Der Flughafen Berlin Tempelhof schließt zum 31. Oktober 2008. Daran änderte auch der gestrige Volksentscheid nicht, denn nur knapp 21 Prozent votierten für den Innenstadt-Flughafen. Damit wir dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg Folge geleistet, das Anfang des Jahres die Einstellung des Flugbetriebs entschieden hat.
Nach Angaben des Flughafen-Chef Dr. Rainer Schwarz habe der Airport in den letzten zehn Jahren eine Verlust von 115 Millionen Euro gemacht. Das Urteil schaffe nun Rechtssicherheit für den neuen Berlin-Brandenburg Flughafen am Standort Schönefeld. Er gehe davon aus, dass einzelne Airlines bereits vor dem offiziellen Schließungstermin von Tempelhof nach Tegel umziehen werden. Die Verkehrszahlen in Tempelhof seien bereits seit Monaten stark rückläufig. Zuletzt gab es im Januar 2007 ein Minus von 45,4 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahrs. Die Zahl der beförderten Passagiere lag nur noch bei 26.500, knapp 900 pro Tag.
Ursprünglich sollte auf dem riesigen Tempelhof-Areal ein Gesundheits- und Kongresszentrum mit Luftanbindung entstehen. Investoren wären unter anderem die Deutsche Bahn AG und das amerikanische Unternehmen CED. Die Volks-Entscheidung dürfte Wirtschaftsverbände sowie CDU nicht freuen, die einen Verbleib des Flughafens favorisierten. Eigentlich eine finanzielle Irsinn-Idee, da der neue Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) schon 2011 seinen Betrieb aufnehmen wird.