Holstein Kiel gewinnt beim Berliner AK und wahrt Aufstiegschance

MB Updated

Eine Sache war klar. Um noch wenigstens theoretisch im Aufstiegsrennen zu bleiben, musste Verfolger Holstein Kiel im Berliner Poststadion drei Punkte einfahren. Alles andere kam gar nicht in die Tüte - oder besser gesagt ins Storchennest. Allerdings wussten die Gäste aus dem hohen Norden, dass die Aufgabe alles andere als leicht werden würde. Die Mannschaft des Berliner AK 07 kam zuletzt immer besser in Tritt und musste sich vor einer Woche bei RB Leipzig nur ganz knapp mit 1:2 geschlagen geben. Hinter dem übermächtigen Trio war für den BAK noch immerhin Rang vier möglich. Also hinein ins Spiel.

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Holstein KielEine Sache war klar. Um noch wenigstens theoretisch im Aufstiegsrennen zu bleiben, musste Verfolger Holstein Kiel im Berliner Poststadion drei Punkte einfahren. Alles andere kam gar nicht in die Tüte - oder besser gesagt ins Storchennest. Allerdings wussten die Gäste aus dem hohen Norden, dass die Aufgabe alles andere als leicht werden würde. Die Mannschaft des Berliner AK 07 kam zuletzt immer besser in Tritt und musste sich vor einer Woche bei RB Leipzig nur ganz knapp mit 1:2 geschlagen geben. Hinter dem übermächtigen Trio war für den BAK noch immerhin Rang vier möglich. Also hinein ins Spiel.

PoststadionWer am Sonntagnachmittag die Regionalliga-Partie in Berlin-Moabit besuchte, staunte nicht schlecht über einen richtig großen Polizeiaufmarsch. Hatten sich 500 gewaltbereite Kieler Hools angesagt? Oder einfach nur reine Steuerverschwendung? Oder war das ganze eine Art Übung? Es wird wohl letzteres gewesen sein, denn an genau dieser Stelle wird es am kommenden Mittwochabend die mit Spannung erwartete Halbfinalpartie des Berliner Pilsner Pokals geben. Dann wird um 18 Uhr der Berliner AK 07, Pokalsieger von 2010, den amtierenden Pokalsieger BFC Dynamo empfangen. Dieser wird gewiss ein paar hundert Fans mitbringen, und somit nutzte die Berliner Polizei das Spiel der Regionalliga Nord für ein Steldichein und Schaudichum. Wie anders wäre es auch zu erklären gewesen, dass selbst im Gebüsch vereinzelte uniformierte Beamte standen?

Immerhin kam somit auf etwa zwei KSV-Fans ein Polizist. Keine schlechte Quote für ein RL-Spiel vor insgesamt knapp 300 Zuschauern. Dass der Berliner AK kein Zuschauermagnet ist, hat sich bisweilen überall herumgesprochen, doch auf Grund des recht interessanten Stadions lohnt sich ein Fußballabstecher in jedem Fall. Viel Freiraum haben zudem die auswärtigen Fans in der Gästekurve. In ihr kann man sich nach belieben setzen oder einfach nur hinstellen. Der lange Zaun lädt zudem dazu ein, voll beflaggt zu werden – die angereisten Kieler Fans wussten dies zu nutzen.

KSV Fans„Alle, alle, alle gegen Halle!“, ertönte es kurz nach Anpfiff aus der Gästekurve. „Hurra – das ganze Dorf ist da...“, gab es als Ergänzung. Support zu Beginn des Spiels. „Holsteiner Jungs, Holsteiner Jungs, wir sind alle Holsteiner Jungs...“ Allerdings verstummte bereits nach zehn Minuten die verbale Unterstützung. Nicht dass der BAK ein Tor erzielt hatte. Nein, der Grund war ein anderer. In der parallel stattfindenden Partie Hallescher FC gegen FC St. Pauli II führten die Hausherren bereits mit 2:0. Als ein Kieler Vereinsmitglied auf der Tribüne auf seinem Smartphone das 3:0 der Hallenser in der 19. Minute bemerkte, war dort schon mal die gute Laune passé. Das wurde nix mit einem Ausrutscher des HFC.

