Es klingt fast wie ein Aprilscherz, aber es könnte interessant werden: Die stattliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe wird am 10. Dezember trotz Protesten ihr Computerspiel „1378(km)“ zum freien Download ins Internet stellen. Thematisiert wird die 1378 Kilometer lange deutsche-deutsche Grenze (manchmal auch als innerdeutsche Grenze bezeichnet) im Jahre 1976 als es noch den Schießbefehl gab.
Spieler ab 18 Jahren sollen die Wahl haben, ob sie als Grenzsoldat der DDR oder als Republikflüchtling agieren möchten. Dabei soll dem Gamer alles geboten bekommen. Themen wie Todesstreifen, Schießbefehl, Selbstschussanlagen, Republikflucht und die Verurteilung von Grenzsoldaten nach dem „Fall der Mauer“ seien in das „Serious Game“ integriert, heißt es in einer Pressemeldung der HFG. Vorrangiges Ziel soll aber nicht die Mordlust sein, sondern die junge Generation für die deutsche Geschichte zu interessieren. Eigentlich sollte das Release am 3. Oktober stattfinden, wurde aber wegen dem „negativen“ Medienecho nun auf den 10. Dezember verschoben.
{module ads}
Wir von turus.net sind sehr gespannt und werden das Spiel ausführlich testen, können wir uns doch als ausgewiesene Grenzexperten bezeichnen. So sind Marco Bertram und Karsten Höft im Jahr 2003 als erste überhaupt die Grenze auf ihrer kompletten Länge an einem Stück abgelaufen und haben dies in tausenden Fotos dokumentiert. Entstanden ist die Wanderausstellung – „Bereits Gras über der deutsch-deutschen Grenze? Spurensuche entlang des ehemaligen Grenzstreifens“, die seit fünf Jahren sehr erfolgreich durch ganz Europa tourt und besser als jedes andere Medium bisher junge und alte Menschen über die ehemalige Grenze informiert.