Tebe zu Gast beim Berliner SC: Serienriss und Schelte für den Schiri

MB Updated

Die Auswärtspartie des Berlinligisten Tennis Borussia beim Berliner SC begann mit Motzerei und endete ebenso mit Motzerei. Anfangs waren es die hohen Eintrittspreise, welche die Gästefans empörten, später war es der Schiedsrichter, der manch einem Fußballfreund die Zornesadern anschwellen ließ. Acht Euro (sechs Euro ermäßigt) Eintritt für eine Sechstligapartie auf einem Kunstrasenplatz ist recht happig, und so sahen es auch die meisten Zuschauer. Insbesondere die Älteren unter ihnen ließen die junge Frau an der Kasse wissen, was sie davon hielten.

tebe enttäuschtDie Auswärtspartie des Berlinligisten Tennis Borussia beim Berliner SC begann mit Motzerei und endete ebenso mit Motzerei. Anfangs waren es die hohen Eintrittspreise, welche die Gästefans empörten, später war es der Schiedsrichter, der manch einem Fußballfreund die Zornesadern anschwellen ließ. Acht Euro (sechs Euro ermäßigt) Eintritt für eine Sechstligapartie auf einem Kunstrasenplatz ist recht happig, und so sahen es auch die meisten Zuschauer. Insbesondere die Älteren unter ihnen ließen die junge Frau an der Kasse wissen, was sie davon hielten.

Entschädigt wurden die älteren Herrschaften im Sportcasino des Berliner SC, das mit seinem gemütlichen Ambiente auf ein Bierchen einlud. Der eine oder andere holte sich dort gleich ein gut bürgerliches Mitttagessen. Passte auch, denn Anpfiff war um 12:30 Uhr.
Gespielt wurde nicht auf dem einstigen Rasenplatz, der von einer Seite von einem kleinen unüberdachten Sitzplatztribünchen eingerahmt wird, sondern auf einem Kunstrasenplatz. Stehen an der Stange. Immerhin gibt es auf einer Seite einen kleinen Hang, der einen winzigen Hauch Stadionflair verströmt. Die Ausgangslage war klar. Ein Sieg für Tebe sollte her. So sahen das auch die etwa 100-Veilchen-Fans unter den rund 150 Zuschauern. Fünf Siege in Serie konnte Tebe zuletzt verbuchen. Das letzte Mal wurde beim SC Staaken mit 0:2 verloren. Damals war ebenfalls turus.net vor Ort. Es folgten Siege gegen den BSV Hürriyet-Burgund, beim 1. FC Wilmersdorf, gegen die Reinickendorfer Füchse, beim SFC Stern 1900 und gegen den Adlershofer BC. Und heute? Die Serie riss. Wie in Staaken ging auch heute bei den Gelb-Schwarzen des Berliner SC die Partie mit 0:2 verloren.

Tebe Fans„Lila-weiße!!!“, ertönte es wenige Sekunden nach Anpfiff. Erster Angriff der Gäste. Geklärt zur Ecke. Später dann eine Schrecksekunde. Tebe-Spieler Niklas Zimmermann prallte mit dem BSC-Torhüter zusammen, doch nach einer kurzen Behandlungspause konnte er weiter spielen. In der 15. Spielminute wieder eine Schrecksekunde für die Gäste. Freistoß des BSC, Nachschuss, Tor. 1:0 Jedoch wurde zuvor abgepfiffen, es bleib beim 0:0. Die Hausherren legten nach und wollten den Treffer mit der Brechstange erzielen. Auch Tebe samt Anhang war motiviert. Nach etwa 23 Minuten landete der Ball nach einer Ecke im Gehäuse. 1:0 für die Borussen? Denkste! Abgepfiffen. In der Folgezeit gab es auf beiden Seiten einen gefährlichen Fernschuss-Heber zu sehen. In der 33. Minute setzte Tebe-Abwehrspieler Tom Kirstein einen Freistoß über die Latte. Auf der anderen Seite gab es nach einer Ecke ein Missverständnis zwischen Keeper und Abwehr. Plötzlich kullerte der Ball hinter die Linie und der Torhüter war für paar Sekunden der einsamste Mensch auf dem gesamten Gelände des Hubertussportplatzes.