Auch auf dem Rasen zeigten sich die Kieler nicht übermäßig motiviert. In Halbzeit eins waren die Hausherren besser, diese kamen auch zu einigen guten Möglichkeiten. Unter den Augen einiger anwesender Spieler und Funktionäre des BFC Dynamo zeigte vor allen Dingen BAK-Spieler Ali Avcioglu eine ansprechende Leistung.

Im unteren Bereich der denkmalgeschützten Sitzplatztribüne brach es unterdessen aus einem Holstein-Fans emotional heraus: „Reißt euch doch mal zusammen, Mensch! Wir wollen doch aufsteigen, oder nicht!? Ihr spielt ja scheiße wie Hertha!“ Sein lauter Ausbruch war in sämtlichen Ecken des Poststadions zu vernehmen. „Fahr doch nach Hause!“, keifte ihn ein KSV-Betreuer von der Bank aus an.
Während vor allen die angesprochene Nummer 9 des BAK einige hübsche Aktionen zeigte, waren es auf der Gegenseite Fiete Sykora und Jaroslaw Lindner, die nach rund einer halben Stunde eine tolle Offensive über die linke Seite fuhren.

KielKurz nach der Pause wollte der BAK ganz fix den Führungstreffer erzielen. Guter Freistoß, Kopfball an den Pfosten und nur wenig später ein satter Fernschuss. Der Ball wurde jedoch nicht im Netz untergebracht. Besser machten es nun die Gäste aus Schlesweig-Holstein. Nach hübschem Spiel über rechts machte der kurz zuvor eingewechselte Jakob Sachs das 1:0 für Kiel. Nun waren die rund 100 angereisten KSV-Fans wieder zu hören. Hoffnung glimmte auf. Vielleicht wird ja Tabellenführer HFC am vorletzten Spieltag beim ZFC Meuselwitz verlieren? Und am letzten Spieltag ein Remis zwischen Halle und den Roten Bullen – schon könnte doch noch was gehen für die Störche! Vorausgesetzt die eigenen Spiele gegen Germania Halberstadt und beim VfL Wolfsburg II werden gewonnen.

ElferSei wie es sei, beim BAK legten die Kieler nach dem sehenswerten Führungstreffer ein Schippchen drauf. Der Berliner AK ist verwundbar, so werden es auch die Vertreter des BFC Dynamo bemerkt haben. Fährt man schnelle Konter bzw. Angriffe, so bekommen die Herren des Poststadions hinten schon mal Probleme. So auch heute in der 62. Minute, als der ansonsten gute BAK-Keeper Christoph Haker beherzt eingreifen musste, weil die Abwehr nicht auf dem Posten war. Die Konsequenz: Strafstoß für die Gäste. Souverän lochte Marc Heider unten rechts ein.

„Nord-, Nord-, Norddeutschland!“, ertönte es nun au dem Kieler Block. Ihre Mannschaft ließ jetzt nichts mehr anbrennen. Etwas aus der Kalten fiel in der 89. Minute dann sogar noch das 3:0 für Kiel. Rafel Kazior hatte schneller eingeköpft, als Keeper und Fotografen reagieren konnten. Nach Abpfiff durften die Holstein-Spieler noch bei den Fans abklatschen gehen. Ein paar Worte, ein paar Shakehands. Und wer weiß. Vielleicht darf ja am letzten Spieltag in Wolfsburg doch noch gejubelt werden. Realistisch betrachtet wird sich der Hallesche FC allerdings nicht mehr die chemische Butter vom Hallenser Brot nehmen lassen. Das heutige 5:0 vor über 13.000 Zuschauern war ein klare Ansage!

> zur turus-Fotostrecke: Holstein Kiel

> Bilder vom Aufstiegskonkurrenten Hallescher FC

> Bilder vom Aufstiegskonkurrenten RB Leipzig

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