Weniger gut ausgebildete Fahrlehrer aus dem EU-Ausland könnten schon bald deutsche Fahrschulen in einen ruinösen Preiskampf ziehen – mit teils
drastischen Auswirkungen auf die Ausbildungsqualität. Darüber berichtet die heute erschienene Zeitung "Auto BILD". Dem deutschen Fahrschulsystem drohe demnach ein enormer Qualitätsverlust.
Grund ist eine
EU-Richtlinie, die es nicht nur Handwerkern oder Architekten erlaubt, ihre Dienstleistungen in Deutschlang anzubieten, auch Fahrlehrer, die
ihrer Lizenz nicht in Deutschland erworben haben, dürfen künftig
Fahrschüler auf deutschen Straßen ausbilden.
Ob die Fahrlehrer-Ausbildung in anderen EU-Staaten immer dem deutschen Standard entspricht, ist fraglich und ruft bereits Kritiker auf den Plan: „Dies wird sich schon in zwei, drei Jahren an densteigenden Unfallzahlen von Fahranfängern ablesen lassen“, meint Horst Friedrich, verkehrspolitischer Sprecher der FDP.
Gefürchtet wird besonders eine Fahrlehrer-Schwemme aus den osteuropäischen EU-Ländern. Die Bundesregierung sieht das deutlich entspannter: „Die deutscheQualität bleibt gesichert“, beruhigt Staatssekretär Ulrich Kasparickvon der SPD. Denn sollten im Ausland ausgebildete Fahrlehrer die Mindestqualifikationen nicht erfüllen, sieht der Gesetzesentwurf Anpassungslehrgänge und Nachprüfungen vor.
In einer schwierigenSituation sieht sich die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände: „Wir müssen den Behörden Hilfestellung geben – auch wenn wir selbstnoch unter Schock stehen“, so Vorsitzender Gerhard von Bressensdorf zu Auto BILD. Der Verband erstellt jetzt Übersichtstabellen der Basisqualifikationen für die Ämter.
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