Berliner SC„Come on Tebe!“, feuerten die Anhänger ihre Mannschaft an. Vor der Pause geschah jedoch nicht mehr allzu viel. Noch eine Chance der Gastgeber und ein wenig Emotion, die zwei gelbe Karten nach sich zog. Die Halbzeitpause genügte geradeso, um im rund einhundert Meter entfernten Sportcasino eine Portion Pommes zu bestellen. Stände gab es nicht. Wer etwas trinken oder essen wollte, musste am Tresen bestellen und warten. Allerdings war die Portion Pommes so üppig, dass man wiederum 15 Minuten lang futtern konnte.
Ältere Zuschauer moserten indes über den Kunstrasenplatz. „Diese scheiß Plätze! Dieser Dreck! So ein blöder Kunstrasen!“, „Zum Glück hab ich diese Scheiße damals (als Spieler) nicht mitgemacht!“, „Kannste keine Technik druff spielen. Schnell das Knie verdreht, Bänderriss!“
Es gab noch viel zu mosern. Oha! Tennis Borussia versuchte zu drücken, doch der Berliner SC hatte alles recht gut im Griff. Dann war der Ball allerdings kurz an der Hand und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Freude bei Tebe, Diskussionen beim BSC. Der Ball wurde bereits behutsam vom potentiellen Schützen auf den Punkt gelegt. Ein heiliger Moment voller Magie. Währenddessen sprach der Schiri noch einmal mit dem Linienrichter. Die Folge: Der Ball konnte liegenbleiben, doch statt Strafstoß für Tebe gab es Abstoß für den Berliner SC.
Grenzenlose Empörung nun bei den Tebe-Fans. Nur zu verständlich. „Der hatte doch schon entschieden?!“, maulte ein Zuschauer, der es kaum glauben konnte. Von weiteren Tebe-Fans wurde ganz anderes Vokabular rausgeholt: „Schieber!“, „Du scheiß Unioner!“, „Du Lappen!“

ElfmeterJetzt war Dampf in der Partie. Nach einer Tebe-Ecke landete ein Kopfball neben dem Gehäuse. Indes wurde weiter gemault. „So einen unsympathischen Gastgeber habe ich lange nicht mehr erlebt. Wirklich unfair!“ Gemeint waren wieder die Eintrittspreise und das Verhalten der Spieler auf dem Platz. Und dann auch noch das! Nach einem weiten Abschlag ging es richtig fix. 2:0 für den Berliner SC! „Nach so einer Babyflanke!“, „Würd ich mich nicht drüber freuen können!“, meckerten die älteren Herrschaften. „Schönen Sonntag noch!“, meinte ein anderer und lief quer über die Wiese in Richtung Ausgang.
Brechstange, Frust und Empörung. Nachdem ein BSC-Spieler kurz behandelt werden musste, vermutete manch ein Tebe-Fan Zeitspiel. „Mit dem anderen Bein humpeln, du Penner!“, hallte es über den Platz. Und in Richtung Mann mit rotem Shirt und Pfeife: „Du bist so was von blamabel heute!“, „Nächste Woche kannste in Sibirien pfeifen!“

Berliner SC - TebeTebe nun mit einem klasse Spielzug, doch der Ball senste scharf links am Tor vorbei. Es folgten immer wieder Unterbrechungen. Recht robust ging es zu Werke. Die Borussen probierten noch mal einiges, doch dicke Chancen blieben aus. Vielmehr musste Niklas Zimmermann mit der Rückennummer fünf nach Gelb-Rot vom Platz.
Nach Abpfiff ließen ein paar Zuschauer ihren Emotionen freien Lauf. Klare Ansagen in Richtung Schiedsrichter. Der Weg über die Wiese bis zur Kabine war lang. Letztendlich erreichten jedoch alle wohlbehalten ihre vorgesehenen Räumlichkeiten und der Tebe-Anhang machte sich auf dem Heimweg. 14:30 Uhr. Eine gute Zeit, um zu Hause bei den ersten Frühlingsstrahlen einen leckeren Kaffee zu trinken...

> zur turus-Fotostrecke: Tennis Borussia Berlin

Benutzer-Bewertungen

In diesem Beitrag gibt es noch keine Bewertungen.
Hast du schon ein Konto?
Ratings
Bewertung / Kommentar für den Artikel
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare