RB München vs. EHC Eisbären Berlin: Aloha Heja He – Deutscher Meister von der Spree

RB München vs. EHC Eisbären Berlin: Aloha Heja He – Deutscher Meister von der Spree

 
5.0 (2)

Am heutigen Mittwoch, den 4.5.2022, hat es mich zu 19.30 Uhr mal wieder in das Olympia-Eissportzentrum München verschlagen. Heute im Spiel vier der best of five Serie gehen die Eisbären mit einem Matchball ins Rennen um die deutsche Meisterschaft. Der Getränkelieferant aus Österreich hatte auf den Sitzplätzen der Heimfans blaue Fähnchen verteilt, während im Gästeblock die Berliner eine kleine Choreo bestehend aus weinroten und weißen Fähnchen gepaart mit dem Sportclub Dynamo-Logo präsentierten. Auf in einen unvergesslichen Abend!

Die ersten drei Chancen gingen an die Münchener, aber Schütz und zweimal Ehliz scheiterten an Niederberger. Danach gibt es auf beiden Seiten satte Chancen. Zuerst ist der Puck aber in der 8. Minute im Tor der Eisbären. Aber die Schiedsrichter entscheiden nach Videobeweis auf Torraum-Abseits, weil Schütz mit beiden Beinen in Niederbergers Arbeitsbereich stand.

 

In der 9. Minute zappelt dann das Hartgummi im Netz der Münchner. Frank Hördler spielt einen sauberen Pass auf Matt White, der entgegen der Laufrichtung einnetzt. Viele Torchancen gibt es in Folge im ersten Drittel dann nicht mehr. Die Männer vom Ex-Eisbären Trainer Don Jackson sind zwar besser ins Spiel gestartet und hatten gute Chancen, aber der zukünftige Münchener Torhüter Mathias Niederberger will seinen Arbeitgeber wohl unbedingt mit einem weiteren Titel in der Tasche wechseln.

Kurz nach Wiederanpfiff zieht Kai Wissmann eine zwei-Minuten-Strafe auf Seiten der Hauptstädter. Unmittelbar vor Ablauf der Strafe hatte der Ex-Eisbär Austin Ortega eine satte Chance, aber scheitert an der Berliner Mauer in Form von Niederberger. Dann war plötzlich die Münchener Torhymne zu hören. Aber nix da! Ortega hatte sein Nachschuss nur ans Außennetz gelegt.

 

In der 26. Spielminute ist es dann plötzlich Frans Nielsen, der zu seinem Karierende den Pass von White durch die Beine des zukünftigen Berliner Torhüters Henrik Haukeland schießt. 41 Sekunden später ist es dann Leo Pföderl, der nach Vorlage von Noebels und Byron den Puck sowas von ins Tor hämmert, das man denkt, da muss nen Loch im Netz sein. Das bedeutet dann mal eben 0:3 für die Sektion Eishockey von 1954. 

 

In der 36.Minute ist es dann wieder mal White, der seine Finger bei einem Berliner Tor im Spiel hat. Nach Schuss von Wissmann bringt Big Matt die Scheibe über die Linie, was den Gästeblock nun komplett zum Ausrasten bringt. So manch einem RB-Fan vergeht spätestens jetzt die Lust am Support der eigenen Mannschaft und konzentriert sich eher auf seine Brause.

 

Viel passiert im letzten Spielabschnitt nicht auf dem Eis. Beide Mannschaften sind einfach nur platt durch die enge Tacktung der Spiele. Man könnte denken, dass Niederberger sein Tor mit 20ger Ytong Steinen dichtgemauert hat. Der Junge lässt den Münchenern absolut keine Chance, heute Nacht hier irgendwas zu reißen. Auf den Rängen toben die Fans und lassen ihre Shirts fallen, während das USK ihre Helme aufsetzt. Die bayrischen Beamten hatten wohl Angst, dass ihn Deckenteile auf den Kopf fallen, wenn das Dach hier wegfliegt.

In der 57. Minute nimmt Jackson den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch es ist wieder die Rückennummer 97 aus Berlin, die den Puck ins leere Tor bringt. Was hat dieser White für eine Power bitte?! Nach so einer Saison noch so eine Leistung abzurufen, ist absoluter Wahnsinn.

 

Und dann ist es endlich soweit! Zum neunten Mal heißt es: DEUTSCHER MEISTER EISBÄREN BERLIN! Auf dem Eis und den Rängen gibt es kein Halten mehr. Die rund 650 Eisbären-Fans unter den 5.533 Zuschauern fallen sich in die Arme, eine Bierdusche nach der anderen geht auf jeden einzelnen nieder (trinken kann man das Bier hier eh nicht) und jeder lässt seinen Emotionen freien Lauf.

 

Die Spieler machen es ihren Unterstützern nach und genießen einfach den Moment. Nach dem Spiel soll es den einen oder anderen Spieler gegeben haben, der mit leichter Schräglage Richtung Bus gegangen ist. Aber das bleibt ein Geheimnis unter Sportsmännern.

Text: Benjamin Barsig

Fotos: Benjamin Barsig, Romano H.

> zur turus-Fotostrecke: Impressionen vom Eishockey

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