Ab April 2008 wird ein Konsortium von 16 Rundfunkanstalten aus 13 Ländern mit 7 angeschlossenen Rundfunkanstalten täglich gemeinsam Programme zum aktuellen Geschehen und zu gesellschaftlichen Fragen im Europa der 27 Mitgliedstaaten produzieren und zeitgleich senden. Das teilte die Europäische Kommission mit.
Die täglich gesendeten Programme dieses europäischen Netzes beinhalten tagesaktuelle Nachrichtensendungen, Interviews, Debatten, Magazinsendungen und Live-Übertragungen. Die ersten Sendungen werden im April 2008 ausgestrahlt.
Zunächst wird in 10 Sprachen gesendet (Deutsch, Englisch, Bulgarisch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Ungarisch, Polnisch, Portugiesisch und Rumänisch), dann nach und nach in allen 23 Sprachen der EU.
Dem Netz, das allen Arten von Rundfunkanstalten – landesweiten, regionalen, lokalen, öffentlichen und privaten – offensteht, gehören bereits so unterschiedliche Sender an wie „Radio Polskie“, „Punto Radio“ (Spanien), „Deutsche Welle“, „Radio Netherlands“, „Radio France Internationale“ und „Radio Slovenia International“. Weitere Sendeanstalten können sich anschließen, soweit sie den vom Konsortium vorgegebenen Anforderungen entsprechen. Der interaktive Charakter des täglichen Programms von 30 bis 60 Minuten Dauer soll ab Juli 2008 durch ein gemeinsames Internetportal weiter verstärkt werden.
Margot Wallström, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und als Kommissarin zuständig für institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie, kündigte am 26. Februar 2008 an, dass die Europäische Kommission das europäische Radiokonsortium fünf Jahre lang ab dessen Sendebeginn unterstützen wird, und zwar auf der Grundlage der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen vom 14. Juli 2007 sowie unter strenger Wahrung der in einer Redaktionssatzung garantierten redaktionellen Freiheit.
Die Kommission hat am 14. Dezember 2007 mit dem von der Deutschen Welle und RFI koordinierten Radiokonsortium, das bei der genannten Aufforderung ausgewählt wurde, einen Dienstleistungsvertrag über 5,8 Mio. EUR pro Jahr geschlossen. Die Intendanten von Deutscher Welle, RFI und Radio Netherlands International, Erik Bettermann, Antoine SCHWARZ und Jan HOOK, betonten vor der Presse in Brüssel die einzigartige Erfahrung und die Bereicherung, die die aus verschiedenen Blickrichtungen erstellten Beiträge der Partner des Konsortiums bieten werden, damit die Bürger der 27 EU Mitgliedstaaten lebensnahe und gut dokumentierte Sendungen über Fragen zu Europa empfangen können.