8:30 Uhr, S-Bahnhof Sonnenallee im Berliner Bezirk Neukölln. Zuvor keine Nachrichten gehört und somit voll reingestolpert in die Falle. Kein Zugverkehr auf den Ringbahnlinien S41 und S42. Keine Anzeige. Nichts. Nur die Ringbahn betroffen? Hinein in den Bus M41 zum Hermannplatz. Das Ziel des Vormittages: Neuenhagen bei Berlin. Der Bus erwartungsgemäß voll. Nur im Schneckentempo kommt der Bus voran. Fahrzeuge parken auf der Sonnenallee in zweiter Reihe und im Bus blockieren ständig Fahrgäste die Türen. Nach gefühlter Ewigkeit zwischen genervten Menschen dann endlich am Hermannplatz hinaus in die frische Luft.
Hinunter zur U-Bahnlinie 8. Noch bleibt die Hoffnung, dass die S-Bahnlinie in Richtung Strausberg fährt. Somit mit der U-Bahn bis Jannowitzbrücke und dort hoch zum S-Bahnsteig. Auf´s falsche Pferd gesetzt, die S-Bahn verkehrt nur bis Warschauer Straße. Also wieder hinunter in den kühlen Schacht. Weiter zum Alexanderplatz und dort hinein in die U-Bahnhline 5 in Richtung Hellersdorf. 25 Minuten später zeigt sich auf dem Bahnhof Wuhletal, dass in Sachen -S-Bahn auch dort nichts geht. Nur sehr unregelmäßig ab und an eine S-Bahn – und diese nur bis Hoppegarten. Was tun? Mit der U-Bahnlinie 5 weiter in Richtung Hönow. In Hellersdorf heißt es wieder Umsteigen – Pendelverkehr zum vorläufigen Endziel der Reise. Hönow ist nicht Neuenhagen – das ist logisch. Der Griff zum Telefon – mit dem Auto eines Bekannten geht es zum Tagesziel. 2,5 Stunden sind seit dem Start vergangen.
Zurück wird es wieder spannend. Kommt man vom S-Bahnhof Neuenhagen weg? Es ist gegen 13:30 Uhr. Die S-Bahn zum Bahnhof Lichtenberg verkehrt immer noch extrem unregelmäßig. Schüler sitzen auf den Stufen und plaudern. Nach 30 Minuten rollt die Bahn ein. Im Waggon vibriert es wie in einer Maschinenhalle. Irgendetwas stimmt nicht. Egal, die Muße, den Wagen zu wechseln, hat man jetzt nicht. Am Bahnhof Lichtenberg die Entscheidung: Mit der U-Bahn über den Alex nach Kreuzberg und Neukölln oder mit dem Bus einmal quer. Der Bus soll es sein. Hinein in den vollgestopften Bus bis Nöldnerplatz, von dort weiter mit dem Bus über Treptow zum Lohmühlenplatz. Auch dieser Bus ist knackevoll. Hitze, genervte Gesichter. In Treptow ist eine Ampel ausgefallen. Mehr schlecht als recht versuchen zwei Polizisten den Verkehr zu regeln. Oder liegt es eher an den Autofahrern, dass es an der großen Kreuzung nicht so recht laufen möchte? Am Lohmühlenplatz heißt es wieder aussteigen. Sieben Minuten später kommt der Bus 171, der zum Ausgangspunkt fährt. Dieser ist recht leer, doch wieder gibt es ein Problem, das die Gesamtfahrtzeit verlängert. Die vordere Tür lässt sich nicht richtig schließen. Nach mehreren Versuchen geht es schließlich weiter. Gegen 15:30 Uhr heißt es letztendlich: Geschafft! Tief durchatmen! Ganz tief durchtamen!
Der Grund für das Berliner S-Bahn-Chaos? Ein Brand zerstörte in der Nacht einen wichtigen Glasfaserknoten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, es wird nun versucht zu klären, ob es sich um einen gezielten Brandanschlag handelt.