Frankfurter Kunstmeile

Neben dem Museumsufer bietet Frankfurt eine Kunstmeile der anderen Art: Die Fahrgasse mitten in der Innenstadt beherbergt mittlerweile zehn Galerien.


Sammler wie Interessierte finden hier ein breites Spektrum, von Skulpturen aus Afrika über zeitgenössische Malerei und Fotografie bis hin zur provokanten Installation.

Zwischen den Hausnummern fünf und 27 reiht sich ein Schaufenster zur aktuellen Kunst an das nächste. "So eine Ansammlung auf einer Straße ist bundesweit außergewöhnlich", weiß Thomas Poller, Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Galerien in Frankfurt. In der ganzen Stadt zählt die IG 40 Mitglieder, hinzu kommen 15 kleinere Galerien, etwa in Banken oder Firmengebäuden. Überregional gesehen sei eine Kunstmeile wie die Fahrgasse "ganz wichtig", betont Poller: "Hier kann das Publikum aus aller Welt durchgehen, ohne lange herumfahren zu müssen." Ob aus dem Taunus, Shanghai oder New York – die Kunst-Klientel in der Mainmetropole sei außergewöhnlich, meint der Galerist Poller: "Die Leute sind jung, sehr gebildet, anspruchsvoll und solvent." Das sei für alle Galerien der Stadt ein "Riesenvorteil" und eine Chance, die es zu nutzen gelte.

Für die Bewegung innerhalb Frankfurts war die Fahrgasse seit jeher von zentraler Bedeutung: "Sie ist eine der ältesten Straßen der Stadt und stellte jahrhundertelang die Hauptverbindung in Nord-Süd-Richtung dar", erklärt Klaus Rheinfurth vom Institut für Stadtgeschichte. Als Verlängerung der 1222 erstmals erwähnten Alten Brücke verband sie die Altstadt mit Sachsenhausen. Mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg habe sich der Charakter der Fahrgasse "völlig gewandelt", so Rheinfurth. Die Verkehrsader wurde zur Sackgasse und lockte nun viele Antiquitätengeschäfte an. Hinzu kamen erste Ausstellungshäuser wie die Galerie Exner, die außereuropäische Kunst aus mehreren Jahrhunderten anbietet.

Abseits der Fahrgasse gehören zu den Frankfurter Galeristen auch große Namen wie Bärbel Grässlin und Michael Neff sowie die Galerien Poller und Adler mit ihren New Yorker Filialen. Mit Spannung wartet die Kunstszene nun auf die zweite "fine art fair" in der Mainmetropole; die völlig umgekrempelte Nachfolge-Veranstaltung der Art Frankfurt hatte im Vorjahr unter ihrem neuen Leiter Neff für Aufsehen gesorgt. In diesem Jahr präsentiert die Kunstmesse vom 13. bis 15. April ausschließlich Skulpturen – für Neff ein "brandaktuelles Thema" – und eine eigens dafür entwickelte Standarchitektur.

Quelle: Stadt Frankfurt

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