Kommerz statt Fankultur: Sportfreunde Lotte gegen Preussen Münster

RS Updated

Drei Kilometer von der Landesgrenze zu Niedersachsen liegt die beschauliche Gemeinde Lotte.  Für zwei Dinge ist der Ort überregional bekannt: Zum einen das Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück, zum anderen den Fußballregionalligisten Sportfreunde Lotte. Letzterer lud am vergangenen Samstag zum Spitzenspiel gegen den Kultklub Preussen Münster in die heimische „Solartechnics-Arena“. 5304 Zuschauer bescherten den SF-Lotte einen Vereinsrekord, auch wenn der größte Teil der Fans mit den Schwarz-Weiß-Grünen sympathisierte.

Drei Kilometer von der Landesgrenze zu Niedersachsen liegt die beschauliche Gemeinde Lotte.  Für zwei Dinge ist der Ort überregional bekannt: Zum einen das Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück, zum anderen den Fußballregionalligisten Sportfreunde Lotte. Letzterer lud am vergangenen Samstag zum Spitzenspiel gegen den Kultklub Preussen Münster in die heimische „Solartechnics-Arena“. 5304 Zuschauer bescherten den SF-Lotte einen Vereinsrekord, auch wenn der größte Teil der Fans mit den Schwarz-Weiß-Grünen sympathisierte.

Während Lotte das Spiel mit 1:0 locker für sich entscheiden konnte, gingen die Punkte in Sachen Fankultur klar an die Preussen und ihren über 3.000 mitgereisten Anhängern (inklusive der beiden getrennten Ultragruppierungen Deviants und Curva). Von Beginn an sorgten die Fans aus Münster für reichlich Stimmung auf der Süd- (Blöcke I und H) sowie auf der Haupttribüne. Die rund 50 richtigen Anhänger in blau-weißer Lotte- Kluft hatten kaum eine Chance. Einzig beim 1:0 durch Willers in der 49. Spielminute kam so etwas wie Stimmung im Block J auf, in die auch die „gesponserten Fans“ in Solartechnics Kluft versuchten mit einzusteigen. Das Aufrollen einer Mini-Blockfahne der „Oranje“, bestückt mit reichlich Werbung, scheiterte kläglich.

Werbung ist oberstes Gebot beim Klub aus Lotte: Reklame soweit das Auge reicht. Unter anderem eine opulente Werbewand auf der Ostseite, die Augenschmerzen bereitet sowie dröhnende Werbejingels die die Grenze des guten Geschmacks abhanden kommen lassen („Wir sind Lemlog – Sportfreunde Lotte“). Während für die breite Fanwelt diese extreme Überkommerzialisierung ein absolutes „No Go“ ist, haben die Sportfreunde den Trend, der sich auch in anderen Ligen längst abzeichnet erkannt und treiben diesen noch weiter auf die Spitze: Denn welcher Verein in der vierten Liga verfügt schon über mehrere VIP-Lounges (sogar die Kids haben einen VIP Bereich), Firmenblöcke oder exklusives Catering bei dem es für alle Fans beispielsweise Weizenbier im Glas gibt.

Das bundesligareife Wohlfühl-Prinzip funktioniert: Schmausen, vernetzen und Fußball schauen. Die Sportfreunde Lotte kann man fast zu Recht als Musterbeispiel der neuen – Fan entfernenden - Fußballkultur bezeichnen. Man sollte sich den Klub merken.

> turus.net Fotostrecke Sportfreunde Lotte


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