Während in den rheinischen Metropolen die Jecken durch die Straßen ziehen, zelebrieren einige Ortschaften im Ruhrgebiet einen jahrhundertealten Brauch. Für die einen ist es Gewaltverherrlichung und für die anderen Tradition: das Gänsereiten.
Seit über 400 Jahren wird das Gänsereiten beispielsweise in Wattenscheid vom örtlichen Gänsereiter-Verein Höntrop (1598 e.V.) ausgetragen. Während in anderen Regionen, wie Dortmund, Essen oder Leverkusen, die traditionsbewussten Hähneköpper auf Attrapen umsteigen mussten, hängt in Wattenscheid ein „echter“ toter Vogel am „Galgen“. So baumelt regelmäßig am Rosenmonntag die zuvor getötete Gans an den Füßen aufgehängt zwischen zwei Bäumen im Höntroper Südpark.
Der Sturm der Tierschützer, die in den vergangenen Jahren regelmäßig gegen diese Veranstaltung demonstrieren hat sich einigermaßen gelegt. 
So galoppierten die blau gekleideten Höntroper gemeinsam mit den schwarzgekleideten Spaniern durch den waldigen Parcours und versuchten der Gans den Kopf abzureißen. Drei Gänse mussten in der einstündiggen Prozedur so neben Federn auch ihren Kopf lassen. Die ersten zwei, so genannte Schaugänse, gingen jeweils an einen Reiter aus Wattenscheid sowie aus El Carpio de Tajo, bevor der neue „Gänsereiterkönig“ Benjamin I. mit einem „guten Ritt“ und beherzten Griff gekürt wurde.
Bilder:
(c) www.global-photos.de
Tradition oder Tierquälerei?
> im Forum mitdiskutieren ohne registrieren