Spielstarke Fürther holen drei Punkte bei Union Berlin
Für die SpVgg Greuther Fürth hätte der heutige 2:1-Sieg beim 1. FC Union Berlin die Tabellenführung in der 2. Bundesliga bedeuten können, doch der MSV Duisburg machte den Franken einen Strich durch die Rechnung. Die Duisburger gewannen parallel mit 4:1 gegen den FC Ingolstadt 04 und stehen mit einer besseren Tordifferenz auf dem ersten Rang. Der Mannschaft und dem Trainer Michael Büskens verdarb der winzige Wermutstropfen jedoch keinesfalls die gute Laune. Büskens war nach der durchaus sehenswerten Partie überaus zufrieden und lobte sein junges Team in den höchsten Tönen.
"Das ist Fußball, wie ich ihn persönlich liebe", schwärmte der Fürther Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz. Seine Mannschaft habe von Beginn an gezeigt, dass sie etwas mitnehmen wollte. Die zwischenzeitliche 2:0-Führung von Fürth sei vollkommen verdient gewesen. Gelobt hatte Michael Büskens zudem das Stadion der Unioner, in dem sich die Zuschauer so dicht am Spielfeld befinden. Und in der Tat, in der zweiten Halbzeit nutzte Büskens diesen Umstand. Mehrmals hielt er ein kurzes Fachgespräch mit ein paar Fans auf der Sitzplatztribüne.
Nach dem Spiel völlig bedient war indes Union-Coach Uwe Neuhaus. Er meinte, dass die ersten 70 Minuten so ziemlich die schlechtesten waren, die er dort in den letzten drei Jahren gesehen habe. Mit der Spielweise sei er extrem unzufrieden. Nun müsse er sich erst einmal 14 Tage sammeln und eventuell die eine oder andere Veränderung in Betracht ziehen.
Gewiss, verdient war der Sieg der spiel- und kampfstarken Fürther auf jeden Fall, doch so schlecht war die Leistung der Union-Elf nun auch nicht. Vor 11.780 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie, die die Unioner ab der zehnten Minute recht offen gestalten konnten.
Ein Remis hätte es auch heute werden können, wenn der niederländische Union-Spieler Santi Kolk den Foulelfmeter in der 74. Minute zum 2:2 verwandelt hätte. Hätte, ja hätte. Er hätte der Held werden können, meinte ein Journalist zu ihm nach dem Spiel. Die Sache mit dem Helden liege ihm sowieso nicht so sehr, gab Kolk bescheiden als Antwort. Besser wäre es gewesen, Union wäre gleich in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung gegangen, dann wäre einiges einfacher gewesen. So jedoch rannten die Berliner nach dem Fürther Doppelschlag in der 53. Minute (Nicolai Müller) und der 56. Minute (Milorad Pekovic) einem 0:2-Rückstand hinter her.
Union drängte weiterhin zum Ausgleich, fand jedoch nicht die richtigen Mittel, um die Fürther Abwehr zu knacken. Fast erhöhten hingegen die Gäste zum 3:1, doch Jerome Polenz rettete in der 81. Minute auf der Linie. Letztendlich brachten die Fürther den Sieg über die Zeit. Die rund 400 Gästefans und die Mannschaft samt Betreuerstab feierten ausgelassen den zweiten Sieg in Folge.