Olympique Lyonnais vs. Tottenham Hotspur: Rückblick auf dramatischen Fußballabend

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Lyon - SpursAm Vorabend des EL-Spiels zwischen l´OL und den Spurs gab es in der Innenstadt von Lyon bereits erste Kontakte zwischen einheimischen Angreifern und Engländern. Eine Gruppe Maskierter attackierte die in einer Bar anwesenden Tottenham-Fans und bewarf diese mit Steinen und Gegenständen. Für den kommenden Tag wurden rund 2.600 Fußballfreunde von der Insel erwartet. Keine Frage, die Vorfreude wuchs. Die Rahmenbedingungen versprachen einen spannenden, stimmungsvollen Europapokalabend.

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Lyon - SpursAm Vorabend des EL-Spiels zwischen l´OL und den Spurs gab es in der Innenstadt von Lyon bereits erste Kontakte zwischen einheimischen Angreifern und Engländern. Eine Gruppe Maskierter attackierte die in einer Bar anwesenden Tottenham-Fans und bewarf diese mit Steinen und Gegenständen. Für den kommenden Tag wurden rund 2.600 Fußballfreunde von der Insel erwartet. Keine Frage, die Vorfreude wuchs. Die Rahmenbedingungen versprachen einen spannenden, stimmungsvollen Europapokalabend.

GerlandGesehen haben sollte man definitiv so oder so das Stadion von Olympique Lyonnais. 1926 wurde das Stade Municipal de Gerland eingeweiht, nachdem es 1910 in Auftrag gegeben wurde. Der erste Weltkrieg sorgte für eine längere Bauunterbrechung (1914 bis 1919) des Stadions, welches anfangs mit einer Leichtathletikanlage und einer Radrennbahn ausgestattet wurde. Von der Radrennbahn sieht man in der Gegenwart an den Ecken nur noch Spuren. Zur WM 1998 wurden die Nord- und Südtribüne neu errichtet, welche sich vom Baustil von den beiden anderen Tribünen unterscheiden. Charakteristisch für die Nord- und Südtribüne sind die mit Bögen ausgestatteten Dächer. Die vier alten Torbögen an den Eingängen stehen unter Denkmalschutz. 

GerlandEin definitiv sehr interessantes Stadion, in dem die deutsche Elf bei der WM 1998 mit 0:3 gegen Kroatien ausschied. Tragischster Moment in der langen Geschichte des Stade Gerland war der Tod von Marc-Vivien Foé, der beim Spiel Kamerun gegen Kolumbien (Konföderationen-Pokal) zusammenbrach und wenig später verstarb. Heute passen 43.051 Zuschauer in die (Noch-)Spielstätte von Olympique Lyonnais. Nicht erfeulich ist die Tatsache, dass der Oberrang sehr tief in den Unterrang hineinragt, was bedeutet, dass die Leute, die in den oberen Reihen sitzen, gerade so den gesamten Rasen sehen können. Die gegenüberliegende Tribüne sieht man überhaupt nicht.

LyonDas Spiel am vergangenen Donnerstagabend versprach Dramatik, denn im Hinspiel siegte Tottenham nur sehr knapp mit 2:1. Der doppelte Torschütze Bale hatte den Siegtreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielt. Umtiti hatte zwischenzeitlich zum 1:1 für Lyon ausgleichen können. Im Rückspiel machte „OL“ zu Beginn gleich mächtig Druck. Die Hausherren zeigten, dass man das Hinspielergebnis in jedem Fall drehen wolle. Tottenham fand ebenfalls recht schnell ins Spiel und so war es dann recht ausgeglichen. Die großen Torchancen blieben zwar zumeist aus, aber spannend war es zu jedem Zeitpunkt der Partie. In der 17. Minute war es Maxime Gonalons, der das 1:0 für Lyon erzielte. Mit diesem Spielstand ging es nach 45 Minuten zum Pausentee. 

LyonIn der zweiten Hälfte drehte Tottenham auf. Lyon konterte. Als Stadionbesucher hatte man das Gefühl, das beide Teams jederzeit noch ein Tor erzielen hätten können. Die Zuschauer schienen mit fortlaufender Spieldauer schon mit den Gedanken im Achtelfinale zu sein, doch in der 90. Minute wurde das Anrennen der Spurs belohnt. Moussa Dembelé traf für die Gäste zum vielumjubelten Ausgleich. Das 1:1 katapultierte nun die Jungs aus dem Norden Londons in die nächste Runde. Viele Zuschauer waren im Vorfeld gespannt auf die Leistung des Superstars Gareth Bale, doch der blieb, im Gegensatz zum Hinspiel, als er beide Tore machte, in Lyon sehr blass.

TottenhamDie Atmosphäre im Stadion war recht passabel, doch richtig gute Stimmung konnten nur die Lyon-Fans zu Beginn des Spiels aufkommen lassen. Zu jenem Zeitpunkt machten viele Zuschauer auf der Virage Nord mit. Ansonsten stiegen nur bei Gassenhauern („Ly-on-nais!“) wirklich viele OL-Fans ein. Auf der Südtribüne neben den Gästen gibt es eine weitere kleine französische Fangruppe, die sich jedoch kaum Verhör verschaffen konnte. Die Gäste aus England blieben erstaunlicherweise nahezu 90 Minuten still. Einzig „When the Spurs go marching in“ wurde zweimal lautstark in den französischen Abendhimmel geträllert. Einmal davon nach dem Ausgleich zum 1:1. Unfassbar war die Tatsache, wie viele Zuschauer erst nach Anpfiff ins Stadion kamen. Während der gesamten ersten Halbzeit strömten immer noch Menschen auf die Ränge. Die letzten hatten ihre Plätze erst kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit erreicht!   

Text & Fotos: Ricardo Lichtenfeld

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