Sowjets

Als die Sowjets West-Berlin blockierten

Heute exakt vor 61 Jahren endete die Berlin-Blockade durch die Sowjetunion, die vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 andauerte. Eine Versorgung West-Berlins war auf dem Land- und Wasserweg in dieser Zeit nicht möglich. Die Blockade West-Berlins war eine unmittelbare Reaktion der UdSSR auf die Währungsreform in den Westzonen und den westlichen Sektoren Berlins. Mit der Blockade wollte die sowjetische Regierung den Rückzug der Westalliierten aus Groß-Berlin erzwingen. Berlin sollte in ihren Augen allein zur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gehören.
 

Die Blockade begann mit dem Abschalten des Großkraftwerks Zschornewitz, das West-Berlin zuvor seit Jahrzehnten mit Strom versorgt hatte. Später wurde dann der komplette Verkehr auf Straßen, Schienen und den Wasserwegen unterbrochen. West-Berlin war plötzlich komplett isoliert. 2,2 Millionen Einwohner und rund 8.000 alliierte Soldaten wurden materiell von der Außenwelt abgeschnitten.

Zwar war der Güterverkehr komplett unterbrochen, doch galt die Blockade nicht dem Personenverkehr. S-Bahnen und Züge verkehrten weiterhin zwischen West-Berlin und Ostberlin sowie der SBZ. Viele Westberliner versorgten sich nun im Ostteil der Stadt mit dem Nötigsten. Schiebergeschäfte blühten auf. 
Die Westmächte mussten sich nun entscheiden: Den Westteil der Stadt aufgeben oder halten. Der Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone, US-General Lucius D. Clay, war einer der Befürworter eines Verbleibs in Berlin. Ein Vordringen der Sowjets sollte mit aller Macht verhindert werden. 
Anfangs wurde ein militärischer Durchbruch in Erwägung gezogen, im Juni 1948 entschied man sich jedoch für die Einrichtung einer Luftbrücke. Am 26. Juni 1948 startete die erste US-amerikanische Maschine in Richtung Flughafen Berlin-Tempelhof.
Die Amerikaner flogen ab nun Tempelhof an, die Franzosen nutzten den Flughafen Tegel und die Briten steuerten den Flugplatz Gatow an. 78 Menschen kamen während der Luftbrücke durch Abstürze und Unfälle ums Leben. 
Insgesamt fanden sage und schreibe 277.569 Flüge statt. Über 2,3 Millionen Tonnen Fracht wurden nach West-Berlin eingeflogen, darunter 1,58 Millionen Tonnen Kohle und 536.000 Tonnen Lebensmittel. Die Versorgung des Westteils der Stadt konnte somit voll und ganz gewährleistet werden.
Am 12. Mai 1949 hob die sowjetische Regierung die Blockade auf, ihr Ziel konnte nicht erreicht werden. West-Berlin blieb unter westalliierter Verwaltung und Berlin wurde schon bald das Zentrum des Kalten Krieges.

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