Aggressive Hunde an der serbisch-rumänischen Grenze

 
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RumänienDie Straße von Bela Crkva nach Kaluderovo verlief vorbei an Weinbergen, und man musste einen kleinen Anstieg bewältigen, bevor man hinab zum Grenzübergang zwischen Serbien Rumänien rollen konnte. Auf serbischer Seite wurden sachlich und höflich die Dokumente kontrolliert. Die Registrierungskarten der einzelnen Hotels wurden eingezogen. Der Grenzbeamte musterte die einzelnen Zettel und las leise die einzelnen Etappen vor.

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»Aha ... Negotin, Zitiste, Vrsac, Bela Crkva ...«
Die Kontrollpunkte der Serben und Rumänen befanden sich ein kleines Stück voneinander entfernt. Das dazwischen liegende neutrale Gebiet war verwahrlost. Am rechten Straßenrand saß ein rumänischer Vorposten und winkte uns weiter. Willkommen in Rumänien. Bevor wir den im Vergleich etwas schäbigen wirkenden Abfertigungsbereich der Rumänen erreichen konnten, stürzte sich eine Meute Hunde aus uns. Wild und bösartig bellend umringten uns die Viecher und wollten nicht von uns ablassen. Eine Töle schnappte sogar in meine Fleecejacke, die auf der Satteltasche geschnallt war, und riss sie auf den Boden. Karsten sammelte sie ein und gab sie mir wenig später zurück. Erst als die rumänischen Grenzbeamten aus ihrem Häuschen kamen, verstummten die Hunde und schlichen um uns herum. Mit aufgelegter, leicht übertriebener Freundlichkeit grüßten die beiden Grenzbeamten und nahmen die Pässe entgegen.


»Ah, aus Deutschland?!« 
Der männliche Beamte zeigte seiner Kollegin nicht ohne Stolz die Sicherheits- und Erkennungsmerkmale der deutschen Pässe. Anschließend schickte er sie ins Häuschen, damit sie Stempel in die Pässe drücken konnte. Lächelnd gab man uns die Pässe zurück, wünschte uns mit schelmischem Ton eine gute Fahrt und musterte uns abschließend von unten bis oben.
Wir schwangen uns auf die Räder und ließen den serbisch-rumänischen Grenzübergang hinter uns. Das wäre also geschafft. Wir waren auf rumänische Dörfer und Landschaften sowie die Donau gespannt. Von einer Anhöhe unweit des Grenzüberganges ging es rechts auf einer glatten Straße weit hinab in Richtung Pojejena. Einen auf einem Stuhl sitzenden rumänischen Posten fragten wir sicherheitshalber nach dem Weg. Grummelnd gab er eine knappe Antwort. Einfach hinab, und dann nach rechts abbiegen in Richtung Zlatita.
Während wir uns den Weg erklären ließen, fiel unser Blick auf den in der Senke liegenden Grenzübergang. Der Grund für unserer Aufmerksamkeit: Aus dieser Richtung ertönte wieder wildes Hundegebell. Kläffend rannte die Hundemeute auf uns zu und näherte sich mit beachtlicher Geschwindigkeit. Wir zögerten nicht lange, traten in die Pedalen und fuhren mit hohem Tempo die Straße hinab. Ohne uns noch einmal umzudrehen, strampelten wir ins Tal und ließen die kläffenden Tölen hinter uns. Die Hunde folgten uns wohl noch ein kurzes Stück, ließen dann jedoch von uns ab und trollten zurück zum Grenzübergang.

Welch ein Empfang in Rumänien, und in der Tat blieb es spannend. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen hatten und in den Sandweg nach Zlatita abgebogen sind, empfing uns eine gänzlich andere Welt als zuvor auf serbischer Seite. Zwischen der serbischen Straße von Bela Crkva nach Kaluderovo und der rumänischen Sandpiste nach Lescovita, Zlatita und Socol lagen nur wenige Kilometer Luftlinie, doch ansonsten trennten beide Gegenden Welten. Kurioserweise hatte sich auch die Landschaft gänzlich geändert. Statt der sanften Hügel mit den Weinhängen gab es nun schroffe Felsberge und verwilderte Wiesen zu sehen.
Die Sandpiste schlängelte sich am Nordufer des Flusses Nera entlang, und zwischen den Dörfern Lescovita und Zlatita überquerte man die Nera. Kein Schild wies darauf hin, dass man Lescovita erreicht hatte. Der Charakter des Dorfes war gänzlich anders als der von vergleichbaren Ortschaften auf serbischer Seite. Befestigte Wege gab es nicht, und um die Häuser und Hütten war es nicht sonderlich gut bestellt. An Lescovita führte die Sandpiste knapp vorbei, die Ortschaft Zlatita durchquerten wir jedoch in voller Länge.

Bilder aus Rumänien: Bildagentur www.frontalvision.com

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