FKK-Nacktbaden oder Textilstrand: Ein Rück- und Ausblick

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Urlaub. Sommer. Ostsee. Badeurlaub. Zu DDR-Zeiten war dies fest verknüpft mit einem Besuch am FKK-Strand. Millionen DDR-Bürger wuchsen mit dem FKK-Baden auf. Nackt baden war Freiheit. FKK-Baden war ein Lebensgefühl. Oder eben auch nur ein Stück Normalität. Doch auch bereits damals schieden sich die Geister. Nicht für alle war die Freikörperkultur ein Segen und das Höchste der Gefühle.

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Warnemünde

Wenn man als 13-jähriger mit seinen Eltern nach Breege auf Rügen fuhr und die Eltern einen zum FKK-Strand Schaabe mitschleppten, konnte das für einen in der Pubertät befindlichen Jugendlichen eine Qual sein. Nur mit Scheu und Scham ließ so manch ein Jugendlicher seine kompletten Hüllen fallen. Mit Abscheu beobachtete manch ein Heranwachsender, wie sich Papi und Mami nackt zwischen all den anderen Nackedeis in der Sonne aalten. Eingeschmiert mit reichlich Florena-Sonnencreme.

Als Teenie ließ man eigentlich lieber die Shorts an und musste sich somit von Papi Witze anhören lassen. Wenn Papi den Jungspund dann zur Weißglut trieb und die letzten Hüllen fielen, legte sich manch ein Sohn einfach nackt auf den Bauch, um nicht das Erlebnis einer pubertären Spontan-Erektion mit allen anderen Badegästen teilen zu müssen. Doch auch viele Erwachsene schwammen nicht auf der FKK-Welle mit, sondern suchten lieber den Textilstrand auf. Die Strände der Ostsee waren klar aufgeteilt in FKK und Textil. Wehe, man betrat mit Shorts oder Badehose den FKK-Strand. Manch einer konnte diesbezüglich richtig militant werden.

Strand

In der Gegenwart sind die Grenzen an den Stränden eher aufgeweicht. Vielerorts vermischen sich FKK- und Textil-Anhänger. Zum Leidwesen der eingefleischten Nudisten. Wer so richtig seine Freikörperkultur ausleben möchte, der bucht am besten einen Urlaub auf dem FKK-Campingplatz. Das World Wide Web ist voll mit Angeboten. Angefangen beim FKK-Campen an der Ostsee am Rosenfelder Strand, über FKK-Resorts im kroatischen Istrien bis hin zum Nudisten-Club auf Saint Martin in der Karibik. Über das Internet ist es relativ einfach, eine Möglichkeit zu finden, um vor Ort am Wasser definitiv unter seinesgleichen zu sein.

Heringsdorf

Für FKK-Nostalgiker sind jedoch die angestammten Ostseestrände am schönsten. Die wohl besten FKK-Strände an der Ostsee sind zu finden: an der Schaabe auf Rügen zwischen zwischen Juliusruh und Glowe, am Steilufer nahe dem Ostseebad Sellin, bei Prora auf Rügen, südlich von Neuendort und Plogshagen auf Hiddensee, westlich von Prerow auf dem Darss im Regenbogencamp, bei Dierhagen auf Fischland West und im Naturisten-Revier von Nienhagen. In einem Internet-FKK-Reiseführer heißt es zudem: "Ausgedehnte Strände mit Möglichkeit zu Spontan-FKK findet man auch in der Oderbucht und am Oderhaff sowie südlich von Uckeritz. Allerdings sollte man keine Scheu vor Gemischt-Baden haben."


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G
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FKK-Wahnsinn in der DDR
(Aktualisiert: 26 Juli 2014)
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1.)FKK war in der DDR so verbreitet, erstens da die Partei dem Volk wenigstens eine Freiheit geben wollte, die es im Adenauer-Deutschland nicht gab, und zweitens weil vorzeigbare Badebekleidung Mangelware war.
2.)Nur wegen dieses FKK-Wahnsinnes in der DDR wollten die DDRler 1989 die Möglichkeit haben, in die BRD auszureisen.
3.)Da die meisten, die FKK in der DDR machten, seit der Wende im Westen Urlaub machten, blieben an den DDR-Ostseestränden fast nur Textiler übrig, schrumpften also die FKK-Strände.
V
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