Horst Köhler an der Tanke

Die Grünen jauchzen erfreut und das Umweltbundesamt sieht eine seiner Studien bestätigt: Durch Erhöhung der Mineralölsteuer, umweltbewusste Autofahrer formen. Dies ist jedenfalls das Ansinnen von Bundespräsident Horst Köhler, der seit Jahren nicht mehr selber an der Zapfsäule stand. Eine völlig weldfremde und abgehobene Einstellung.

An der Tanke muss er auch nicht stehen, wird er doch mit einer Sicherheitslimousine zu seinen Terminen chauffiert. Benzinpreise kennt Herr Köhler nur wenn er an Benzin-Versorgungsanlage vorbeifährt und durch die Scheibe schaut. Er kennt nicht das Gefühl, wie mit einem Druck auf den Zapfhahn die Euros durch die Finger gleiten. Er ist auf sein Auto angewiesen, genau wie zahlreiche Pendler auch, aber sein Weg zur Arbeit ist kostenlos.
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Kein Wunder also, das er in einem Focus-Interview sich für höhere Preise einsetzt. Seiner Meinung nach würden so die Menschen am ehesten ihr ökologisches Verhalten ändern. Dass damit vor allem diejenigen getroffen werden, die sowieso schon zu knapsen haben, scheint dem Staatsoberhaupt egal. Zwar wendet er ein, das diese einen Ausgleich erhalten müssten, aber mehr auch nicht.

Zum Glück für die Deutschen kann Herr Köhler nur Anregungen an die Politik geben, bis zur einer Entscheidung ist es dann wiederum ein langer unangenehmer Diskussionsweg, den die Politik vor allem vor anstehenden Wahlen nicht unbedingt gehen wird. Apropos gehen: Nur wenige Schritte in der Paulstraße 20 befindet sich die nächstgelegene Tankstelle vom Berliner Schloss Bellevue (Spreeweg 1) entfernt. Vielleicht findet Herr Köhler ja einmal Zeit für einen nicht ganz so abgehobenen und volksnahen Abendspaziergang.

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