Das Eingangstor zu den astronomischen Landmarken des Ruhrgebiets ist frei: Ein 165 Meter langer, roter Stahldrachen über
die Cranger Straße bindet den Stadtteilpark Recklinghausen-Hochlarmark
jetzt direkt an die Haldenlandschaft Hoheward an. Über den leicht
ansteigenden Brückensteg erreichen Rollstuhlfahrer, Radler und
Fußgänger sicher und bequem das Landschaftbauwerk. NRW-Staatssekretär
Dr. Alexander Schink und der Direktor des Regionalverbandes Ruhr (RVR)
Heinz-Dieter Klink haben gestern gemeinsam mit den
politischen Spitzenvertretern aus dem Kreis Recklinghausen sowie den
Städten Herten und Recklinghausen die Drachenbrücke eröffnet.
Nach der Idee des Architekten Professor Wörzberger, Rösrath, entstand die spektakuläre Brückenskulptur. Ein Brückensteg angereichert mit überlangen Geländerpfosten, einem Drachenhals und einem Drachenkopf lässt das abstrahierte Bild eines Fabelwesens entstehen. Rund zweihundert Tonnen Stahl und 370 Kubikmeter Beton wurden dafür verbaut.
Der geschwungene Drachenkörper besteht aus einer 3,50 Meter breiten Stahlbetonplatte mit farbiger Wegmarkierung. Er steht auf sieben Meter hohen Drachenfüßen. Der rund achtzehn Meter hohe Drachenhals ist um 180 Grad gedreht. Diese Konstruktion ist technisch sehr aufwändig, da nur jede zweite "Schuppe" baugleich ist. Schwingungsdämpfer sorgen sowohl im Drachenhals und als auch an den langen Geländerrippen für Stabilität. Hals und Kopf werden abends durch Halogenleuchten angestrahlt.
[Halde Hoheward mit Obelisk (li.) und Blick auf den Stadtteilpark Recklinghausen-Hochlarmark (re.) ]
(c) www.global-photos.de
Die Drachenbrücke symbolisiert das Eingangstor zu den astronomischen Landmarken auf der Halde Hoheward wie der Horizontalsonnenuhr mit dem Obelisken und demnächst dem Horizont-Observatorium. Das Fabelwesen hat auch selbst einen direkten Bezug zur Astronomie. An sogenannten Drachenpunkten am Firmament kann man die Systematik der Sonnen- und Mondfinsternis beobachten. Früher wurden die gefräßigen Drachen am Sternenhimmel auch dafür verantwortlich gemacht, dass Sonne und Mond zeitweise verschwanden.
Rund 1,5 Millionen Euro investierte der Regionalverband Ruhr (RVR) in die Drachenbrücke. Das Land NRW und die EU haben das Projekt zu 90 Prozent mit Mitteln aus dem Ökologieprogramm Emscher Lippe gefördert. Die verbleibenden zehn Prozent sind Eigenmittel des RVR. Die Drachenbrücke gehört zu den Projekten, die der RVR rund um die Halde Hoheward plant und realisiert. Das Landschaftsbauwerk ist ein zentraler Baustein des interkommunalen Entwicklungsvorhabens "Hoheward, der Landschaftspark" der Städte Herten und Recklinghausen sowie des RVR in Zusammenarbeit mit der RAG AG.
Weitere Infos:
www.landschaftspark-emscherbruch.de