Red Bull Arena: Ende einer Fußball-Tradition

MB Updated
Lange hatte sich der Name "Zentralstadion" gehalten, doch damit ist nun endgültig Schluss. Spätestens ab dem 1. Juli dieses Jahres wird das Leipziger Zentralstadion in "Red Bull Arena" umbenannt. Nicht jedem in Leipzig schmeckt das, am allerwenigsten der Stadtverwaltung und den Fußballfreunden. Stadioneigentümer Michael Kölmel hat nun die Namensrechte für zehn Jahre an den Getränke-Konzern verkauft. Dem noch nicht genug, wird das Stadion angeglichen. Es gibt eine neue Bestuhlung, elektronische Werbebanden und umgebaute Businessbereiche. Vorbereitet wird alles für den RB Leipzig, der bereits die kommende Regionalliga-Saison in der Arena spielen wird.
 

Lange hatte sich der Name "Zentralstadion" gehalten, doch damit ist nun endgültig Schluss. Spätestens ab dem 1. Juli dieses Jahres wird das Leipziger Zentralstadion in "Red Bull Arena" umbenannt. Nicht jedem in Leipzig schmeckt das, am allerwenigsten der Stadtverwaltung und den Fußballfreunden. Stadioneigentümer Michael Kölmel hat nun die Namensrechte für zehn Jahre an den Getränke-Konzern verkauft. Dem noch nicht genug, wird das Stadion angeglichen. Es gibt eine neue Bestuhlung, elektronische Werbebanden und umgebaute Businessbereiche. Vorbereitet wird alles für den RB Leipzig, der bereits die kommende Regionalliga-Saison in der Arena spielen wird.

Zentralstadion

Manch einem Fußballfreund kommen die Tränen in die Augen. Das alte Zentralstadion wurde im Jahr 1956 eröffnet. Der 23 Meter hohe Wall wurde aus 1,5 Millionen Kubikmetern Kriegstrümmern geformt. Eingeweiht wurde das Zentralstadion, in das damals 100.000 Zuschauer passten, am 4. August 1956 im Rahmen des II. Deutschen Turn- und Sportfestes. Im Gegensatz zu fast allen anderen deutschen Fußballstadien hatte das Zentralstadion nur Sitzplätze und keine Stehplätze.

Am 9. September 1956 strömten 100.000 Zuschauer zum Stadtderby zwischen SC Rotation Leipzig und SC Lokomotive Leipzig. Das Spiel ging damals 1:2 aus. Ausverkauft war auch die legendäre Partie zwischen dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt und dem 1. FC Kaiserslautern (3:5) mit dem berühmten Fritz-Walter-Tor.

Anfang der 90er Jahre wurde die Zuschauerkapazität auf Grund der Baufälligkeit auf 37.000 Besucher begrenzt. Ausverkauft war am  6. Juni 1993 das Zweitligaspiel zwischen dem VfB Leipzig und dem 1. FSV Mainz 05. Nach dem 2:0-Erfolg feierten die Leipziger ihren Aufstieg in die 1. Bundesliga.
 
Zentralstadion
 
2000 wurde entschieden, eine neues Stadion zu bauen, das sich in den Zuschauerwall des alten Stadions eingefügt. Mitte 2004 wurde das neue Zentralstadion anlässlich des Deutschen Turnfestes eröffnet. Die Kapazität beträgt nun 44.345 Zuschauer. Der Wall des alten Stadions wurde begrünt und das alte Hauptgebäude blieb erhalten. Statt alles abzureißen, wurde in Leipzig ein Stück Tradition bewahrt.
 
Zentralstadion

Vom Namen und den türkisblauen Sitzschalen werden sich die Leipziger nun verabschieden müssen. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr wird im Zentralstadion das Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und RB Leipzig angepfiffen. Eines wird man bei diesem Spiel mit Sicherheit wieder aus Richtung Lok-Fankurve hören: "Scheiß Red Bull!"  Es wird noch lange dauern, bis sich alle Leipziger mit der Tatsache anfreunden können, dass plötzlich eine völlig neue Fußballkraft emporstrebt, die die beiden Traditionsclubs Sachsen Leipzig und Lok Leipzig hinter sich lässt und in der Red Bull Arena auflaufen wird. Ob das ganze Experiment auch wirklich funktionieren wird, gilt abzuwarten...
 

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