Alles für den Aufstieg: Club Italia Berlino schlägt Tabellenführer

Nach dem durchwachsenen Saisonstart musste beim ambitionierten Berliner Landesligisten Club Italia Berlino 1980 endlich mal ein echtes Erfolgserlebnis her – und was passt da besser als ein Sieg gegen den Tabellenführer FC Spandau 06?! Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die Spielstätte. Statt auf dem Rasenplatz wurde kurzerhand auf dem Kunstrasenplatz gespielt. Manch einer vermutete darin ein taktisches Kalkül der Hausherren. Bei den sommerlichen Temperaturen war das Spielen auf der aufgeheizten Kunstrasenmatte sicherlich kein Hochgenuss.

Nach dem durchwachsenen Saisonstart musste beim ambitionierten Berliner Landesligisten Club Italia Berlino 1980 endlich mal ein echtes Erfolgserlebnis her – und was passt da besser als ein Sieg gegen den Tabellenführer FC Spandau 06?! Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die Spielstätte. Statt auf dem Rasenplatz wurde kurzerhand auf dem Kunstrasenplatz gespielt. Manch einer vermutete darin ein taktisches Kalkül der Hausherren. Bei den sommerlichen Temperaturen war das Spielen auf der aufgeheizten Kunstrasenmatte sicherlich kein Hochgenuss. Zudem wurden vom Schiedsrichtergespann klare Regeln aufgestellt. Die schattige Seite war für Auswechselspieler und Betreuer reserviert, die rund 60 Zuschauer mussten auf der anderen Seite in der prallen Sonne ein Stehplätzchen suchen. Auch hinter dem Tor durfte nicht gelümmelt werden.

Nach einer Gedenkminute „André, in Gedanken ist Club Italia bei Dir“ ging es dann gegen 13:10 Uhr mit leichter Verspätung los. „Jungs, wach werden!“, rief der Italia-Torhüter aufmunternd seinen Mitspielern zu. Davon ganz abgesehen hatte er während der 90 Minuten eine ganze Menge zu sagen. „Sieht gut aus! Ja, weiter so!“ Einmal flog der Ball in die anliegende Kleingartenkolonie, ansonsten war das Spiel durchaus sehenswert. Italia kombinierte überraschend gut und ließ wenig anbrennen, die Gäste aus Spandau kamen nur zu sehr wenigen Gelegenheiten. In der 18. Minute fuhr der FC Spandau 06 einen schnellen Konter, doch der Linienrichter zeigte Abseits an.

Mit weiten Abstößen versuchte der Italia-Torhüter den Ball direkt vor das gegnerische Tor zu platzieren. Club Italia kontrollierte die Sache ganz gut, kam allerdings auch nur selten zu guten Chancen. In der 30. Minute segelte ein Kopfball am linken Pfosten vorbei. In der eigenen Abwehr sorgte Andi dafür, dass die Null steht. „Klasse Andi! Klasse!“ schallte es immer wieder über den Platz. Kurze Zeit später dann doch eine Schrecksekunde, Spandau 06 kam zu einer guten Gelegenheit. Der Ball ging jedoch links am Gehäuse vorbei. Zirka drei Minuten später dann eine Glanztat des Italia-Keepers. Spandaus Nummer 5 zog aus kurzer Distanz ab, mit Bravour wurde zur Ecke geklärt und somit das 0:0 in die Pause gerettet.

Im Bistro la fiesta ein kühles Blondes für 1,30 Euro und frisch zubereitete Pommes. Noch immer wurde über den Platz diskutiert. Vor Ort war auch der Trainer des SV Tasmania Berlin, Marco Höpner. Die Tasmanen aus Neukölln sind der nächste Gegner des FC Spandau 06. Sichtlich drückte er dem Club Italia die Daumen. Kein Wunder, liegt es doch in seinem Interesse, dass oben alles enger zusammenrückt. Manch ein Spandauer vor Ort meckerte vor sich hin. „Die können noch 100 Jahre spielen. Da passiert nix mehr!“, „Nicht unser Tag heute. Mit nem 0:0 bin ich zufrieden. Scheiß Platz! Einfach traurig alles!“, „Hier bei 30 Grad in der Sonne, das tut schon weh!“
Richtig weg tat den Spandauern das Führungstor der Hausherren. Weiter Einwurf und Italias Nummer 11 war prompt zur Stelle. 65. Minute. 1:0 für den Club. „Den holen wir uns den Dreier!“ Spandau erhöhte im Gegenzug den Druck und konnte fünf Minuten später ausgleichen. Rechts von der Seite rein und zack, 1:1. Spandau wollte nun mehr. Der Schiedsrichter pfiff indirekten Freistoß im 16er. Eine dicke Gelegenheit für die Gäste, doch alle Mann verfehlten den Ball.

Nur wenig später fuhr Italia einen sauberen Angriff über links. Ehe man sich versah, zappelte die Kugel im Spandauer Netz. Haufenbildung bei den Italia-Jungs. „Hilfe, ich sterbe!“, rief der Torschütze lachend.
Die letzten Minuten hatten es in sich. Spandau warf alles nach vorn, für Italia ergaben sich noch gute Möglichkeiten. Italias Nummer 19 lupfte gleich zweimal über das Tor. Ein quer reingebrachter Ball sorgte zudem für reichlich Verwirrung. In der 88. Minute ging ein Spandauer Kopfball über das Gehäuse. „Mach Samba, mach nen Tänzchen“, wurde Sekunden später Italias 18 zugerufen, der an der Außenlinie eine Show bot und wertvolle Zeit rettete. Nun eilte sogar der Spandauer Keeper mit nach vorn. Beim nächsten Konter rettete er mit der Hand knapp vor dem Strafraum. Die Konsequenz: Rot ohne Gnade. Eine Minute später war Schluss. Freude bei Italia, mächtig Ärger beim Tabellenführer, der erstmals in dieser Saison Punkte abgeben musste. „Pah, hätten wir unten auf dem Rasen gespielt, dann hättet ihr was erlebt...“, schimpfte ein Spandauer Spieler vor sich hin.
Ach ja, und eine Frage musste wieder sein: "Arbeiten Sie für die Fuwo?" ...

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