1. FC Magdeburg kann gegen RB Leipzig eine Halbzeit mithalten

MB Updated

5.288 Zuschauer wollten die Regionalligapartie zwischen dem Kellerkind 1. FC Magdeburg und dem Staffelfavoriten RB Leipzig sehen. Immerhin, denn nach dem eher grausigen Nachholspiel bei Hertha BSC II durften die Zuschauer nicht wirklich erwarten, dass der FCM gerade gegen die Roten Bullen seinen ersten (!) Heimsieg in dieser Saison einfahren würde. Dass es insgesamt weit über 5.000 Fußballfreunde in der MDCC-Arena wurden, lag auch am überraschend gut gefüllten Gästeblock. Schätzungsweise 500 Leipziger Fans waren vor Ort und unterstützten ihr Team nach Kräften.

1. FCM ultras5.288 Zuschauer wollten die Regionalligapartie zwischen dem Kellerkind 1. FC Magdeburg und dem Staffelfavoriten RB Leipzig sehen. Immerhin, denn nach dem eher grausigen Nachholspiel bei Hertha BSC II durften die Zuschauer nicht wirklich erwarten, dass der FCM gerade gegen die Roten Bullen seinen ersten (!) Heimsieg in dieser Saison einfahren würde. Dass es insgesamt weit über 5.000 Fußballfreunde in der MDCC-Arena wurden, lag auch am überraschend gut gefüllten Gästeblock. Schätzungsweise 500 Leipziger Fans waren vor Ort und unterstützten ihr Team nach Kräften.

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass hierzulande die wenigsten Fußballfans den Messestädter Brauseklub mögen. Jedoch können Red-Bull-Hasser nicht mehr behaupten, dass nur Retorten-Fans den aufstrebenden Klub unterstützen. Gerade bei jüngeren fußballinteressierten Leipzigern weckt RB durchaus Interesse. Es tut sich was im Fanblock. Der in Magdeburg gebotene Support konnte sich durchaus sehen und hören lassen und lag im deutschlandweiten Vergleich im Mittelfeld. (Einschätzung der turus.net-Redaktion)

RB LeipzigDass im Nachfeld in der Ferne einige sogar meinten, der Gästeblock war lauter als der Heimbereich des FCM, ist jedoch nicht richtig. Trotz der erwartenden Niederlage gegen den Favoriten aus Sachsen sorgten die Ultras / Fans des FCM für recht ansprechende Stimmung. Oder vielleicht auch gerade deshalb. Hat man nichts mehr zu erwarten, kann man befreiter in Richtung Spielfeld schauen. Da man zudem in dieser Saison nicht absteigen kann, ist der Druck nicht allzu groß. Die Weichen für die kommende Saison sollen gestellt werden, denn diese könnte es in sich haben. Bleibt der Hallesche FC der Regionalliga Nordost erhalten und kommen der 1. FC Lokomotive Leipzig und der FSV Zwickau aus der Oberliga sowie eventuell der FC Carl Zeiss Jena aus der 3. Liga hinzu, so könnte es eine überaus knackige Liga werden. Aus rein sportlicher Sicht müsste es den Magdeburgern recht sein, wenn die Leipziger Bullen bereits eine Etage höher spielen und somit den Weg nach oben frei machen.

FCM - RBLIm Vergleich zum grausigen Auftritt bei Hertha BSC II gab es gegen RB Leipzig eine deutliche Leistungssteigerung zu verzeichnen. Das sah auch FCM-Trainer Ronny Thielemann so, der sich nach Abpfiff mit der ersten Halbzeit durchaus zufrieden zeigte. Während im Block U „Wir woll´n Blau-Weiß siegen seh´n ...“ gesungen wurde, hielten die FCM-Spieler unten auf dem Rasen recht gut dagegen. Kampf und Einsatz machten etwaige spielerische Defizite wett.
„Vorwärts Magdeburger Jungs!“, hallte es von der Tribüne hinter dem Tor, auf der die Magdeburger Ultras für guten Support sorgten. In der 12. Minute ein Aufschrei. Handspiel der Gäste im Strafraum? Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe winkte ab und gab Ecke. RB kam im Gegenzug gefährlich nach vorn, doch die Magdeburger Abwehr war auf der Hut. In der 19. Minute musste sich RB-Keeper Pascal Borel nach einem von Marco Kurth getretenen Freistoß mächtig recken. Als wenig später die Durchsage erfolgte, dass der VfB Lübeck gegen Holstein Kiel mit 1:0 führt, jubelte der Gästeanhang auf. Der Weg an die Tabellenspitze war frei.

