Union - Bielefeld: Vier Tore, zwei Platzverweise, reichlich Emotionen

MB Updated

Was für eine Partie! Neutral betrachtet bot dieses Zweitligaspiel so ziemlich alles, was man beim Fußball sehen möchte. Volle Hütte, tolle Stimmung, Einsatz bis an die Grenzen, knisternde Spannung, vier Tore und Emotionen von der ersten bis zur letzten Minute. Gewiss, Schiedsrichter Sascha Thielert wurde aus Union-Sicht der Buhmann des Sonntagnachmittags - doch gehört das nicht ab und an zum Fußball dazu? Über dieses Spiel wird man noch ein Weilchen sprechen - und wer hätte das im Vorfeld gedacht. 1. FC Union Berlin gegen das Schlusslicht Arminia Bielefeld. Das sah nach einer klaren Sache aus. Eigentlich.

Werbung:

altWas für eine Partie! Neutral betrachtet bot dieses Zweitligaspiel so ziemlich alles, was man beim Fußball sehen möchte. Volle Hütte, tolle Stimmung, Einsatz bis an die Grenzen, knisternde Spannung, vier Tore und Emotionen von der ersten bis zur letzten Minute. Gewiss, Schiedsrichter Sascha Thielert wurde aus Union-Sicht der Buhmann des Sonntagnachmittags - doch gehört das nicht ab und an zum Fußball dazu? Über dieses Spiel wird man noch ein Weilchen sprechen - und wer hätte das im Vorfeld gedacht. 1. FC Union Berlin gegen das Schlusslicht Arminia Bielefeld. Das sah nach einer klaren Sache aus. Eigentlich.

Vor Anpfiff fing alles mit einer hübschen Choreographie der Union-Fans an. "Schulter an Schulter für Eisern Union". Dazu fünf riesige Portraits. Die Stimmung auf den Rängen so gut wie lange nicht mehr. Vielleicht lag das an dem sonnigen Frühlingswetter.
Im Gästeblock war die Stimmung eher gedämpft. Kein Wunder. Magere 13 Pünktchen hatte Arminia bis dato eingefahren. Der Abstieg in die 3. Liga ist wohl kaum noch abzuwenden. Trübe Zeiten auf der Alm. In der nächsten Spielzeit führen die Auswärtsfahrten unter anderem nach Wehen, Heidenheim, Unterhaching, Burghausen und Ahlen. Immerhin fanden sich gestern Nachmittag trotzdem ein paar hundert Arminia-Fans im Gästebereich ein. Fast alle Transparente wurden verkehrt herum aufgehängt. Etwas Support erst, als die Partie so richtig in Fahrt kam.

altAnpfiff 13:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei. Stand der Dinge: Union hatte sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den derzeit der VfL Osnabrück belegt. Arminia hatte zwölf Punkte Rückstand. Aussichtslos?! Noch waren 24 Punkte bis zum Ende der Saison zu holen. Die ersten drei könnten in Berlin-Köpenick bei den Eisernen eingefahren werden.
Da praktisch nichts mehr zu verlieren ist, spielte die Arminia-Elf recht frech auf. Auf dem neu verlegten Rasen ging es gleich von Beginn an flott zur Sache. Es brauchte nur vier Minuten, bis Arminia eiskalt zuschlug. Christian Müller lochte mit rechts zur Bielefelder Führung ein. Das Berliner Publikum dachte an einen schlechten Scherz, an einen kleinen Ausrutscher, der gewiss sogleich ausgebügelt wird. Weiter mit toller Fußballatmosphäre. Union kam ins Spiel. In der neunten Minute prüfte Union-Kapitän Torsten Mattuschka mit einem straff ausgeführten Freistoß Arminiakeeper Dennis Eilhoff. Dieser parierte glänzend und bewahrte die Führung.

