Oberliga-Start in Nordost: Höhen und Tiefen bei den Staffel-Favoriten

MB Updated

GreifswaldMit einer Flut an Toren begann der erste Spieltag der NOFV-Oberliga Staffel Nord. Bereits am Freitagabend standen zwei Begegnungen auf dem Programm. Zum einen das Mecklenburg-Vorpommern-Duell Malchower SV 90 gegen SV Waren 90, zum anderen das Spiel FSV 63 Luckenwalde gegen den Lichterfelder FC 1892. Gerade einmal 25 Kilometer Straßenweg trennen Malchow und Waren (Müritz). Kein Wunder also, dass dieses Match 1.457 Zuschauer in das Waldstadion gezogen hatte. Unter ihnen geschätzte 500 Gäste aus der Nachbarstadt Waren. Das Kommen hatte sich für beide Seiten gelohnt, denn zu sehen gab es nicht weniger als sechs Tore.

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In der 17. Minute hatte Andy Purlinski den Aufsteiger aus Waren mir 1:0 in Front gebracht, nur drei Minuten später konnte Stefan Voß zum 1:1 ausgleichen. Chris Pfeifer und Tobias Täge ließen es jedoch vor der Pause noch zweimal krachen und stellten die 3:1-Fühung für die Gäste her. Pyrotechnikeinsatz und frenetischer Jubel bei den angereisten Fans. Lange Gesichter auf Seiten der Heimfans. Nach der Pause dann doch noch Freude bei den Malchowern. Mathias Wenger und Felix Freitag erzielten das 2:3 und 3:3 und konnten wenigstens ein Pünktchen für die Hausherren in trockene Tücher bringen.

LuckenwaldeIn Luckenwalde waren es nur 384 Zuschauer, die das Spiel gegen den LFC Berlin 1892 sehen wollten. Nachdem die Südbrandenburger in der letzten Saison in der Südstaffel an den Start gingen, sind sie 2012/13 wieder in der Nordstaffel dabei. Rubic Ghasemi-Nobakht erzielte in der 29. Minute die Führung der Berliner, Markus Müller, Benjamin Dowall und Daniel Becker (2x) drehten die Partie locker um. Jorge Gazapo Diez (LFC) erzielte per Strafstoß den sechsten Treffer des Abends.

Die Favoriten der Nordstaffel mussten allesamt am Sonntag ran. Zuvor spielten am Samstag der FC Anker Wismar gegen den RSV Waltersdorf 1:1, der Brandenburger SC Süd 05 gegen den 1. FC Neubrandenburg 0:0 und der Aufsteiger SV Lichtenberg 47 gegen den Mitaufsteiger VSG Altglienicke 0:1. Alle drei Partien wurden jeweils von rund 300 Fußballfreunden besucht. 

GreifswaldEinige Zuschauer mehr waren es beim Sonntagspiel FC Pommern Greifswald gegen den BFC Dynamo. 835 Fans, unter ihnen rund 300 aus Berlin, hatten sich im alten Volkstadion eingefunden. Der FC Pommern Greifswald – nicht zu verwechseln mit dem Greifswalder SV 04 – ging im Mai 2010 aus der HSG Uni Greifswald hervor. Eine Fusion zwischen dem Greifswalder SV 04 und der HSG Uni war damals gescheitert. Während der GSV 04 in der Verbandsliga spielt, ist der FC Pommern nun als Aufsteiger in der Oberliga mit am Start. Der Favorit aus Berlin-Hohenschönhausen zeigte in Greifswald eine recht passable Partie, machte aber (wieder einmal) keine Tore. Eher aus dem Nichts kamen die Hausherren zum Treffer des Tages, erzielt von Alexander Ost in der 43. Minute. Dieses eine Tor sollte genügen, um für den Aufsteiger aus Mecklenburg-Vorpommern die drei Punkte zu sichern. Ein erster Rückschlag für den ambitionierten BFC Dynamo, der mit Björn Brunnemann und Nico Patschinski echte Hoffnungsträger ins Boot geholt hatte. Beim Heimspiel gegen Brandenburg Süd wird sich nun zeigen, wohin der Weg der Weinroten führen wird.

