Mauerfall im Blick: „Aufbruch 89 – Neues Forum“

turus|Stichtag: Heute vor 20 Jahren wurde die Partei „Neues Forum“ gegründet. Bekannt wurde sie vor allem durch ihr intensives Engagement während der „Wendezeit“ in der DDR. Auch heute ist sie noch in Ostdeutschland aktiv und gliedert sich in den Bundesverband sowie in die Landesverbände Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Gründungsaufruf am 10. September 1989 unterschrieben unter anderem die Malerin Bärbel Bohley, der Physiker Martin Böttger, die Ärztin Erika Drees, die Heimerzieherin Katja Havemann (Witwe von Robert Havemann), der Jurist Rolf Henrich, der Physiker Reinhard Meinel, der Physiker Sebastian Pflugbeil, der Arzt und Molekularbiologe Jens Reich, der Betonfacharbeiter Reinhard Schult, der Physiker Rudolf Tschäpe, der Student Michael Arnold sowie der Pfarrer und Direktor der Evangelischen Akademie Magdeburg Hans-Jochen Tschiche.

Mit dem Satz „In unserem Land ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört“ begann der Aufruf und beschrieb dann in einem längerem Absatz die Verhältnisse in der DDR. Vom „Neuen Forum“ ging die Mobilisierung zu den Montagsdemonstrationen aus, die schließlich in der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten mündeten. Das „Neue Forum“ selbst strebte aber nach einer zwei-Staaten-Lösung. Im Zuge der Entwicklung verschiedener Wahlbündnisse nach der Wende, ging ein Teil des „Neuen Forums“ im Bündnis 90 auf, das sich dann 1993 mit den Grünen zur neuen Partei Bündnis 90/Die Grünen vereinigte.

„Neues Forum“ heute: Als Organisation trat es vereinzelt bei der Europawahl oder Landtagswahl, erlangte aber keine nennenswerten Erfolge. In einigen Kommunen sitzen Mitglieder des „Neuen Forums“ in Gemeindeverwaltungen, im Kreistag oder Stadtrat.

 

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