Mehr als 160.000 Menschen besuchten die 8. ExtraSchicht am 21. Juni. An
40 Spielorten genossen sie vielfältige künstlerische Inszenierungen und
machten aus der kürzesten Nacht das längste Kulturfest des Jahres. Die
ExtraSchicht konnte damit erneut ihre Bestmarke aus dem Vorjahr
übertreffen und sich als feste Größe im Veranstaltungsreigen etablieren. Dies erklärten die Veranstalter.
Hunderte Künstler aus Deutschland und ganz Europa traten an den einstigen und jetzigen Industriestandorten der Region in Aktion und verwandelten sie in einen spannenden Erlebnisparcours unter freiem Himmel. Besonders groß war der Andrang an den vier Drehscheiben: Viele Tausend Besucher erlebten die künstlerischen Darbietungen rund um das Rheinische Industriemuseum in Oberhausen, den Tetraeder und das alpincenter Bottrop, die Jahrhunderthalle Bochum samt Westpark und die Zeche Waltrop. Für Begeisterung sorgte dabei insbesondere das spektakuläre mitternächtliche Finale, zu dem alle Drehscheiben internationales Straßentheater der Extraklasse boten.
In Oberhausen kreierte die französische Theatergruppe "La Salamandre" atmosphärische Feuerbilder, während die Nachtschwärmer in Bottrop bei einer künstlerisch begleiteten Vulkanexpedition selbst aktiv wurden. Um Mitternacht setzte ein illuminierter Vulkanausbruch mit Rauch und Pyroeffekten den fulminanten Schlusspunkt. Zu einer einzigen großen Theaterbühne wurde der Bochumer Westpark. Hier wandelten die Besucher entlang poetischer Stationen und erlebten schließlich ab Mitternacht sinnliche Momente in der rasanten Performance "Gingko" der Frankfurter Theatergruppe "Antagon". Auf Zeche Waltrop gelangten kleine Insekten zu ungeahnter Größe. Die spanische Gruppe "Sarruga" startete zur Parade "Formica Rufa 08", die das Gelände zu einem fantastischen Universum mit neuen Perspektiven gestaltete. "Auch in diesem Jahr haben die Akteure durch ihr Engagement und ihre kulturelle Einzigartigkeit die ExtraSchicht zu DER KulturNacht des Jahres gemacht", zeigt sich Erich Auch, künstlerischer Leiter der ExtraSchicht, sichtlich zufrieden. "Gerade die Mischung regionaler und internationaler Künstler hat wieder einen Beitrag zur multikulturellen Identität des Ruhrgebiets geleistet – gerade vor dem Hintergrund der Kulturhauptstadt 2010."
Allen Spielorten gelang es, sich bei der ExtraSchicht eindrucksvoll in Szene zu setzen. So eroberten Stelzenläufer und Improtheaterleute den Nordsternpark Gelsenkirchen. Der Zukunftsstandort Ewald lud zum postindustriellen Mittsommernachtstraum, und im Maximilianpark Hamm wandelten die Menschen auf Shakespeares Spuren über das Gelände. Als neue Spielorte der ExtraSchicht präsentierten sich in der Nacht das DB Regio NRW Werk in Essen, die Privatbrauerei Moritz Fiege und der BOGESTRA Betrieb Engelsburg in Bochum.
Damit die Besucher gut durch die Nacht kamen, legten die Verkehrsbetriebe eine ExtraSchicht ein. Der reguläre Linienbetrieb wurde verstärkt, zusätzlich waren 120 Shuttle-Busse zwischen den Spielorten im Einsatz. Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeit zur kostenlosen Anreise aus dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und dem Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe.
Großer Beliebtheit erfreute sich der Schiffshuttle auf dem Rhein-Herne-Kanal zwischen der Künstlerzeche "Unser Fritz 2/3" in Herne und dem Nordsternpark Gelsenkirchen bzw. dem Stadthafen Recklinghausen. Hier konnte der Kulturkanal – offizielles Kooperationsprojekt der Ruhr2010 – einen Ausblick seiner Aktivitäten für das Kulturhauptstadtjahr 2010 präsentieren. Für Orientierung und Hilfestellung in der Nacht sorgten die ExtraSchicht-Lotsen. Rund 200 Lotsen waren in der Nacht an zentralen Punkten postiert und halfen bei Fragen weiter.
Die nächste ExtraSchicht findet am 27. Juni statt.
Weitere Infos:
www.extraschicht.de