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Ostseeinsel Fehmarn: Idyllischer Urlaub auf dem Bauernhof

 
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Vier Tage in Brüssel zum Start der 106. Tour de France waren wieder mal ein tolles Erlebnis für mich, sowohl als Journalist wie auch als langjähriger Radsportfan. Danach war Urlaub mit Ehefrau, Sohn, Schwiegertochter und den Enkeln Emil und Anton angesagt, um die Familie nicht zu kurz kommen zu lassen. Wo sollte es hingehen? Für die zwei- bzw. fünfjährigen Enkel war seit einem Jahr ein Bauernhof auf der Ostseeinsel Fehmarn angesagt, genau das Richtige für Kinder in so einem Alter!

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Mit zwei Autos von Berlin und Braunschweig aus gestartet ging es am französischen Nationalfeiertag in Richtung Fehmarn los, relativ entspannt, mit nur wenigen Staus auf der Autobahn. Die vierköpfige Braunschweiger Familie war eine Stunde früher am Ziel und per Handy wurden wir zwei Berliner mit dem ersten, sehr positiven Eindruck meines Sohnes vom idealen Bauernhof schon einmal vorab informiert, so dass unsere Spannung stieg. Auch unser erster Eindruck war mehr als positiv und so konnte ein hoffentlich entspannter Urlaub beginnen. Ist so etwas mit zwei kleinen Knirpsen überhaupt möglich? 

Mit einer ganz kleinen Ausnahme wurde es ein toller Urlaub auf dem Bauernhof der Familie Rauert. Doch dazu etwas später! Zunächst einmal konnten auch wir den positiven Eindruck hundertprozentig nachvollziehen und das galt nicht nur für das ganze Ambiente um den Bauernhof herum, sondern auch vor allem über die nette Begrüßung der „Chefin“ Conny, deren sympathische Ausstrahlung von Beginn an schöne Tage auf dem Bauernhof erwarten ließen. Wie man im Laufe der Woche feststellen konnte, waren wir nicht die einzigen, die diesen Eindruck hatten, denn auf dem ausgebuchten Bauernhof mit einem Haus für zwei Familien, das wir gemeinsam belegten, gab es noch acht Ferienwohnungen, die alle belegt waren, darunter etliche Gäste, die nicht das erste Mal hier waren.

Bekanntschaft machten wir auch etwas später mit dem „Chef“ des Hauses, für mich sogleich ein guter Gesprächspartner bezüglich der Tour de France, der gern einmal live dabei wäre, aber zu der Zeit ist Haupterntezeit und daher ist er dann auf Fehmarn unabkömmlich. Bewundernswert ist, wie die beiden den Hof im Griff haben, ob Ziegen, Schafe, Pferde, Hühner, Minischweine, Kaninchen, Meerschweine, Hund oder Katze, alle wollen versorgt sein und dazu wird auch noch Reitunterricht erteilt, all das ist nur möglich, wenn man mit Lust und Liebe diesen Beruf ausübt. Da gibt es kaum eine ruhige Minute, zumal auch die Ferienwohnungen bei Mieterwechsel wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt werden müssen. Ein Highlight für die Kids ist an jedem Morgen -außer Sonntags- die Fütterung der Tiere, wo Conny die Kids entsprechend anleitet und vieles erklärt. Nicht jeder traut sich z.B. ein Minischwein zu füttern und auch bei den Schafen ist durchaus Vorsicht geboten, denn besonders „Momme“, von Conny selbst aufgezogen, ist manchmal ein wenig übermütig und muss dann zur Ordnung gerufen werden. Basteln mit Kindern, das Backen von Stockbrot über der Glut eines offenen Feuers, Filmeabend für die Kids, geboten wird hier für jeden etwas. Wie Conny  alles im Griff hat, ist schon stark, zumal sie im Gegensatz zu ihrem Mann nicht auf dem Bauernhof aufgewachsen ist, aber die Arbeit einfach profihaft mit großem Engagement und sicher auch viel Liebe erledigt. Chapeau!

Für Schrecken hatte ich dann erst einmal gesorgt und da kommen wir zu der oben genannten kleinen Ausnahme: mit ein paar Jungs wollte ich Fußball spielen und noch meine vielleicht geringfügig vorhandenen Fähigkeiten aufblitzen lassen. Aber in meinem Alter sollte man eigentlich keinen falschen Ehrgeiz mehr entwickeln und so kam es, wie es kommen musste. Ein stechender Schmerz in der linken Wade ließ nichts Gutes verheißen und schon war ich nur noch humpelnd unterwegs. Beim Arzt wurde eine leichte Muskelverletzung festgestellt, wobei nicht klar war, ob Zerrung oder Faserriss, aber man verpasste mir einen Zinkleimverband und schon war Baden in der Ostsee kein Thema mehr für mich. Aber als geborener Optimist machte ich das Beste daraus, beschäftigte mich mit Emil und Anton so gut es ging und genoß trotzdem die herrlichen Tage auf dem Bauernhof. Die beiden kleinen Kerle machten einfach Freude, wenngleich das eine oder andere „Böckchen“ nicht ausblieb. Sie mal eine komplette Woche zu erleben war einfach toll, zumal die räumliche Trennung zwischen Berlin und Braunschweig weder täglichen noch wöchentlichen Kontakt zuläßt.

Bei der herzlichen Verabschiedung nach einer Woche war für uns klar, nicht das letzte Mal hier gewesen zu sein. Aber schon jetzt ist es notwendig, den nächsten Urlaub umgehend zu buchen, denn der Bauernhof wird seit Jahren gut frequentiert. Wenn wir nach Berlin zurückgereist wären, dann wären wir sehr traurig gewesen, aber die Reise ging weiter an die Nordsee auf die Insel Langeoog, wo unser nächstes Enkelkind Lisa – in Frankfurt/Main zu Hause - schon mit Vorfreude auf uns wartete. 

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Marco Bertram, Anika

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