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Emotionen pur und etwas Rauch: Preußen Münster dreht gegen Hansa Rostock das Spiel

 
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Pyro RostockDer vierte Spieltag der Drittligasaison 2012/2013 wartete mit der Partie SC Preußen Münster gegen FC Hansa Rostock auf. Man glaubt es kaum: Die beiden Teams trafen das erste Mal in ihrer jeweiligen Vereinsgeschichte aufeinander. Und es sollte eine denkwürdige Partie werden. Der Aufstiegskandidat von der Ostsee, vor dem Spiel mit sechs Zählern auf Rang sieben, wollte Punkte gutmachen zur Spitze und zu Osnabrück, Heidenheim, Unterhaching und Halle aufschließen. Die Preußen aus Münster waren jedoch ähnlich motiviert, zwar punktgleich mit den Norddeutschen aber auf Grund des besseren Torverhältnisses auf Platz sechs. 

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Der vierte Spieltag der Drittligasaison 2012/2013 wartete mit der Partie SC Preußen Münster gegen F.C. Hansa Rostock auf. Man glaubt es kaum: Die beiden Teams trafen das erste Mal in ihrer jeweiligen Vereinsgeschichte aufeinander. Und es sollte eine denkwürdige Partie werden. Der Aufstiegskandidat von der Ostsee, vor dem Spiel mit sechs Zählern auf Rang sieben, wollte Punkte gutmachen zur Spitze und zu Osnabrück, Heidenheim, Unterhaching und Halle aufschließen. Die Preußen aus Münster waren jedoch ähnlich motiviert, zwar punktgleich mit den Norddeutschen aber auf Grund des besseren Torverhältnisses auf Platz sechs.

Angekündigt waren rund 1.200 Gästefans, die meist mit Auto, Kleinbus oder ähnlichem anreisten. Den Weg per Zug wählten eher Leute aus der näheren Umgebung Münsters, wie aus Bielefeld oder Duisburg. Am Bahnhof selbst war ausreichend Polizei vor Ort, welche mit ausführender Begründung die Personalien einiger Personen aufnahm und diese sogleich in Richtung Shuttlebus schickte. Die Möglichkeit, sich als Gästefan die Altstadt Münsters anzuschauen oder zu Fuß zum Stadion zu gelangen, wurde stark eingegrenzt. Die Fahrt durch Stadt und Land führte etwa 15 Minuten später in das Vorortviertel Berg Fidel. Einer typischen Plattenbausiedlung des 20. Jahrhunderts. Genau dort befindet sich das Preußenstadion. 

Der Eintrittspreis für Gästefans betrug für Vollzahler 10 Euro und wurde ohne lange Wartezeit abkassiert. Die Kontrollen waren eher lasch, die Ordner äußerst freundlich und die Stadionzeitung gab es gratis dazu. Zudem zeigten sich Vertreter des Münsteraner Fanprojekts im Gästebereich und führten lockere Gespräche mit den Rostocker Fans. Wer hungrig angereist war, dem wurde eine reichhaltige Verpflegung zur Auswahl geboten. Von der Bratwurst bis zum Döner. 

Das 1926 erbaute Stadion war mit seinen 12.000 Stehplätzen und 3.000 Sitzplätzen recht schnell gefüllt, insgesamt erschienen 10.748 zahlende Zuschauer. Trotz Sonnenschein wurde das Flutlicht angeschaltet und das übliche Werbetamtam veranstaltet. Erwähnenswert ist jedoch, dass fünf Minuten vor dem Anpfiff der Stadionsprecher angekündigt hatte, die Musik und sämtliche Lautsprechergeräusche auszuschalten und somit das Stimmungszepter den Zuschauern in die Hand zu geben. Als die Mannschaften den Rasen betraten, wurde in dem Münsteraner Block hinter dem Tor grüner Rauch aufsteigen gelassen. Auf einem hochgehaltenen Banner war die Aufschrift: „Green is Magic“ zu lesen. Sowohl Gästefans als auch Heimfans sangen sich nun warm und wurden fortan vom Geschehen auf dem grünen Rasen bestens unterhalten. 

In der fünften Minute erzielte Johan Plat sein drittes Saisontor und im Block der Hansa Anhänger wurde ausgiebig gefeiert. Ein kurzer Stimmungsdämpfer für die Gäste in der siebten Minute, jedoch entschied Karl Valentin auf Abseitsstellung der Preußen. Durchatmen bei den Norddeutschen, welche oft genug betonten, dass Ostdeutschland ihre Heimat sei. 0:2 aus Sicht der Heimmannschaft hieß es in der 17. Spielminute nach einem Treffer von Edisson Jordanov. Was sich recht fix im Spielbild abzeichnete, bestätigte sich in der 18. Minute. Die Preußen schossen den Anschlusstreffer. Philip Heise durfte sich in die Torjägerliste eintragen. Im weiteren Verlauf bestimmte Münster weiter das Spielgeschehen und Rostock zeigte einige Schwachstellen im Spiel nach hinten. So schlug Stefan Kühne durch einen Handelfmeter in der 29. Minute wieder für Münster zu. Ausgleich zum 2:2. Beste Laune nun auf der Heimseite.

Spätestens zu Beginn der zweiten Halbzeit waren sämtliche Rostocker Fans eingetroffen und die Kurve wurde recht voll. Die folgende Choreographie war hübsch anzusehen und bot alles, was das Herz eines Fußballfans begehrt. Bis auf die verwendeten Farben war diese ähnlich der, welche die Münsteraner Fans in der ersten Halbzeit zeigten. Fahnen, Banner und Rauch. Alles jedoch in den Vereinsfarben. Die für Rostocker Verhältnisse wohl durchschnittliche Stimmung konnte auch durch die spielerische Komplettzerlegung ihrer Mannschaft nicht zerstört werden. Das Stadion an der Hammer Straße bot an diesem Sommerabend noch drei weitere Treffer der Preußen und einige Aluminiumschüsse auf beiden Seiten. Den Treffer zum 3:2 erzielte Stefan Kühne in der 53. Minute per Elfmeter, das 4:2 köpfte Dominik Schmidt nur vier Minuten später. Den Schlusspunkt setzte in der 82. Minute Matthew Taylor. 

Auf Fanseite blieb es, auch wenn wohl ein westdeutscher Medienbund vor Ort war, um den Hansa-Fans ihr Grundübel nachzuweisen und diesem auf den Grund zu gehen, sehr friedlich. Echte Probleme tauchten am Mittwochabend nicht auf. Eine Ausnahme bildeten ein paar provozierende St. Pauli-Rufe von der überdachten Heimtribüne aus und ein paar Zaunbesteiger auf beiden Seiten. Es blieb jedoch bei geballten Fäusten. Bemerkenswert war die Reaktion im Gästeblock. Immer wieder wurde zur Ruhe und Deeskalation aufgerufen. Das Auswärtsspiel in Münster sollte von keinen schlechten Schlagzeilen begleitet werden. Ohne größere Probleme war es einigen Rostocker Fans möglich, nach dem Spiel noch ein wenig in Münster zu bleiben und im alternativen Hansaviertel vorbeizuschauen.

Fotos: P. Schoedler

> zur turus-Fotostrecke: F.C. Hansa Rostock

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