Neue Hooligan-Kultur im Osten?
- Joachim
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wie ist denn solch ein Spiel wie Magdeburg - Dresden einzuordnen? Ist das - wie manche meinen - eine "neue" Qualität der Gewalt, oder wurde alles nur extrem hochgepuscht. Ich meine, durch in hunderten Metern Entfernungen aufgestellte Viehgitter musste man früher ja nicht gehen. Also solche Art der Gewaltausbrüche konnte es ja gar nicht geben. Da wurde mal ein Block geentert - und gut war´s. Bei der heutigen 24-Stunden-Rundumbegleitung liegt es nahe, dass es auf beiden Seiten mal ordentlich im Gebälk rumpelt. Für beide Seiten ja ein scheiß Tag. Scheiß Job, scheiß Leben als Fußballfan. Viele andere Ostderbys gingen in der laufenden Saison aber ruhig über die Bühne. Na warten wir mal Aue gegen Karl-Marx-Stadt ab. In der nächsten Saison geht der Blick von der 3. Liga wieder mehr auf die 2. Bundesliga und die Regionalliga.
- Marco
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6.471 Zuschauer wollten diese Oberliga-Partie sehen, der Großteil der Eisernen hatte jedoch dieses Spiel boykottiert. Unter anderen wurde zum Grillen in Berlin-Köpenick aufgerufen. Nichts desto trotz hatten sich am 13. Mai 2006 rund 1.500 Union-Fans in der Gästekurve eingefunden.
Bei sonnigem Wetter wurden zu Beginn auf der Gegengerade (Heimbereich) zwei Spruchbänder präsentiert. Als Suwary in der 36. Minute die Weinroten mit 1:0 in Front gebracht hatte, stand das Sportforum Kopf. Nach einer Stunde hatte Teixeira den Ausgleichstreffer für Union erzielt. 15 Minuten später erfolgte der Platzsturm zahlreicher BFC-Anhänger (und Krawalltouristen). Am Zaun des Gästeblocks kam es zum kurzen Schlagabtausch, staubiger Sand wurde hin- und hergeworfen. Das Spiel wurde abgebrochen, der Gästeblock hatte sich bereits vor dieser Entscheidung komplett geleert.
Kurz vor der Fußball-WM 2006 im eigenen Land geriet dieser Spielabbruch landesweit groß in die Schlagzeilen und diente als Horror-Beispiel für mögliches Exzesse der Hooligans.
(Fotos & Video: Marco Bertram)
Zur Fotostrecke Derby 2005 und 2006:
* www.turus.net/fotostrecke/sport/ostberliner-derby.html
Video BFC Dynamo von 2005 bis 2008 inkl. Spielabbruch:
* www.youtube.com/watch?v=RtfqUx53dvg
- Hannibal Fletcher
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Hooligans in der DDR
"Danach zogen wir brandschatzend durch Ostberlin"
Rund um die Wendezeit prägten Hooligans die ostdeutsche Fußballszene. Ein Ehemaliger erzählt von geplünderten Läden, verwüsteten Straßenzügen und weggeschossenen Hoden.
Eine Neun-Millimeter-Kugel drang in den Oberkörper und zerstörte seine Aorta, er war sofort tot. Es gab noch einen Schwerverletzten, der mit Kopfschuss um sein Leben kämpfte. Außerdem wurde einer Person der Hoden weggeschossen, es gab einen Beindurchschuss und weitere Schussverletzungen.
www.zeit.de/sport/2016-05/hooligans-ddr-bfc-dynamo-berlin
- Marco
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Dort liefen in den Innenstädten von Dresden oder Magdeburg die Leute mit Schals von irgendwelchen Bundesligisten herum. Jetzt sieht man Kinder in den Städten, die stolz ihre Schals eines Drittliga-Klubs tragen. Klar standen in den 90ern die Hauer oder ein paar andere Fans für ihre Städte gerade, aber das waren wenige. Mit den jungen Leuten, die oftmals gar nicht mehr in der DDR geboren wurden, hat das eine ganz neue Dimension erlangt. Die regionale Verwurzelung und die Besinnung auf die Tradition ist unglaublich.
sports.vice.com/de_de/article/wir-gegen-...-fans-so-hungrig-ist
- Anonym
Welche Szene im Osten ist aktuell am stärksten einzuschätzen? Also alle zusammen. Riot Fraktion. Acker-Leute. Kategorie B der Ultragruppen. Wenn alle zusammen ihren Mann stehen müssten für ihre Farben. Dresden, Magdeburg oder Rostock? Habe gehört, dass im Fall auch LOK noch richtig was auf die Beine kriegt, BFC auch. Eure Meinung dazu?
Sport frei!
Achim