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Die Werftinsel in Bremen - ein Örtchen der Ruhe und Entspannung

 
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Als im Sommer 2016 der Zugang zur Werftinsel weiterhin geschlossen blieb, war es vorbei mit der norddeutschen Gelassenheit. Manch ein Bewohner des Bremer Stadtteils Gröpelingen wurde muffig und hakte immer wieder bei den zuständigen Stellen nach. Wann endlich könne wieder die kleine schmale Insel auf der Weser betreten werden? Im Oktober 2016 tat sich dann endlich was, und die Brücke wurde instand gesetzt, so dass im Spätherbst jenes Jahres diese wieder freigegeben werden konnte.

Die Werftinsel ist wahrlich ein Idyll. Nach langen Abenden bei den Sixdays Bremen ist die 478 Meter lange und nur zirka 20 Meter breite Insel am nächsten Morgen ein Ort der Ruhe und Entspannung. Ein ideales Plätzchen, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Und das auch bei eher ungemütlicher Witterung. Weht eine steife Brise, bieten die hohen Pappeln etwas Schutz.

Offiziell hat diese Insel auf der Weser gar keinen Namen, doch bekannt ist sie bei allen als „Werftinsel“ oder auch als „Shipyard Island“. Einst war diese Insel ein wichtiger Bestandteil der Aktien-Gesellschaft „Weser“ Werft, die im Laufe des 140-jährigen Bestehens rund 1.400 Schiffe gebaut hatte. Heute dient die weniger als ein Hektar große Werftinsel, die bei Unterweser-Kilometer 6 zu finden ist, mehr oder weniger der Erholung. Manch einer wirft dort die Angel aus, manch ein Pärchen hat dort in der Dämmerung ein Schäferstündchen.

An ihrem südöstlichen Ende steht das eingezäunte rote Molenfeuer Überseehafen Nord, das zusammen mit dem Molenfeuer Überseehafen Süd die Zufahrt zu den Bremer Handelshäfen markiert. An der dortigen Südspitze ist auch eine Sitzecke mit mehreren Bänken zu finden, die bei Sonnenschein zum Picknick einlädt. 

Seit 2001 ist die Werftinsel mit dem Festland, wo sich das große Einkaufszentrum Waterfront befindet, durch eine Metallbrücke verbunden. Sorgenfalten gab es 2014, als der Zugang gesperrt wurde und einige Pappeln gefällt werden mussten. Die Verkehrssicherheit war nicht mehr gewährleistet, auf einem angebrachten Schild war „Lebensgefahr!“ zu lesen. Interessant: Einst war die Werftinsel eine Halbinsel, die beim Ausheben des Werfthafens entstanden war und bis zum U-Boot-Bunker reichte. 1945 war die Werftinsel ein reiner Felsendamm, erst später wurden die Pappeln angepflanzt, die für einen prima Windschutz sorgen. 

Die Anwohner machen sich jedoch Sorgen. Da die Baumschutzverordnung für Pappeln nicht gilt, müssen nach dem Fällen morscher, umsturzgefährdeter Pappeln keine neuen Bäume nachgepflanzt werden. Gilt abzuwarten, was die Zukunft bringt. In der Gegenwart ist die Werftinsel in jedem Fall ein idyllischer Ort, der bei jeder Witterung ihren ganz speziellen Reiz hat.

Fotos: Marco Bertram

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