BFc ViktoriaEine böse Überraschung erlebte auch der FC Hansa Rostock II beim FSV Union Fürstenwalde. Immerhin 754 Zuschauer wollten das Spiel im Friesenstadion sehen, und ihr Kommen sollte sich gelohnt haben. Ein Treffer von Steven Haubitz und zwei Treffer von Erkut Ergiligür stellten bereits vor der Pause den Heimsieg sicher. Das Rostocker Tor von Sargis Adamyan nach gut einer Stunde war nur noch Ergebniskosmetik. Enger als gedacht wurde es für den BFC Viktoria 1889 gegen den SV Altlüdersdorf. 152 Zuschauer sahen im Friedrich-Ebert-Stadion, wie Sven Marten die Gäste aus Brandenburg in der 44. Minute in Führung brachte. Sven Marten spielte wie auch Ibrahima Sory Cisse und Özgür Özvatan zuvor beim BFC Dynamo. Es bedurfte eines Strafstoßes, damit der BFC Viktoria gegen Altlüdersdorf in der 64. Minute ausgleichen konnte. Adrijan Antunovic war der Torschütze, der zuvor eingewechselte Damantang Camara sorgte fünf Minuten später für den 2:1-Siegtreffer für die Berliner.

In der Südstaffel der NOFV-Oberliga legte der FSV Budissa Bautzen – seit Jahren mit gewissen Ambitionen – los wie die Feuerwehr. Beim Aufsteiger FSV Wacker Nordhausen konnte Bautzen vor 802 Zuschauern im Albert-Kuntz-Sportpark mit 4:1 gewinnen. Dabei begann die Partie für Nordhausen überaus optimal. Bereits in der dritten Spielminute konnte Caglayan Tunc den Ball zum 1:0 unterbringen. Allerdings kam Bautzen Dank des Treffers von Vlastimil Chod in der 17. Minute zurück ins Spiel. In der zweiten Spielhälfte machten Sylvio Schwitzky und Ralf Marrack mit einem Doppelpack für die Gäste alles klar.

JenaNeben Budissa Bautzen konnten noch vier andere Mannschaften vier Treffer im ersten Saisonspiel erzielen. Mit 4:0 konnte der Heidenauer SV seinen Auftakt gegen den FSV Wacker 03 Gotha vor 349 Zuschauern erfolgreich gestalten. Ebenfalls mit 4:0 gewann der FC Carl Zeiss Jena II gegen den VfB Fortuna Chemnitz, der in der vergangenen Saison denkbar knapp am Aufstieg in die Regionalliga gescheitert war. Die zweite Auswahl aus Jena ist nicht die einzige U23-Mannschaft, die unter dem Aspekt der Zuschauer die Südstaffel unattraktiv macht. Mit dem FC Erzgebirge Aue II, dem Chemnitzer FC II, der SG Dynamo Dresden II, dem FC Rot-Weiß Erfurt II, dem Halleschen FC II und dem FC Carl Zeiss Jena II tummeln sich gleich sechs U23-Team in der NOFV-Oberliga Süd herum. Seit Jahren ist somit zum ersten Mal die Nordstaffel attraktiver als die Südstaffel.

Dass die zweiten Mannschaften keine Fans ziehen, wurde am Beispiel Aue II gegen CFC II deutlich. Gerade einmal 230 Zuschauer wohnten dieser Partei bei. Allerdings wurde das Spiel im Stadion am Spiegelwald in Grünhain-Beierfeld, zehn Kilometer südöstlich von Aue, ausgetragen. 273 Zuschauer fanden den Weg zum Duell Erfurt II gegen HFC II, das auf dem Sportplatz Grubenstraße ausgetragen wurde. Mit 4:0 konnten die Hallenser ganz klar die Oberhand behalten. Ebenfalls auswärts mit 4:0 konnte Dynamo Dresden II gewinnen. 723 Zuschauer mussten im Städtischen Stadion des FC Einheit Rudolstadt mit ansehen, wie ihr Team gegen Dynamo II unterging. Am ersten Spieltag trennten sich zudem die SG Blau-Gelb Laubsdorf  und der FC Grün-Weiß Piesteritz 2:2 sowie der VfL Halle 96 und der Aufsteiger SSV Markranstädt 1:1.  

Fotos: P. Schoedler, M. Bertram

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