Trotz der langen Geschichte des Online-Magazines turus.net gibt es Vereine und Orte, die bisher noch nie behandelt wurden. So auch in diesem Fall. In der Eishockey Oberliga Nord trafen am Freitagabend die Icefighters Leipzig und die Tilburg Trappers aufeinander. Weder die Icefighters Leipzig, noch die Heimstätte des Gastgebers haben bisher einen eigenen Artikel erhalten und dies soll sich nun ändern.
Vorbeigeschaut im Kohlrabizirkus: Icefighters Leipzig vs. Tilburg Trappers
Fangen wir also mal mit dem Gastgeber der Partie an – Den Icefighters! Martialisch wirkender Name, beeindruckend wirkendes Vereinslogo und ein Promovideo, welches eher nach DEL als nach Oberliga schreit bzw brüllt. Aber auch in dieser Sportart spielen Geldsorgen und Probleme mit der eigenen Stadt eine größere Rolle. Nach der Insolvenz der „Blue Lions Leipzig“ gründete sich im Jahre 2010 die heutigen Icefighters Leipzig, die aufgrund einer Ligareform direkt in der Oberliga starten durften, die sie bis zum heutigen Tage auch nie verließen. Nur ein Jahr später planten russische Investoren eine Übernahme der Mannschaft und wollten diese in der KHL teilnehmen lassen, das bisherige Team der Icefighters sollte als Farmteam weiterbestehen bleiben. Dieses Vorhaben wurde allerdings von mehreren Seiten abgelehnt.
Auch in den folgenden Jahren gab es des Öfteren Probleme mit verbandsrechtlichen Voraussetzungen oder fehlenden Spielstätten, denn die Stadt Leipzig beschloss eines Tages die damalige Heimstätte abzureißen und in ein Möbelhaus umzugestalten. Daraufhin zogen die Leipziger ins nahliegende Taucha und spielten unerwartet lange in einem Zelt. Seit 2018 darf sich Leipzig nun wieder auf Eishockey in der eigenen Stadt freuen – Nach einem absoluten Kraftakt wurde der „Kohlrabizirkus“, unweit der alten Spielstätte, als Eishockeyhalle umgestaltet und bietet Platz für knapp 1.500 Zuschauer. Ausverkauft sind die Spiele nur selten, dennoch haben die Leipziger einen sehr reisefreudigen und lautstarken Anhang hinter sich. Apropos Kohlrabizirkus – Mit Esbjörn Hofverberg spielte bis zur letzten Saison ein Spieler bei den Icefighters welcher beinahe so alt wie die Halle selbst war – Nämlich 50.
Der Gegner der Partie waren die Tilburg Trappers. Ein Verein aus den Niederlanden, die seit 2015 in der deutschen Eishockeyliga teilnehmen dürfen und drei Mal die gesamte Oberliga Saison gewannen. Aufsteigen die Männer aus Nordbrabant allerdings nicht. Die DEL2 akzeptiert nach heutigem Stand keine ausländischen Vereine in ihrer Liga und so spielt Tilburg eigentlich nur im die goldene Ananas. Der Kader der Trappers beinhaltet auch heute noch einen Großteil der niederländischen Eishockeynationalmannschaft, die bei allem Respekt natürlich absolut keine Rolle im internationalen Vergleich spielen.
Die Tilburg Trappers waren somit sicherlich auch der Favorit für das Duell in Leipzig. Begleitet von exakt zwei Fans gingen die Niederländer im ersten Drittel auch etwas unverdient in Führung und verwalteten diese Führung bis zur Pause. Das zweite Drittel gehörte spielerisch den Gästen, aber das Tor schossen erneut die Anderen. Ausgleich für Leipzig im Powerplay.
Das Publikum wurde zunehmend lauter, der Glühwein und die in der Halle erhältlichen Klopfer taten ihr Übriges. Das Spiel ging in die Verlängerung – Mit dem glücklicheren Ende für die Gäste. Zwei Punkte für Tilburg. Ein Punkt für Leipzig. 1.015 Zuschauer sahen die Partie und feierten ihr Team nach dem Abpfiff dennoch lautstark.
Fotos: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)
Bericht: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)