Lapa

Facettenreiches Rio de Janeiro

 
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Favelas, Straßenkriminalität, Drogenkartelle, Bandenkriege, brennende Linienbusse, brutale Einsätze der Tropa de Elite, Raubüberfälle...
Diese Stichworte sind stets zu lesen, sobald etwas über die großen brasilianischen Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro berichtet wird. Im Gegensatz dazu stehen brasilianische Lebensfreude, Karneval, Samba und Bossa Nova und kilometerlange Strände.
Während man sich als Pauschaltourist in die Obhut der Reiseleitunge begibt, stellt sich dem Individualreisenden die Frage, wo setzt man bei solch eine Tour nach Rio de Janeiro am Besten an? 
 
Pauschaltouristen sind meistens 14 Tage in Brasilien unterwegs. Auf dem Programm stehen häufig die Iguaçu-Wasserfälle im Süden des Landes, die Altstadt von Salvador da Bahia und die Strände bei Fortaleza und Recife. Für Rio de Janeiro sind meist zwei, drei Tage veranschlagt. Der typische Ablauf: Corcovado, Zuckerhut, Stadtrundfahrt und Copacabana. Für mehr bleibt meist nicht Zeit.
 

Was kann man alles tun, wenn man als Globetrotter weitaus mehr Zeit zur Verfügung hat und allein für Rio de Janeiro zu Beginn einer Brasilien-Rundreise satte zwei Wochen einplanen kann?

Der Tipp: Nach Ankunft in der Millionenmetropole erst einmal alles zwei, drei Tage die Stadt auf sich einwirken lassen. Alles in Ruhe setzen lassen. Durchatmen.
Wichtig: Vom internationalen Flughafen sollte man nach der Ankunft den REAL-Bus oder ein Taxi wählen, um zum gewünschten Ziel in Rio de Janeiro zu gelangen. Häufig kommen Linienflüge aus Europa von Air France und Iberia am Abend in Rio an. Da sollte man sich nicht gleich völlig arglos in den erstbesten Linienbus setzen! Die größte Gefahr ist, gleich am ersten oder zweiten Tag überrumpelt zu werden. 
 

Es gab bereits zahlreiche Fälle, bei denen unvorsichtige Touristen in einer ruhigen Nebenstraße oder bei abendlicher Dämmerung am Srand von Copacabana überfallen und ausgeraubt wurden.
Zwar ist es in der Zona Sul im Vergleich zu den 90er Jahren ein wenig sicherer geworden, doch Raubüberfälle können in Rio de Janeiro überall und an jedem Ort geschehen. Für diese Fälle sollte man immer etwas Geld in der Hosentasche parad haben, um bei einem Überfall gleich guten Willen zu zeigen. Gegenwehr ist zwecklos und kann zu weitaus schlimmeren führen!
Der kleine Nachteil der Region: Auf Grund der Äquatornähe geht auch im dortigen Sommer die Sonne relativ früh und schnell unter. Sprich – die Abende in Rio sind lang und dunkel.
Sieht man einmal von der recht hohen Kriminalitätsrate ab, so muss festgestellt werden: Rio de Janeiro ist einzigartig! Die grünen Berge und Hügel, die vielen Buchten, der Tijuca-Nationalpark – die Stadt ist abwechslungsreich, sehr verwinkelt und ganz anders strukteriert als andere vergleichbare Millionenstädte.
 
Nachfolgend ein paar Punkte in Rio de Janeiro, die man unbedingt gesehen haben sollte: Überaus interessant ist der quirlige Stadtteil Copacabana. Ganze 34.000 Bewohner leben dort pro Quadratkilometer und trotzdem gibt es auch dort Gassen und Nebenstraßen, die ruhig und beschaulich sind.
Möchte man abends ein Bier in Copacabana trinken, sollte man dies nicht in den eingängigen Bars an der Avenida Atlantica, sondern besser in einer dieser gemütlichen Bars der Nebenstraßen tun, wo meist einheimische Cariocas verweilen. Häufig gibt es dort improvisierte Live-Musik und die Preise für eiskaltes Cerveja sind sehr moderat. 
 

Spaziergänge lohnen sich auch in den südlichen Stadtteilen Ipanema und Leblon. Am Sonntag kann man von Copacabana aus bequem nach Ipanema und Leblon schlendern. Jeweils eine Seite der Avenida Atlantica und der Avenida Viera Souto ist dann für den Autoverkehr gesperrt und für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Bei schönem Wetter machen sich tausende Brasilianer auf den Weg und genießen die Spaziergänge am Wasser.
 
Wunderbar spazieren oder joggen kann man auch rings um die Lagoa Rodrigo de Freitas, die nördlich von Leblon und Ipanema liegt. Auf dem aspaltierten Rundweg dreht man eine 7-Kilometer-Runde und kommt an den Ruderclubs von Botafogo und Flamengo vorbei.
Wer es wirklich beschaulich mag, dem sei ein Ausflug in das kleine Stadtviertel Urca zu Fuße des Zuckerhutes zu empfehlen. Dort kann man am Ufer der Bucht von Botafogo bis zur Escola de Exercito (Militärschule) entlang gehen. Am kleinen Strand – Praia da Urca – befindet sich ein zwar recht teures Restaurant, in dem jedoch sehr leckere Fischgerichte angeboten werden.
 

Ein Muss für jeden Besucher der Stadt ist eine Fahrt mit der uralten Straßenbahn (Bonde) vom Szeneviertel Lapa hinauf in das alte verwinkelte Künstlerviertel Santa Teresa. Von oben hat man eine phantastische Aussicht in Richtung Stadtzentrum, Botafogo und Corcovado.
Besonders an den Wochenenden kann man in Santa Teresa nette Rundgänge machen. In einem kleinen Künstlercafé kann man dann ein Päuschen einlegen und einen Cafezinho oder eine Guaraná-Limonade zu sich nehmen.  
Ein Ort der Ruhe und Entspannung ist der Jardim Botânico im Stadtteil Lagoa. Dieser Botanische Garten liegt zu Füßen der grünen Berge des Tijuca Nationalparks. In der großen Grünanlage, die komplett umzäunt und sicher ist, kann man die Seele baumeln lassen und auf einer der Parkbänke gemütlich ein Buch lesen.
(M. Bertram)
 
 
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