altFünf Minuten später legte Mattuschka für Savran vor, der gekonnt mit einem flachen Schuss aus zirka 14 Metern einlochte. 1:1. Die meisten unter den 15.789 Zuschauern dachten nun wohl, jetzt würde alles seinen Lauf nehmen. Denkste. Arminia Bielefeld blieb weiterhin mit am Drücker und gestaltete das Spiel offen. Bei einem umstrittenen Freistoß der Arminia war die Union-Abwehr nicht ganz auf dem Posten, und somit konnte Tadic den Ball nach der Hereingabe am linken Pfosten ins Tor schieben.
Nun kam die Partie so richtig in Fahrt. Auf dem Rasen und auch auf den Rängen. "Bitte keine Bierbecher auf das Spielfeld!" lautete die klare Durchsage des Stadionsprechers.
Nur vier Minuten nach der erneuten Führung der Arminen kam es vor der Gäste-Ersatzbank zu einem Gerangel. Die Folge: Arminias Co-Trainer Ramdane musste auf Grund eines Ballwurfs in den Rücken von Peitz auf die Tribüne, Union-Kapitän Mattuschka musste wegen eines Schubsers mit Rot vom Platz.

"Schieber, Schieber!" Die Emotionen kochten hoch. Gellendes Pfeifkonzert. Ein Böller. "Auf die Fresse!" Manch ein Union-Fan war nun richtig auf Dampf. Die dezimierte Union-Elf rannte nun wütend an, konnte jedoch vor der Halbzeitpause nicht mehr den Ausgleich erzielen. In der 37. Minute wurde ein Tor wegen Abseitsstellung nicht gegeben. Ob Abseits oder nicht, die Fans waren wütend und riefen: "Hoyzer, Hoyzer!"
Beim Marsch der Spieler und des Schiedsrichtergespanns in den Tunnel ließ sich ein Union-Fans dazu verleiten einen Bierbecher zu werfen. Das Ordnerteam und die Polizei waren auf dem Posten. Fix konnte der Übeltäter ausfindig gemacht und abgeführt werden.

altBeherzt ging es in der zweiten Spielhälfte weiter. Während die Gäste es etwas ruhiger angehen ließen und den Spielstand verwalten wollten, drückten die Hausherren aufs Tempo. Den Lohn der Arbeit gab es in der 58. Minute. Nach einem schnell ausgeführten Angriff enteilte Angreifer Mosquera der Arminia-Abwehr, umkurvte Keeper Eilhoff und schob zum 2:2-Ausgleich ein.
Gute Laune nun auf den Rängen. Gesang und Schals wedeln. Ein Hauch von Bernabeu und San Siro.
Bielefeld ging langsam die Kräfte aus. Union wollte die Führung. Immer mitten drin im Getümmel: John Jairo Mosquera.


altEinmal jedoch zu sehr mitten drin. Wegen Ellenbogeneinsatz sah er die zweite gelbe Karte im Spiel. Mit Gelb-Rot ging´s demzufolge vom Platz. Die Stimmung auf den Rängen nun wieder gereizter. "Haltet die verdammten Becher fest!", ermahnte wieder einmal der Stadionsprecher die aufgebrachten Fans. Mit neun zu elf Mann ging es in die Schlussphase. Die Gäste konnten die Situation jedoch nicht nutzen. Ganz im Gegenteil. In der 89. Minute hatte der eingewechselte Björn Brunnemann die riesige Möglichkeit, den Siegtreffer für die Eisernen zu erzielen. Überhastet vergab er jedoch allein vor Eilhoff die Chance, zum Held des Tages zu werden.
Abpfiff. 2:2. Die Berliner Zuschauer honorierten die Leistung des Teams, der Schiedsrichter wurde jedoch gnadenlos ausgepfiffen. Behelmte Polizisten standen bereits parat, doch die Ordner machten deutlich, dass sie die Sache im Griff haben. Nur keinen weiteren Zündstoff geben - und das war gut so...

> zur turus-Fotostrecke: Bilder vom 1. FC Union Berlin

Benutzer-Bewertungen

In diesem Beitrag gibt es noch keine Bewertungen.
Hast du schon ein Konto?
Ratings
Bewertung / Kommentar für den Artikel
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare