Ratinger Spvg Germania vs. KFC Uerdingen 05: Viel Wirbel um Nichts

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Mach Schicht UweRatingen gegen Uerdingen. Klingt nach einem Derby, aber nur der Entfernung wegen. Rund 25 Kilometer trennen Ratingen und den Krefelder Stadtteil Uerdingen. Nein, aus sportlicher Sicht handelt es sich allerdings bei diesem Duell um kein echtes Derby. Den Uerdingern konnte dies auch völlig egal sein, sie ziehen an der Tabellenspitze der Oberliga Niederrhein einsam ihre Kreise und haben den heiß ersehnten Aufstieg in die Regionalliga West im Visier. Vor dem 19. Spieltag hatte der KFC Uerdingen 05 bereits 50 Punkte auf der Habenseite. 16 Siege und zwei Unentschieden. Keine einzige Niederlage. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten: Bereits satte 17 Punkte!

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Mach Schicht UweRatingen gegen Uerdingen. Klingt nach einem Derby, aber nur der Entfernung wegen. Rund 25 Kilometer trennen Ratingen und den Krefelder Stadtteil Uerdingen. Nein, aus sportlicher Sicht handelt es sich allerdings bei diesem Duell um kein echtes Derby. Den Uerdingern konnte dies auch völlig egal sein, sie ziehen an der Tabellenspitze der Oberliga Niederrhein einsam ihre Kreise und haben den heiß ersehnten Aufstieg in die Regionalliga West im Visier. Vor dem 19. Spieltag hatte der KFC Uerdingen 05 bereits 50 Punkte auf der Habenseite. 16 Siege und zwei Unentschieden. Keine einzige Niederlage. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten: Bereits satte 17 Punkte!

Somit war es wirklich schwer, am letzten Spieltag der Hinrunde nicht an einen Aufstieg der Uerdinger zu glauben. Und auch in Ratingen sollte einem Dreier im Prinzip nichts im Wege stehen. Vor dem Duell am vergangenen Sonntag war es wieder einmal die Presse, die mächtig Öl in das Feuer des „Derbys“ goss, indem sie von den Chaoten der Fanszene Uerdingen sprach und gewaltbereite Pyromanen erwartete. Scheinbar ist sonst nicht allzu viel los im Düsseldorfer Umland, so dass solche brachialen Storys verfasst werden müssen.

RatingenDer Ratinger Spvg Germania 04/19 reagierte allerdings auf diese Panikmache und engagierte extra für dieses Duell gegen den Tabellenführer 45 Security-Mitarbeiter, die das Stadion bzw. den Innenraum überwachen sollten.  Aus diesem Grund wurde der Eintrittspreis je nach Sitz- oder Stehplatz um zwei Euro bzw. drei Euro angehoben. Letztendlich wurde das gesamte Stadion Ratingen mit zusätzlichen Sperrgittern abgesichert und diverse Eimer mit Sand zum Löschen etwaiger Pyrotechnik auf der Rundlaufbahn bereitgestellt. In einem Gespräch mit dem Präsidenten des RSV erklärte dieser gegenüber turus.net, dass er eigentlich auf gut und gern 1.000 Zuschauer gehofft hatte, da der KFC Uerdingen 05 bei dieser Tabellensituation mächtig ziehen würde. Er befürchtete jedoch, dass auf Grund der Panikmache im Vorfeld des Spiels viele Zuschauer lieber zu Hause bleiben wollen.

UerdingenEr sollte Recht behalten, denn mit 430 zahlenden Zuschauern blieb man meilenweit unter der erhofften Zahl. Das erste Mal in der laufenden Saison wurde das gesamte Stadion Ratingen geöffnet. Die Gästefans erhielten die Gegenseite inklusive überdachter Tribüne sowie den gesamten Kurvenbereich. Insgesamt drückten wohl 300 Fans aus Uerdingen dem KFC die Daumen, während der schweigende Rest auf der Haupttribüne dem RSV angehörte. Auf der Gegenseite hatten sich rund 60 supportorientierte Ultras Krefeld sowie dazugehörige Fanclubs gesammelt, um über das gesamte Spiel hinweg lautstark ihr Team zu unterstützen. Neben viel Armeinsatz sah man auch immer wieder die vier großen Fahnen im Einsatz sowie eine kleine Schalparade.

RatingenWie bereits angedeutet gab es auf Heimseite außer Pfiffen bei strittigen Spielentscheidungen sowie dem üblichen Gepöbel nur das Genörgel der älteren Herren, die mit dem Spiel ihrer Mannschaft zu Teilen unzufrieden waren, nichts zu hören. Letztendlich wird man jedoch auf Ratinger Seite recht zufrieden gewesen sein mit dem Spielverlauf und dem Endergebnis. Über lange Strecken der ersten Spielhälfte konnte man den Gästen die Sache wirklich schwer machen. Den Uerdingern war es kaum möglich, in dieser Phase einen Angriff zu Ende zu spielen. Im Fokus der Ratinger befand sich vor allem der Topspieler der Uerdinger mit der Nummer 20: Issa Issa. Der Libanese hatte bis dato in 18 Saisonspielen bereits 20 Tore erzielt und führt vor seinem Mitspieler Emrah Uzum (14 Tore) die Torschützenliste der Oberliga Niederrhein an. Das sicherlich besondere daran ist, dass Issa Issa eigentlich kein Stürmer, sondern ein defensiver Mittelfeldspieler ist. In Ratingen sollte der 28-jährige ohne Torerfolg bleiben, nicht zuletzt auf Grund der konsequenten und sicherlich auch Nerv raubenden Deckung.

UerdingenIn der 41. Minute gelang es den Uerdingern dann doch, dass Bollwerk zu knacken. Norman Jakubowski erzielte die 1:0-Führung, die zur Überraschung aller jedoch nicht lange Bestand haben sollte. Nur eine Minute später spielten die Ratinger einen hübschen Angriff in die Spitze, dort wusste sich Gäste-Keeper Samulewicz nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dennis Hecht zum 1:1-Halbzeitstand.

Im zweiten Spielabschnitt wurden die Krefelder dann allerdings doch ihrer Favoritenrolle gerecht und konnten durch den Treffer von Emrah Uzun in der 47. Minute die kleine Hoffnung der Gastgeber im Keim ersticken. Die Mannschaft des KFC nahm nun komplett die Kontrolle an sich und konnte durch den Doppelpack von Benjamin Baltes in der 74. und 77. Minute ungefährdet mit 4:1 in Front gehen. Die Ratinger gaben sich jedoch noch nicht ganz auf und erspielten sich in der 80. Minute den Anschlusstreffer in der 80. Minute, erzielt vom zuvor eingewechselten Ismail Cakici. Mehr Tore wollten an diesem Sonntag nicht fallen und es blieb beim 4:2-Sieg des Tabellenführers. 

RatingenFazit: Es blieb alles völlig ruhig und friedlich. Das riesige Polizeiaufgebot war für diese Verhältnisse vollkommen überzogen, und auch der extra angeheuerte Security-Dienst stand sich bei den eisigen Temperaturen nur die Beine in den Bauch. Ernsthaft gefordert war dieser am Sonntagnachmittag nicht. Bevor jedoch weiterhin die mediale Panikmache im Vorfeld der Partie und der überzogene Sicherheitsapparat kritisiert wird, sollte man sich lieber mit dem ambitionierten KFC Uerdingen 05 auf die bereits am kommenden Sonntag beginnende Rückrunde der Oberliga Nordrhein freuen. Auf dem Programm steht das Auswärtsspiel bei der U23 von Rot-Weiß Oberhausen im Stadion Niederrhein. Das nächste Heimspiel im Grotenburg-Stadion findet am 15. Dezember 2012 statt. Gegner ist dann der ETB Schwarz Weiß Essen. Ganz gewiss werden die Uerdinger auch weiterhin an der Tabellenspitze ihr Ding durchziehen. Und wer weiß, vielleicht mischt der KFC in der kommenden Saison auch die Regionalliga West auf!

Fotos: Christopher Wode

> zur turus-Fotostrecke: KFC Uerdingen 05

> zur privaten Seite des Autors: www.harza.de

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