BFC Dynamo schickt Altglienicke locker mit 3:0 nach Hause

MD Updated
BFC Dynamo schießt Tor gegen VSG Altglienicke

AltglienickeBFC Dynamo gegen VSG Altglienicke. Bei diesem Duell trafen am Sonntagnachmittag viele Gegensätze aufeinander. Da empfing der große Altmeister aus Hohenschönhausen die kleinen Emporkömmlinge aus dem Südosten der Stadt, da standen mehrere hundert Dynamo-Anhänger etwa 25 VSG-Schlachtenbummlern gegenüber und da begrüßte ein Verein, dessen Formkurve zuletzt nach oben zeigte, einen Gast, für den das Jahr 2013 bisher alles andere als nach Plan verlief.

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BFC DynamoSage und schreibe 10 Tore gelangen dem BFC Dynamo in den vergangenen beiden Partien. Dem 3:0-Auswärtserfolg gegen den Ligakonkurrenten Lichtenberg 47 (turus.net berichtete) folgte am Mittwochabend ein 7:0 gegen den BSV Hürtürkel (immerhin Berlin-Liga-Spitzenreiter) im Berliner-Pilsener-Pokal. Die Altglienicker warten dagegen seit nunmehr fünf Spielen auf einen Dreier. Zu allem Überfluss leidet die Böhm-Truppe unter einer chronischen Auswärtsschwäche.

Eines aber eint beide Mannschaften. Mit dem Aufstieg in die Regionalliga hat weder die Elf von Trainer Volkan Uluc noch das Team vom Alten Schönefelder Weg etwas zu tun. Während zwischen dem BFC Dynamo und dem Tabellenführer Viktoria 89 ganze elf Punkte liegen, ist die Volkssportgemeinschaft durch ihre Sieglos-Serie den Abstiegsrängen näher gekommen, als ihr lieb sein kann. Vier Punkte trennten die VSG vor dem Spiel vom Tabellenvierzehnten 1.FC Neubrandenburg, der allerdings zwei Spiele mehr absolviert hat.

BFC DynamoBei leichter Bewölkung, 15 Grad und einem vom Regen des Vortages nassen Rasen, kurzum: optimalen Bedingungen, zeigte der BFC dem Aufsteiger von Beginn an, wer hier der Herr im Hause ist. Es dauerte nur elf Minuten, ehe die Hohenschönhausener in Führung gingen. Nachdem eine Flanke von links noch keinen Abnehmer fand, köpfte der völlig freistehende Jörn Wemmer eine Hereingabe von der gegenüberliegenden Seite mühelos ein. Die Altglienicker Innenverteidigung sah bei dem Führungstreffer alles andere als gut aus.

Auch in der Folge zeigten sich die Dynamos gefährlicher als ihre Kontrahenten. Nur fünf Minuten nach dem ersten Treffer bot sich nach einer Ecke die Chance zum 2:0, doch der BFC-Angriff konnte einen Patzer von VSG-Keeper Thoralf „Uli“ Stein nicht nutzen. In Minute 43 hätte der Gastgeber dann erhöhen müssen, allerdings glich Kwiatkowskis Kopfball nach Ecke von rechts eher einer Rückgabe denn einem Torversuch. Einen Freistoß, einen lange in der Luft fliegenden Ball und einen Kopfball später war es dann aber soweit. Verteidiger Patrick Brendel gelang mit dem zweiten Kopfballtreffer des Tages sein bereits fünftes Saisontor.

BFC DynamoDie 2:0-Halbzeitführung ließ die Fans des BFC Dynamo sogar von Europa träumen, denn nun schallte der Schlager „Erste Runde Lissabon, zweite Runde Rom …“ aus Block D. Und es sollte sogar noch besser kommen. Wieder war es eine Standardsituation, die der VSG-Hintermannschaft Sorgen bereitete. Nach einer Gutsche-Ecke war es diesmal der Ex-Unioner Brunnemann, der problemlos, da ohne Gegenspieler, zum 3:0 erhöhen konnte.
Altglienickes Abwehr präsentierte sich an diesem Nachmittag ungewohnt schwach – und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn sie hier gedemütigt worden wäre.

Jubel BFCDer BFC war dem Gast in allen Belangen überlegen. Sowohl spielerisch als auch läuferisch, physisch sowieso, wusste der DDR-Rekordmeister zu überzeugen. Was Altglienicke-Coach Böhm aber am meisten wurmen dürfte: auch kämpferisch las Dynamo der VSG die Leviten. Zudem unterliefen den mit sieben(!) Ex-BFCern agierenden Altglienickern immer wieder grobe Böcke in der Rückwärtsbewegung. So bot sich dem BFC vor 471 Zuschauern mehrfach die Chance auf 4 zu 0 zu erhöhen. Wäre der Zug zu diesem Zeitpunkt nicht schon abgefahren – man hätte den Umgang mit Torgelegenheiten fährlässig nennen müssen. Aus BFC-Sicht stimmten Spielstand und Wetter, wodurch es den heimischen Ultras leicht fiel, sich gut gelaunt zu präsentieren. In Block D wurde eifrig gehüpft, gesungen und geklatscht. Wie bei Siegen üblich, feierten die BFCer die Mannschaft, sich selbst und die eigene Vereinshistorie. Neben den altbekannten DY-NA-MO-Rufen erinnerten die Supporter auch an ihre zehn DDR-Meisterschaften. Warum der Vorsänger zum Anstimmen der Schlachtgesänge aber ein Megafon nutzte, bleibt angesichts der ca. 30 aktiven Fans sein Geheimnis.

Vom Gästeanhang aus Altglienicke war indes nichts zu hören, sieht man mal vom Lamentieren über die Leistung der Mannen in blau und weiß ab. Optisch waren die Fans aus dem Süden Treptows ebenfalls kaum zu vernehmen. Ein paar Schals, einige Trainingsanzüge – das war’s. Mehr kann man von dem Verein, der vor acht Jahren noch in der Kreisliga spielte aber auch beim besten Willen nicht verlangen.
Da der VSG der Anschlusstreffer trotz eines haarsträubenden Fehlers von Keser nicht vergönnt war, stand am Ende ein mehr als verdienter 3:0-Heimsieg, der gut und gerne höher hätte ausfallen können.

Während sich für den BFC der positive Trend fortsetzt, ist die Krise in Altglienicke nicht mehr von der Hand zu weisen. Nun muss das Trainergespann um Daniel Böhm ganze Arbeit leisten, um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftig auch die VSG-Akteure auf dem Platz den Kampf annehmen.

Text & Fotos: Matthias Dehmel

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

 

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