Fußball in Polen

Piast Gliwice vs. Podbeskidzie Bielsko-Biała
3:2 vor 4584 Zuschauern.
Gliwice drehte das Spiel nach Rückstand und gewinnt, hält so im Duell mit Legia Warszawa um die Tabellenspitze mit. Randinfos:
Die Piasten sind ein altes Adelsgeschlecht, das bis zum 14. Jahrhundert in Polen das Reich führte und Expansion nach Westen betrieb. Ein typischer Wachturm dieser Region steht direkt am Stadion. Gliwice ist ein eher kleinerer Ort in Schlesien, wo sich auch Anhänger von Ruch Chorzow, früher auch Katowice (jetzt nur noch Liga 1) wiederfinden
Die größte Attraktionen im Ort: Das neue Stadion (Ausstellung in der Innenstadt) sowie der Radiofunkturm „Gleiwitz“. Das Stadion befindet sich direkt an einem Friedhof, der, wie alle Friedhöfe in Polen, ständig gehegt und gepflegt wird.
Die Kibice von Piast haben eine Freundschaft zum FK BATE Baryssau aus Weißrussland (dort erfolgreichster Verein neben Minsk). Beim heutigen Spiel handelte es ich um ein kleines Schlesien-Derby, da Bielsko-Biala nicht weit entfernt ist.
Mann der Spiels war der Piasten-Kapitän Radoslaw Murawski, der dann später im Fanblock aufs Podest durfte und Publikumsliebling ist.
Das Foto dieser Tour ist jedoch das von einem Ordner, der das "Kopf abschneiden" andeutet.
(Fotos & Infos: Oliver Wiebe)

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Górnik Zabrze vs. Lechia Gdańsk
1:1 vor 12.586 Zuschauern.
Im Kampf mit Wisla Krakow und Slask Wroclaw um die letzten Plätze der Tabelle. Lechia im Tabellenmittelfeld, will noch die Runde der besten Acht erreichen (wird am Saisonende ausgespielt).
Das neue Stadion befindet sich immer noch im Bau, eine Längstseite ist immer noch nicht fertig, später soll das Stadion etwa 31.000 Zuschauern Platz bieten. Das Stadion wird der Hingucker der Stadt, die sonst an Sehenswürdigkeiten sehr (!) rar gesät ist. Einziges Highlight der Stadt ist das Schaubergwerk „Guido“ als Symbol der stolzen Kohleregion, das umfangreich von der Region finanziell gefördert wird.
Das Stadion ist ganz streng in den Vereinsfarben gehalten. Von den Kassenhäuschen bis zu den Kegeln auf dem Rasen. Dennoch kennen viele Gornik-Kibice ihre neue Schüssel noch nicht und verlaufen sich teilweise bzw. beschweren sich an der Kasse.
Noch ist das geniale alte Funktionsgebäude hinter der alten Tribüne (die leider mit Folie ausgelegt ist und gesperrt ist) zu sehen, wo eine große Pokalsammlung steht, die hoffentlich in der neuen Tribüne wieder ausgestellt wird. Darunter befindet sich ein Sammelteller aus der DDR zur Meisterschaft von Górnik.
Zur Stimmung: Ein großer Fanblock mit aktivem Oberrang. Zwei Vorsänger in der Mitte und im Außenbereich, ein weiterer Anheizer mit Megafon, dennoch gibt es nur selten Beteiligung der anderen Zuschauerbereiche.
Der Hymnentext wird beim Einlaufen über die Werbebanden angezeigt. Der Torhüter hatte einen Fanschal im Tor angehängt, den er zur Halbzeit küsste.
Lechia reiste ohne Fans an, dennoch gab es hohe Sicherheitsstandards: Ordner sehen aus wie Polizeibeamte (in Schwarz und mit Stiefeln und Helm). Die polizeilichen Einsatzkräfte sehen aus wie Männer vom SEK oder Bundeswehrsoldaten.
Lechia bestimmte das Spiel, führte 1:0 und spielte dann aber mit halber Kraft, sodass Górnik mehr oder minder überraschend in den letzten Spielminuten noch den Ausgleich erzielte und einen Punkt retten konnte.
Weitere Anmerkung: Die Ereignisse aus Knurow (Polizist schoss mit Gummikugeln auf Fans. Ein Fan starb, weil er am Kopf getroffen wurde.) sind omnipräsent (siehe Fahne "Knurow zwasze z wami = Knurow immer mit uns"). Dazu war die Fahne der Freunde von Wisłoka Dębica (Verein aus den Niederungen des poln. Fußballs) zu sehen. Diesen Freundschaftsschal hatte auch der Górnik-Keeper am Netz zu hängen.
(Fotos & Infos: Oliver Wiebe)
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