Union, Eintracht und der BFC: Ein trauriger Fußballmontag mit leeren Gästeblöcken

MB Updated

Am Montag, den 26. März 2012, werden die Berliner Fußballfreunde in den „Genuss“ kommen gleich zweimal auf einen verwaisten Gästebereich starren zu dürfen. Statt Schlachtrufen aus zwei Ecken nur Fangesang von einer Seite. Die mit Spannung erwartete Zweitligapartie 1. FC Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt wird unter Ausschluss der Gästefans ausgetragen. Laut Urteil des DFB-Sportgerichts muss der Gästeblock des Stadions An der Alten Försterei frei bleiben. Die Eintracht muss den Köpenickern einen finanziellen Ausgleich zahlen. Für die ausbleibende Atmosphäre kann jedoch niemand entschädigt werden.

Am Montag, den 26. März 2012, werden die Berliner Fußballfreunde in den „Genuss“ kommen gleich zweimal auf einen verwaisten Gästebereich starren zu dürfen. Statt Schlachtrufen aus zwei Ecken nur Fangesang von einer Seite. Die mit Spannung erwartete Zweitligapartie 1. FC Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt wird unter Ausschluss der Gästefans ausgetragen. Laut Urteil des DFB-Sportgerichts muss der Gästeblock des Stadions An der Alten Försterei frei bleiben. Die Eintracht muss den Köpenickern einen finanziellen Ausgleich zahlen. Für die ausbleibende Atmosphäre kann jedoch niemand entschädigt werden.

Union BerlinDie Leidtragenden sind die Fans beider Vereine. Die Frankfurter dürfen nicht nach Berlin reisen, und die Eisernen müssen auf einen stimmungsvollen Gästeblock verzichten. Ein Spiel mit einem gähnend leeren Gästeblock? Ein Graus für Fußballfans, die nicht nur das Geschehen auf dem Rasen, sondern das fußballerische Gesamtpaket lieben. Dem DFB waren allerdings die Vorkommnisse bei der Partie Fortuna Düsseldorf vs. Eintracht Frankfurt einfach zu derb. Böller, Leuchtspurmunition, Rauchbomben, Bengalos und Blitzkegel – laut DFB kam das gesamte Arsenal einer Pyrotechnik-Firma zum Einsatz. Munition? Bomben? Das klingt nach Krieg – und diesen möchte der DFB nicht in seinen Stadien haben. Schluss mit lustig, nun traf es nach der SG Dynamo Dresden und dem FC Hansa Rostock auch einmal die Frankfurter Eintracht – den selbst ernannten Randalemeister 2011.

BFC - Union IIEin paar Kilometer von der Alten Försterei entfernt findet am besagten Montagabend ein weiteres Spiel statt. Drei Ligen tiefer. In der Oberliga NOFV-Nord empfängt der BFC Dynamo die zweite Mannschaft des 1. FC Union Berlin. Eine Partie, die im vergangenen Jahr knapp 3.000 Zuschauer anzog. Unter ihnen nur eine Handvoll Union-Fans, die wahrscheinlich in der Alten Försterei Stadionverbot hatten. Parallel zum kleinen Berliner Derby fand damals die Partie 1. FC Union Berlin gegen VfL Osnabrück statt. Kein Wunder, dass niemand vom Wuhlesyndikat im Jahn-Sportpark in Berlin Prenzlauer Berg vorbeischaute, um die U23 der Eisernen zu unterstützen.

Dies soll auch 2012 so gehandhabt werden. Kurzerhand wurde das Heimspiel des BFC auf den Montagabend gelegt. Sehr untypisch für eine Fünftligapartie. Sehr zum Ärger der Anhänger des BFC Dynamo. Wieder ein Spiel mit leerem Gästebereich. Gewiss auch zum Ärger der U23-Spieler des 1. FC Union, die ohne fantechnische Unterstützung auskommen müssen und zudem nicht die Möglichkeit haben, das knackige Spiel der ersten Mannschaft gegen die SGE zu verfolgen. Ganz gleich, ob in Köpenick im Stadion oder live im Fernsehen.

FC St. PauliDas Konzept „Leere Gästeblöcke“ scheint in Mode zu kommen. Mal sind es die eigenen Vereine, die auf Ticketkontingente verzichten, mal ist es der DFB, der Strafen ausspricht, mal sind es Verband und Sicherheitsorgane, die Spiele parallel stattfinden lassen, und mal ist es die Polizei, die per Verfügung verhindern will, dass Gästefans anreisen. Aktuell ist dies im Gespräch bei der überaus brisanten Partie FC St. Pauli – FC Hansa Rostock. Nach den Vorfällen am Rande der Begegnung Hansa Rostock – Eintracht Frankfurt, dürfte die Hamburger Polizei weiteren Rückenwind vom Verband und der Politik bekommen.

Keine Karten an die Rostocker! Der FC St. Pauli will dagegen gerichtlich vorgehen. Nicht, weil die Paulianer die Rostocker so sehr mögen, sondern vielmehr, weil es hierbei um eine Grundsatzentscheidung geht. Wo käme man denn auch hin, wenn die Polizei bei Bedarf den Vereinen bzw. dem Verband vorschreibt, wann und wo keine Fußballfans von A nach B reisen dürfen...

> zu den turus-Fotostrecken: Fußballstadien, Fans, Ultras, Pyrotechnik

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