Radfahren in der Großstadt. Wer zum Beispiel in Berlin wohnt, kennt das Problem. Radfahren – schön und gut. Wo jedoch kann man dies sorgenfrei und stressfrei tun? Vorfahrt nehmende Autofahrer und blinde Rechtsabbieger. Nervige Fußgänger, die die Radwege blockieren. Gestank, Lärm und mächtig Straßenverkehr.
Die eine Möglichkeit: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln samt Drahtesel ins Grüne fahren. Von der Berliner City aus in Richtung Grunewald, Hirschgarten, Strausberg oder Birkenwerder.
Die Nachteile: Um die eigentliche Radtour beginnen zu können, muss man erst einmal die Anfahrt in Kauf nehmen. Volle und überhitzte S-Bahnen. Und zudem muss man auch als Monatskarteninhaber für sein Fahrrad eine extra Karte kaufen. Unterwegs mit der S-Bahn und der BVG – für ein Fahrrad muss man für den Raum ABC satte zwei Euro löhnen! Und das für eine Einzelstrecke. Eine Schande für eine Stadt, die umweltfreundlich sein möchte…
Eine der genialsten Strecken führt von Neukölln nach Rudow, Schönefeld und Großziethen. Startpunkt sind am Besten die Bahnhöfe Sonnenallee oder Köllnische Heide. Auf der Neuköllnischen Allee und der Britzer Allee geht es bis zum Britzer Verbindungskanal.
Ab dort beginnt auf dem spiegelglatt asphaltierten Mauerradweg die eigentliche Tour nach Großziethen und zurück. Mit vollem Schwung geht es am Britzer Verbindungskanal entlang bis zur Wasserkreuzung. Von nun an geht es immer geradeaus am Teltowkanal entlang. Der dortige Radweg fühlt sich an wie eine Formel-1-Strecke für Inlineskater und Radfahrer.
Der Tipp: Falls man in der Woche mal tagsüber frei hat – auf den Sattel und los geht´s. Der Radweg gehört einem fast allein.
Bis zum Hafen Rudow-Ost geht es stets geradeaus. Weiter geht es dann auf einer extra für Fußgänger und Radfahrer gebauten Brücke parallel zur Autobahn über den Teltowkanal.
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Der neu gebaute Abschnitt des Mauerradweges führt nun in Richtung Schönefeld. Die Autobahn verläuft größtenteils unterirdisch und stört somit keinesfalls. Vorbei an neu angelegten Blumenwiesen und Feuchtgebieten radelt man bis zur Stadtgrenze.
Auf dem alten betonierten Weg geht es zwar nun nicht mehr ganz so flott voran, doch dafür gibt es schließlich reichlich Getier zu bestaunen. Vom Dörferblick aus führt ein gepflasterter Weg quer über die Wiesen nach Großziethen. Beim dortigen Bäcker am Supermarkt sind die Erdbeertörtchen und der Milchkaffee sehr empfehlenswert.