Tradition verpflichtet: Die BSG Stahl Riesa verbreitet Aufbruchstimmung

MB Updated

Fußball hat in Riesa eine lange Tradition. Bereits im Jahre 1903 wurde der SC 1903 Riesa ins Leben gerufen. Die erste Partie der Vereinsgeschichte wurde gegen Wurzen ausgetragen. Nach der Auflösung im Jahre 1945 wurde mit der SG Riesa ein Nachfolgeverein gegründet. Als BSG Stahl Riesa gelang 1968 erstmals der Aufstieg in die DDR-Oberliga. Immerhin sechszehn Spielzeiten nahm die BSG Stahl Riesa am DDR-Oberligageschäft teil. Der größte Erfolg war der sechste Rang am Ende der Saison 1974/75. Elf Siege standen damals elf Niederlagen gegenüber.

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riesa 3Fußball hat in Riesa eine lange Tradition. Bereits im Jahre 1903 wurde der SC 1903 Riesa ins Leben gerufen. Die erste Partie der Vereinsgeschichte wurde gegen Wurzen ausgetragen. Nach der Auflösung im Jahre 1945 wurde mit der SG Riesa ein Nachfolgeverein gegründet. Als BSG Stahl Riesa gelang 1968 erstmals der Aufstieg in die DDR-Oberliga. Immerhin sechszehn Spielzeiten nahm die BSG Stahl Riesa am DDR-Oberligageschäft teil. Der größte Erfolg war der sechste Rang am Ende der Saison 1974/75. Elf Siege standen damals elf Niederlagen gegenüber.

Einen beeindruckenden 4:1-Sieg gab es in jener Saison gegen die BSG Wismut Aue (heute FC Erzgebirge Aue). Mit 4:2 wurde zudem im heimischen Stadion die BSG Sachsenring Zwickau vom Platz gefegt. Nur ein einziges Mal musste sich Stahl Riesa in der Saison 1974/75 zu Hause geschlagen geben (0:2 gegen den späteren Serienmeister BFC Dynamo). Auswärts gab es indes einige derbe Niederlagen, gewonnen werden konnte nur ein einziges Mal (1:0 beim FC Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitzer FC).
In der darauffolgenden Saison wackelte die Festung in Riesa. 0:6 gegen die SG Dynamo Dresden, 3:4 gegen den FC Carl Zeiss Jena, 0:1 gegen den 1. FC Magdeburg und den FC Rot-Weiß Erfurt. Mit 7:1 wurden dagegen die Jungs der BSG Chemie Leipzig verhauen. Am Ende reichte es für Stahl Riesa zum Klassenerhalt.

stahl riesaAm Ende der Spielzeit 1976/77 ging es eine Etage tiefer. Nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Vorwärts Frankfurt und dem 1. FC Union musste Stahl Riesa gemeinsam mit dem FC Hansa Rostock den bitteren Weg in die zweitklassige DDR-Liga antreten.
In der Staffel E der DDR-Liga legte Stahl Riesa los wie die Feuerwehr. 18 Siege aus 22 Spielen, drei Remis und nur eine Niederlage. Zudem konnte Riesa mit knapp 3.000 den besten Zuschauerschnitt der Staffel E verzeichnen. Die größte Kulisse gab es beim Heimspiel gegen die BSG Motor Suhl. 4.700 Fans wurden Zeuge eines grandiosen 4:0-Erfolges. Auch in der Aufstiegsrunde ging es gut zur Sache. Letztendlich kehrte Riesa gemeinsam mit Hansa Rostock ins Oberhaus zurück. 7.637 Zuschauer sahen im Schnitt die Heimspiele von Riesa in der Aufstiegsrunde.

Zeitsprung in die Wendezeit. Nach dem Fall der Mauer ging es mit dem Verein auf und ab. Eine Umbenennung in FC Stahl Riesa, dann in Riesaer Sportverein Blau-Weiß und nach der Fusion mit dem SC Riesa-Röderau schließlich in FC Stahl Riesa 98. Im Jahre 2000 gelang sogar der Aufstieg in die Oberliga NOFV-Süd. Es gab ein Wiedersehen mit dem 1. FC Magdeburg, dem Halleschen FC, dem VfB Leipzig, dem FSV Zwickau und sogar mit Dynamo Dresden. Gegen die Nachbarn aus Dresden gab es sogar einen 3:1-Heimsieg. Die Saison wurde mit einem guten achten Platz abgeschlossen. 
In der darauffolgenden Saison wurde Dynamo Dresden noch einmal ein 1:1 abgerungen, doch wurde dieses Remis sportlich wertlos. Alle Spiele des Vereins wurden nachträglich annulliert. Der Grund: Stahl Riesa hatte einen Insolvenzantrag gestellt. 2003 folgte die Auflösung des Vereins. Die Riesaer Fußballtradition sollte jedoch nicht enden.

stahl riesaAm 31. März 2003 wurde der Nachfolgeverein Traditionssportverein Stahl Riesa ins Leben gerufen. Sportlich ging es flott aufwärts. Nach dem Start in der untersten Spielklasse folgten drei Aufstiege in Folge. Von der 2. Kreisklasse ging es hoch in die Bezirksklasse. Nach einer Verschnaufpause gelang schließlich der Aufstieg in die Bezirksliga Dresden. 2010/11 wurde Stahl Riesa hinter dem alten Bekannten Bischofswerdaer FV 08 Vizemeister. Während Bischofswerda nun in der Landesliga spielt, muss Riesa einen weiteren Anlauf in der Bezirksliga nehmen.

In der Bezirksliga Mitte liegt derzeit der VfL Pirna-Copitz 07 vorn, gefolgt vom BSC Freiberg. Stahl Riesa liegt auf dem dritten Rang, hat jedoch ein Spiel weniger absolviert. Zuletzt gab es vor 320 Zuschauern in der Nudelarena ein 0:0 gegen den Hainsberger SV. Gewonnen wurde am 25. März beim SV Lichtenberg, über 400 Zuschauer sahen einen 1:0-Erfolg der Gäste.
Im sächsischen Landespokal war am 05. Februar 2012 der VFC Plauen eine Nummer zu groß. Immerhin 554 Zuschauer sahen in der Nudelarena gegen den Regionalligisten eine achtbare 0:2-Niederlage.

riesa logoMit dem Aufstieg dürfte es in der laufenden Saison schwer werden, jedoch herrscht trotzdem große Aufbruchstimmung rund um die Nudelarena. Neun Jahre nachdem am 31. März 2003 der Traditionsverein wieder ins Leben gerufen wurde erfolgte nun die Umbenennung des TSV Stahl Riesa in BSG Stahl Riesa. Beschlossen wurde dies auf einer Mitgliederversammlung.
Nun wird die Sache rund. Kein halben Sachen mehr. Bewahrung der Tradition. Der Verein in Riesa wird nun mit dem Namen und dem Emblem spielen, mit denen er einst in den 70er Jahren für viel Furore gesorgt hatte.
Foto oben: Stahl Riesa gegen Jena, 23.02.1975
Foto Mitte: Stahl Riesa in Magdeburg, 1975
Foto unten: Stahl Riesa gegen Dresden, Benefizspiel 2011
Unten: Emblem der BSG Stahl Riesa
Quelle: Ein Dankeschön an: Internetmagazin stahl-riesa.com

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