Erschütternd: Polizeihunde ohne Maulkorb und Pfefferspray en masse

MB Updated

"Dieses Video wurde vom Nutzer entfernt. Das tut uns leid." Diese Meldung ist heute morgen beim youtube-Video zu lesen, das gestern online war und erschütternde Szenen gezeigt hatte. In dem über sechsminütigen Video waren Phasen des Polizeieinsatzes am Rande der Sechstligapartie Ratinger SV gegen KFC Uerdingen 05 zu sehen. Sicher, das Video dokumentierte nicht alles, doch das was zu sehen war, ließ einen nur den Kopf schütteln. Die in Ratingen beim Stand von 2:1 für die Hausherren abgebrochene Partie war bereits seit Samstagabend in vieler Munde, doch seitdem auch sogar Spiegel Online einen längeren Bericht über die Vorfälle veröffentlich hatte, wird das Thema deutschlandweit diskutiert.

alt"Dieses Video wurde vom Nutzer entfernt. Das tut uns leid." Diese Meldung ist heute morgen beim youtube-Video zu lesen, das gestern online war und erschütternde Szenen gezeigt hatte. In dem über sechsminütigen Video waren Phasen des Polizeieinsatzes am Rande der Sechstligapartie Ratinger SV gegen KFC Uerdingen 05 zu sehen. Sicher, das Video dokumentierte nicht alles, doch das was zu sehen war, ließ einen nur den Kopf schütteln. Die in Ratingen beim Stand von 2:1 für die Hausherren abgebrochene Partie war bereits seit Samstagabend in vieler Munde, doch seitdem auch sogar Spiegel Online einen längeren Bericht über die Vorfälle veröffentlich hatte, wird das Thema deutschlandweit diskutiert.

Der Grund: Es ist nicht das erste Mal, dass ein Polizeieinsatz mit übertriebener Härte durchgeführt wurde. So nahm Spiegel Online kein Blatt vor den Mund und titelte: Polizeieinsatz gegen Fußballfans - "Die haben alles weggehauen, was im Weg stand". Zweiter Satz ist ein Zitat eines Uerdinger Fans, der in Ratingen mit betroffen war.

altLasset Bilder sprechen. Allein das Aufmacherfoto bei Spiegel Online spricht Bände. Ein Polizeihund, der sich in einen Arm verbeißt und Pfefferspray, das direkt ins Gesicht gesprüht wird. Wieder einmal. Der Einsatz des Pfeffersprays in Augenhöhe und zudem aus kürzester Distanz ist leider kein Einzelfall mehr.
Man würde es kaum glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Beim Oberligaspiel Tennis Borussia Berlin - BFC Dynamo im Dezember 2008 (Foto rechts) kam auch das turus.net-Team in den "Genuss" des Reizstoffsprühgeräts. Ein satter Strahl direkt in die Augen. Trotz Brille war die Wirkung verheerend.

Zurück zum Spiel in Ratingen. Eingebunden im Beitrag von Spiegel Online war das besagte Video, das nun leider entfernt wurde. Im Video gab es besonders eine Sequenz, die einen die Hände über den Kopf zusammenschlagen ließ. Ein im Einsatz befindlicher Schäferhund ohne Maulkorb, der aufgeregt an der Leine zerrt. Nur Schritte daneben ein Polizist, der Reizgas in Richtung Fußballfans versprüht. Keine Frage, auch der Hund mit seiner extrem empfindlichen Nase musste vom Reizgasnebel betroffen sein. Kein Wunder also, dass der Schäferhund noch aufgeregter wurde und sich sogar beim Polizisten mit dem Reizstoffsprühgerät verbiss.

Die grundsätzliche Frage lautet: Was sucht ein Polizeihund ohne Maulkorb in einer Menschenansammlung? Ein Schäferhund hat eine ungefähre Beißkraft von 700 Kilogramm. Gewiss, er ist kein Kampfhund, der es bis zu 2,8 Tonnen Beißkraft bringt, doch für hässliche Fleischwunden kann auch ein Schäferhund sorgen.
Die zweite Frage: Weshalb wird das Pfefferspray von Seiten der Polizei seit Jahren so massiv eingesetzt?
Immerhin wird sich wohl jetzt das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen mit den Ereignissen in Ratingen beschäftigen.

altAuf der offiziellen Homepage des KFC Uerdingen 05 e.V. wurde bereits am Tag nach den schlimmen Vorfällen eine Stellungnahme veröffentlicht. Zirka 15 Fans und der Präsident des KFC Uerdingen wurden auf Grund des massiven Tränengaseinsatzes verletzt. Zu beklagen gab es zudem eine Hundebissverletzung, eine Kopfverletzung und ein stumpfes Bauchtrauma. Kritisiert wird, dass Düsseldorfer Fans Zutritt zum Spiel bekommen und Pyrotechnik abbrennen konnten. Der Stadionsprecher hatte diese Aktion den Uerdinger Anhängern zugerechnet. Das Treten gegen eine Werbebande war schließlich Grund genug, polizeiliche Einsatzkräfte mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Hunden in den Gästeblock zu schicken.
Offen ist noch, wie die abgebrochene Partie nun gewertet wird. In der Niederrheinliga benötigt der KFC Uerdingen an der Tabellenspitze jeden Punkt, denn Verfolger TuRU Düsseldorf bleibt trotz der zuletzt etwas überraschenden 0:3-Niederlage gewiss auf Augenhöhe.

Deutschlandweit diskutieren indes die Fußballfans lebhaft über Polizeieinsätze in deutschen Stadien. Im Fokus waren zuletzt unter anderen die Polizeieinsätze bei der Zweitligapartie FC Erzgebirge Aue - TSV 1860 München und beim Landespokalspiel FSV Zwickau - Chemnitzer FC. Massiv betroffen waren jeweils die angereisten Gästefans.

Fotos:
oben: Ratingen - Uerdingen in der Saison zuvor
Mitte: Polizeieinsatz beim Spiel TeBe - BFC Dynamo
unten:
Ratingen - Uerdingen in der Saison zuvor


> zu den turus-Fotostrecken: Fußballbilder aus aller Welt

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