Angaben alles reingelegt: Wille, Mut, Aggressivität und auch Trotz. Mit Erfolg. Bereits in der neunten Minute konnte Marcel Schied die Kieler in Führung bringen. Nur zwei Minuten später erzielte jedoch Saliou Sane den Ausgleichstreffer für Havelse. Holstein Kiel blieb allerdings am Drücker, in der 43. Minute lochte Marcel Schied zum 2:1 ein und brachte das Stadion zum Kochen. Im zweiten Spielabschnitt wurde nochmals der Druck erhöht, doch ein weiteres Tor wollte nicht fallen. Am Ende war Kiel im Freudentaumel – Dank des 2:1-Sieges konnte der KSV Holstein die Meisterschaft und somit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde sichern. Das Spiel gegen SC Victoria Hamburg am letzten Spieltag darf als reine Vorbereitung auf das Wesentliche betrachtet werden.

Ernst wird es am 29. Mai und 02. Juni 2013, wenn das Hinspiel und das Rückspiel der Aufstiegsrunde steigen. Der Gegner ist noch offen. Auf alle Fälle wird es der Meister der Regionalliga Südwest sein. Nach Stand der Dinge ist dies Hessen Kassel, doch noch ist ein Spieltag auszutragen und der SV Elversberg hat Chancen, Rang eins zu holen. Kassel hatte zuletzt vor 2.000 Zuschauern gegen Wormatia Worms mit 3:2 gewonnen, der SV Elversberg bezwang vor 600 Zuschauern den FSV Frankfurt II mit 2:0. Am letzten Spieltag reist Hessen Kassel zum SC 07 Idar-Oberstein, Elversberg muss indes in Worma antreten. Egal, wer Gegner wird, die Tickets für das Heimspiel werden in Kiel am kommenden Dienstag und Mittwoch im Sonderverkauf als Kombitickets (Victoria Hamburg und Aufstiegsspiel) angeboten.

Und der FC Oberneuland? Auf diesen wartet doch noch eine sportliche Herausforderung! Am heutigen Pfingstmontag wird auf dem Sportplatz an der Egon-Kähler-Straße in Bremen das Finale des Lotto-Pokals angepfiffen. In diesem trifft der FC Oberneuland auf die SG Aumund-Vegesack. Es steht viel auf dem Spiel. Die Einnahmen aus der ersten DFB-Pokalrunde könnte der FC Oberneuland gut für den Neuanfang in der Oberliga gebrauchen. Allerdings gibt es nicht wenige Fußballfreunde, die lieber der SG Aumund-Vegesack den Lotto-Pokal und die Teilnahme am DFB-Pokal gönnen...

Fotos: Marco Bertram

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