BFC Dynamo: Ein ungemütliches Auswärtsspiel in Brandenburg

MB Updated

Für die Auswärtsfans des BFC Dynamo wurde es in Brandenburg an der Havel ein ungemütlicher Nachmittag. Typisches Novemberwetter mit Nieselregen, eine Niederlage auf dem grünen Rasen und nach dem Spiel eine wenig erfreuliche Fahrt mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Mit 0:1 verlor der BFC Dynamo letztendlich verdient beim Brandenburger SC Süd 05, obwohl Einsatz und Teamgeist durchaus gepasst haben. Während die Brandenburger auf den vierten Rang kletterten und den Anschluss an die Tabellenspitze halten können, bleibt der BFC mit 15 Punkten aus 13 Saisonspielen vorerst auf dem neunten Rang.

Insgesamt waren wohl weitaus weniger Zuschauer vor Ort auf dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz, der sich mitten in einem Wohngebiet befindet, als im Vorfeld gedacht. Gerade einmal 641 Fans hatten sich um 13:30 Uhr eingefunden, unter ihnen rund 200 Berliner im Gästebereich. Gerechnet wurde eher mit 400 Gästefans und einer vierstelligen Gesamtzuschauerzahl. Grund war sicherlich das Wetter, das nicht wirklich zu einem fröhlichen Stelldichein einlud.



Das Spiel, das recht lahm begann, entwickelte sich vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit zu einer ansehenswerten umkämpften Partie, bei der beide Teams zu guten Chancen kamen. Das Tor des Tages fiel in der 60. Minute, und fast hätte der BSC Süd 05 in der Schlussphase, in der der BFC auf den Ausgleich drängte, noch auf 2:0 erhöht, doch BFC-Torwart Daniel Rothe konnte den Elfmeter halten. 

Dass es nach dem Spiel noch ungemütlich werden könnte, lag am gestrigen Tag irgendwie in der Luft. Eine gute Wahl trafen die Gästefans, die mit dem eigenen Auto angereist waren, denn die Fans, die mit der Bahn unterwegs waren, wurden mit einem Sonderbus zum Hauptbahnhof gebracht.

So weit so gut. Typisch für solche Situationen: Wortgefechte und Gerangel an den Türen. Nicht schön, aber auch nicht sonderlich erwähnenswert, wenn da nicht ein Polizeibeamter einen satten Strahl Reizgas in den Bus gesprüht hätte. Beißender Geruch zog durch den Innenraum. Erinnerungen an das TeBe-Spiel im Dezember 2008 kamen hoch. Die Stimmung kochte unnötig hoch. Die Fans stürmten raus, für kurze Zeit schien die Sache aus dem Ruder zu laufen. Manch ein BFC-Anhänger war dermaßen aufgebracht, dass diese nur mit Mühe von den eigenen Leuten zurück gehalten werden konnten.

Verbalgefechte, einzelne Rangeleien, aber auch konstruktive Gespräche mit einzelnen Polizisten am Rande. Interessanterweise wurden bei diesem Spiel keine Brandenburger Polizisten, sondern Beamte aus dem Freistaat Sachsen eingesetzt. Auf die Frage, weshalb diese extra zu einem Oberligaspiel nach Brandenburg reisen müssen, kam die Antwort, dass die Brandenburger Kollegen sich nach dem strapaziösen Castor-Einsatz erholen müssen.

Nach ein paar Minuten wurde ein weiterer Bus bereitgestellt, da der andere nicht mehr betretbar war. Unter Polizeibegleitung wurden die Berliner Gästefans schließlich zum Hauptbahnhof, an dem noch der eine oder andere gezielt herausgezogen wurde. Im Zug übernahmen Bundespolizisten die Aufgabe, die weinrote Reisegruppe nach Hause zu bringen. Manch ein Fußballfan hielt mit den Beamten noch ein kleines Pläuschchen - ohne weitere Vorkommnisse ging es nach Berlin. 

Sportlich geht es am Samstag, den 27. November weiter. Zu Hause empfängt der BFC den Lichterfelder FC, der Brandenburger SC Süd 05 reist zu Germania Schöneiche. Im Spitzenspiel treffen der Berliner AK 07 und der FC Hansa Rostock II am 28. November aufeinander. Das nächste Auswärtsspiel bestreitet der BFC am 5. Dezember beim Ludwigsfelder FC.

Fotos: Marco Bertram

zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

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