FCMGanz so einfach war es für Leipzig jedoch nicht, denn der FCM wurde mutiger. In der 22. Minute leitete Dawid Krieger ein und Denis Wolf probierte es einfach mal. Eine fette Chance für die Gäste in der 29. Minute. Daniel Frahn brachte den Ball hübsch von rechts rein, Roman Wallners Kopfball segelte knapp am Gehäuse vorbei. Neun Minuten später hatte FCM-Keeper Matthias Tischer sehr gut aufgepasst, kam gerade rechtzeitig aus dem Tor heraus und konnte an der Strafraumgrenze vor den heranstürmenden Bullen klären. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch eine gute Möglichkeit für die in Weiß gekleideten Hausherren, mit einem 0:0 ging es schließlich zum Kabinengespräch.

Die zweite Halbzeit ist indes rasch erzählt, denn in dieser kam die Mannschaft des 1. FC Magdeburg zu keiner echten Torchance. Peter Pacult hatte in der Pause gewiss eine passende Ansprache gemacht. Seine Spieler legten einen Zahn zu und machten nach Wiederanpfiff mächtig Druck. Die Magdeburger hielten körperlich mächtig gegen. Die Konsequenz: In der 47. Minute musste Stephan Neumann mit Gelb-Rot vom Platz. Die Gäste machen weiter mächtig Alarm, die Hausherren waren in der 52. Minute hinten schlecht sortiert. Nach einer Ecke brachte Rockenbach da Silva den Ball rein und Fabian Franke lochte mit dem Kopf ein.

VerletztBitter für den Vorlagengeber: Bereits neun Minuten später musste Rockenbach da Silva verletzt vom Platz getragen werden. Für ihn kam Carsten Kammlott ins Spiel. Eine weitere Standardsituation führte zum zweiten Treffer der Gäste. Wieder eine schlecht gestaffelte FCM-Abwehr und Roman Wallner schoss nach einem Freistoß in der 69. Spielminute das 2:0 für die Roten Bullen. In der 74. Minute musste der nächste RB-Spieler mit der Trage vom Platz. Für den verletzten Timo Röttger lief nun Paul Schinke ein. Während Rockenbach da Silva nur eine leichte Blessur am Knie zu beklagen hatte, erwischte es Timo Röttger richtig arg. Die Diagnose: Schlüsselbeinbruch.

AbklatschenRB hatte alles im Griff. Der fällige Elfmeter in der 78. Minute machte die Sache aus Gästesicht nur noch rund. Daniel Frahn verwandelte sicher. 3:0 für die Gäste. Rechnet man die Leistung der Magdeburger aus dem ersten Spielabschnitt mit ein, fiel der Sieg ein Tick zu hoch aus – verdient war er letztendlich ohne Frage.
Logischerweise herrschte beim Gästeanhang Partystimmung, doch auch bei den Ultras im Block U ließ man den Kopf nicht hängen und beendete die Begegnung mit toller Unterstützung. Im Gegensatz zum Mittwochabend, als die Magdeburger Spieler schweigend in den Katakomben des Berliner Jahn-Sportparks verschwanden, machten sie sich am Sonntagnachmittag auf den Weg zu den heimischen Fans. Abklatschen war angesagt. Im Stehbereich an der Ecke fielen schon mal ein paar böse Worte, doch damit mussten die FCM-Spieler leben. Kein Wunder, dass manch ein Anhänger frustriert ist, wurde in der laufenden Saison noch kein einziger Heimsieg eingefahren!

Anmerkung: An dieser Stelle ein persönliches Dankeschön an das Magdeburger Fanprojekt und die Ultras des FCM für den herzlichen Empfang im Vorfeld der Partie!

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